Den Sieg einfach weggeschenkt

Für Abergläubische hätte es eigentlich ein gutes Vorzeichen sein können, dass beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften im Curt-Frenzel-Stadion am 30. Januar, das die Panther knapp mit 2:1 für sich entscheiden konnten, ebenfalls Lars Brüggemann als Hauptschiedsrichter im Einsatz war. Am Ende sollte es sich allerdings herausstellen, dass mit diesen Vorzeichen wohl irgendetwas nicht ganz in Ordnung war.
Während die Panther bis auf Sean Bentivoglio komplett waren, mussten die Münchner mit Martin Buchwieser und Ryan Ready unter anderem auf zwei Drittel ihrer besten Angriffsreihe verzichten. Wie wichtig eine funktionierende Topreihe ist, wissen die Augsburger nur zu gut und bekamen es im ersten Powerplay erneut bestätigt, als Darin Olver sein Team in Führung brachte. Vor allem, wenn er und seine Nebenleute Barry Tallackson und Noah Clarke auf dem Eis waren, brannte es vor dem Tor der Gäste regelmäßig lichterloh. Dennoch verpassten es die Hausherren wie schon so häufig, ihre Führung beizeiten auszubauen, Chancen dazu hatten sie jedenfalls genug.
An der Überlegenheit der Augsburger änderte sich auch nach der ersten Pause nicht viel, an der Chancenverwertung allerdings auch nicht. Erfahrungsgemäß wird das dann irgendwann bestraft und dies übernahm Christian Wichert, der den Ausgleich markierte. Lange währte die Freude der mitgereisten Fans aus der Landeshauptstadt aber nicht, denn erneut in Überzahl stellte Justin Fletcher kurz darauf den alten Abstand wieder her. In der Folge konnten die Münchner 90 Sekunden sogar mit zwei Mann mehr auf dem Eis ihrerseits nicht nutzen. Dafür aber legten die Panther nach, weil Justin Fletcher ein weiteres Mal von der blauen Linie erfolgreich war.
Doch die Gäste gaben sich nicht geschlagen. Das Schlussdrittel war gerade 42 Sekunden alt, als David Wrigley einen Alleingang zum Anschlusstreffer abschloss. Auf einmal schienen den Panthern die Nerven zu flattern, während die Münchner zunehmend Oberwasser bekamen. Konsequent nutzten sie nun ihre wenigen Möglichkeiten, die sich ihnen durch eklatante Augsburger Fehler plötzlich boten, und kamen durch Dylan Gyori nur wenig später zum Ausgleich. Danach fingen sich die Hausherren wieder und in der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch in Höchstgeschwindigkeit. Eine sehenswerte Einzelleistung von Martin Schymainski in Zusammenarbeit mit einem weiteren Augsburger Blackout brachte dann die Entscheidung zugunsten des EHC, womit die Partie endgültig auf den Kopf gestellt war. Die Panther warfen zwar noch einmal alles nach vorne, doch es reichte einfach nicht mehr. (mor).
Pat Cortina (München): „Wir sind froh über die drei Punkte, die wir aber eigentlich nicht wirklich verdient haben, denn Augsburg war in jeder Hinsicht die klar bessere Mannschaft. Ich muss meinem Team immerhin zugute halten, dass es im Schlussabschnitt gekämpft hat.“
Larry Mitchell (Augsburg): „Wir haben eigentlich alles das getan, was wir tun wollten - gut begonnen und uns viele Chancen erspielt. Aber wir haben diese nicht genutzt, wie so oft fehlte uns der Killerinstinkt. Im ersten Drittel haben wir fünf Torschüsse zugelassen und im letzten Drittel auch nur sechs, von denen allerdings drei im Tor waren.“