DEL-Vorschau 2024/25: Straubing TigersDer Hockeyweb Countdown zum DEL-Saisonstart
Hockeyweb beleuchtet die Straubing Tigers in der DEL-Vorschau 2024/25. (Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto/Johann Medvey)Die Straubing Tigers haben ein dickes Ausrufezeichen in der vergangenen Saison gesetzt. Bereits in der Hauptrunde überzeugten die Niederbayern mit dem dritten Platz, was die beste Platzierung seit DEL-Zugehörigkeit bedeutete. Im Anschluss wurde Schwenningen im Viertelfinale in sieben Partien eliminiert, so dass zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte nach 2012 das Playoff-Halbfinale erreicht wurde. Dort unterlag man in fünf engen Spielen, von denen vier mit nur einem Tor Unterschied ausgingen, dem späteren Meister Eisbären Berlin.
Trotz des Erfolgs hatte der sportliche Leiter Jason Dunham im Sommer bei der Kader-Zusammenstellung alle Hände voll zu tun. Im Tor folgte Hunter Miska den Lockrufen aus der KHL und schloss sich Dynamo Moskau an. Ihn ersetzen soll der US-Amerikaner Zane McIntyre (Iowa Wild/AHL), der die Erfahrung von 300 AHL-Partien mitbringt. Der 32-Jährige dürfte vor allem dem aufstrebenden Florian Bugl (22) als Mentor zur Seite stehen.
In der Verteidigung muss man den Verlust von Ausnahmespieler und „DEL-Spieler des Jahres“ Nicolas Mattinen verkraften, der bei NHL-Klub Toronto Maple Leafs anheuerte. Hinzu kommen die Abgänge Cody Lampl und Benedikt Kohl, die beide ihre Karriere beendeten. Als Neuzugang wurde der 26-jährige Alex Green (Chicago Wolves/AHL) verpflichtet, der insbesondere durch seine physische Präsenz die Defensive aufwerten soll. Aus Düsseldorf kommt Nicolas Gleitner und zuletzt wurde noch der Kanadier Nelson Nogier (Barys Astana/KHL) nachverpflichtet. Ansonsten kann Erfolgstrainer Tom Pokel auf eine nahezu unveränderte Defensiv-Formation um Abwehrchef Justin Braun und den Schweden Philip Samuelsson zurückgreifen, die vor allem auf dem deutschen Sektor mit Marcel Brandt, Stephan Daschner und den beiden Youngsters Adrian Klein und Mario Zimmermann gut aufgestellt ist.
Im Sturm gibt es deutlich mehr Veränderungen, als in den anderen Mannschaftsteilen zu verzeichnen. Mit Mark Zengerle (Augsburg), Tyler Sheehy (Zvolen/SVK), Parker Tuomie (Köln), Matt Bradley (Bozen/ICE HL) und Sandro Schönberger (Bad Tölz/OL) hat man zwar namhafte Abgänge, doch die Neu-Verpflichtungen lassen aufhorchen. Da sind zum einen Tim Fleischer (24), Elis Hede (23) und Danjo Leonhardt (22), die allesamt nach einer starken Saison von den Nürnberg Ice Tigers losgeeist wurden. Zum anderen sind da Taylor Leier (Linköping/SWE) und Travis St. Denis (Ingolstadt), die beide als teaminterne Top-Scorer vor einem Jahr den Club verließen und nun nach einer eher durchwachsenen Spielzeit zu den Tigers zurückkehren. Aus Bremerhaven kommt mit Skyler McKenzie noch ein interessanter Spieler hinzu, der den Angriff noch variabler macht. Daneben wird die Offensive auch in Zukunft von Topscorer Michael Connolly, der nun auch das Kapitänsamt innehat, angeführt. Ihm zur Seite stehen weiterhin die Routiniers und Leistungsträger Justin Scott, JC Lipon und Marcel Brandt. Der erst 22-jährige Joshua Samanski spielte groß auf und die Ernennung zum Assistenzkapitän dürfte ihm weiteren Auftrieb verleihen. Wenn Cole Fonstad seine Leistung aus den Playoffs in die neue Saison mitnimmt, dürfte dem erst 24 Jahre alte Angreifer eine noch wichtigere Rolle zukommen.
Straubing überzeugte bereits in der Champions Hockey League und scheint in guter Frühform zu sein. Die Tigers verfügen über einen tief besetzten Kader und sind so gut auf die zusätzliche Belastung vorbereitet. Wenn Cheftrainer Tom Pokel es schafft die Euphorie aus der Vorsaison aufrechtzuerhalten und den Druck von der Mannschaft fernzuhalten, hat Straubing erneut das Zeug dazu, auch in der neuen Saison mindestens das Halbfinale zu erreichen.