DEL-Vorschau 2024/25: Adler MannheimDer Hockeyweb Countdown zum DEL-Saisonstart
Lukas Kälble, Marc Michaelis und Tobias Fohrler (von links nach rechts) sind die neuen Hoffnungsträger der Adler Mannheim für die kommende Saison. (Adler Mannheim )Die Adler Mannheim haben einmal mehr eine enttäuschende Saison hinter sich. Gestartet als Titelkandidat folgte bereits im November die Entlassung von Trainer Johan Lundskog und Sportmanager Jan-Axel Alavaara. Als Nachfolger wurde Dallas Eakins in Doppelfunktion angestellt. Doch auch der US-Amerikaner schaffte nicht die Wende – Mannheim belegte nach der Hauptrunde nur einen inakzeptablen siebten Rang. In den Pre-Playoffs wurde zunächst Lieblingsgegner Nürnberg bezwungen, bevor im Viertelfinale gegen den späteren Meister Eisbären Berlin Endstation war. Trotz eines verheißungsvollen Serienauftakts mit einem 7:1-Erfolg, verlor man im Anschluss aufgrund mangelnder Chancenverwertung vier Partien hintereinander und schied nach zuletzt drei Halbfinal-Teilnahmen bereits im Viertelfinale aus.
Nach langer Hängepartie wurde im Mai verkündet, dass Dallas Eakins auch in der kommenden Spielzeit weiterhin die schwierige Doppelfunktion als Trainer und Manager begleiten wird. Der 57-Jährige leitete im Sommer einen kompromisslosen Umbau des Kaders ein, der dem Team neue Identifikationsfiguren bescherte.
Im Tor bauen die Adler auch weiterhin auf das bewährte Duo Arno Tiefensee und Felix Brückmann. Die Abwehr wurde deutlich verändert. Neben dem langjährigen Kapitän Denis Reul (Augsburg) musste auch der ehemalige NHL-Spieler Korbinian Holzer (Graz/ICE HL) seine Koffer packen. Ebenfalls nicht mehr an Bord sind der in Mannheim enttäuschende Jordan Murray (Schwenningen), Max Gildon (Kosice/SVK) und Keaton Thompson (Nizhny Novgorod/KHL). Mit Senkrechtstarter Lukas Kälble (27, Bremerhaven), Tobias Fohrler (27, Ambri-Piotta/SUI) und dem Kanadier Nick Cicek (24, Abbotsford/AHL) hat man eine deutliche Verjüngungskur in der Defensive vorgenommen und Qualität hinzugewonnen. Nicht zu vergessen ist Leon Gawanke, der quasi ebenfalls noch als Neuzugang zu zählen ist, nachdem dieser erst kurz vor den Playoffs zum Team gestoßen ist und sich direkt zum Leistungsträger entpuppte.
In der Offensive trennte man sich mit David Wolf (Ziel unbekannt) ebenfalls von einer langjährigen Identifikationsfigur. Ebenfalls nicht mehr in der Quadratestadt sind Linden Vey (Omsk/KHL), Tyler Gaudet (Ziel unbekannt), Noel Saffran (Iserlohn), Simon Thiel (Ziel unbekannt) und die beiden Brüder Maximilian (Timra/SWE) und Magnus Eisenmenger (Ziel unbekannt). Der Königstransfer heißt Marc Michaelis, der seinen Vertrag beim Schweizer Top-Klub EV Zug auflöste, um in Mannheim ein neues Kapitel aufzuschlagen. Daneben wurden mit Kristian Reichel (Manitoba/AHL), Eric Uba (McGill University/USports), Maximilian Heim (Berlin) junge aufstrebende Spieler verpflichtet. Für Erfahrung sorgt der US-Boy Luke Esposito (Augsburg) und die erneute Verpflichtung des Finnen Markus Hännikäinen. Ansonsten verfügt Mannheim auch weiterhin mit Topscorer Matthias Plachta, Tom Kühnhackl, Stefan Loibl, Daniel Fischbuch, Ryan MacInnis und den beiden Kanadiern Jordan Szwarz und Kris Bennett über namhafte Spieler.
Es bleibt abzuwarten, ob Mannheim mit einer neuen kostspieligen Ausrichtung und neuen Identifikationsfiguren den hohen Zielen und Erwartungen endlich wieder gerecht werden kann. Gelingt es Eakins aus dem teuersten und namhaftesten Kader der Liga eine schlagfertige Truppe zu formen, sind die Adler zum engen Favoritenkreis zu zählen. Ansonsten heißt es erneut, dass Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander klaffen.