DEL-Sportkommission legt Nachwuchskonzept vor
DEL: Eisbären bleiben spitze - Ingolstadt gewinnt in MannheimDEL-Sportkommission legt Nachwuchskonzept vor
Das von der DEL-Sportkommission erarbeitete Konzept zur Förderung
des deutschen Nachwuchses wurde von der Gesellschafterversammlung bestätigt und
gestern dem DEB zur weiteren Beratung mit der ESBG vorgelegt Auf Seiten der DEL
hofft man, dass das Konzept auf breite Zustimmung aller anderen Beteiligten stößt.
Eisbären Berlin-Manager Peter John Lee: „Wir haben dieses
Konzept in der Sportkommission in enger Zusammenarbeit mit Franz Reindl
undErnst Höfner erarbeitet und sind der Überzeugung, dass es so umsetzbar ist.“
Adler Mannheim-Manager Marcus Kuhl: „Wir alle müssen
Verantwortung für das deutsche Eishockey übernehmen. Wir sind zuversichtlich, dass
wir nicht nur bei der WM 2010 im eigenen Land Ergebnisse sehen,sondern auch mittel- und langfristig einen wichtigen Schritt
für das deutsche Eishockey machen.“
Hier das Konzept:
„Nachwuchsförderung im Deutschen Eishockey“
Zur Intensivierung der Nachwuchsförderung im Deutschen Eishockey
schlagen die Clubs der DEL, auf Basis der Vorgespräche mit dem Sportdirektor des DEB, Franz Reindl,
und dem Bundesnachwuchstrainer, Ernst Höfner, folgenden Maßnahmenkatalog vor:
1. Konkretisierung der Anforderungen an die Nachwuchsarbeit des
Stammvereins gemäß § 11 Lizenzordnung der DEL.
Jeder DEL Club muss mit einem Stammverein kooperieren, der ab
der Spielzeit 2008/2009 (wenn nicht anders angegeben) die nachfolgend
aufgelisteten Anforderungen erfüllt:
a) Der Stammverein sollte seinen Sitz am Standort des DEL
Clubs oder maximal in 30 km Umkreis haben, es sei denn, es gibt triftige Gründe
für eine anderweitige Kooperation.
b) Der Stammverein muss mit mindestens fünf Mannschaften am
Spielbetrieb des DEB bzw. des jeweiligen LEV in den nachfolgenden Altersstufen
teilnehmen: Kleinschüler, Knaben, Schüler, Jugend, DNL, Junioren.
Zusätzlich sind Anfängergruppen (Laufschule, Bambini) anzubieten.
c) Ab der Saison 2010/2011 muss jeder Stammverein mindestens
eine Mannschaft für Knaben A, Schülerbundesliga oder DNL qualifiziert haben. Ab der Saison 2012/2013 muss jeder Stammverein mindestens
zwei Mannschaften für Knaben A, Schülerbundesliga oder DNL qualifiziert haben.
d) Jeder Mannschaft sowie den Anfängergruppen (Laufschule, Bambini)
müssen während der Saison (September bis März) mindestens drei
Trainingseinheiten von mindestens 60 Minuten pro Woche zur Verfügung stehen, es
sei denn, die Hallenverfügbarkeit steht dem entgegen. Darüber hinaus, sowie im
Sommer, ist ein begleitendes Trockentraining anzubieten.
e) Alle Mannschaften müssen bei allen Trainingseinheiten und
Spielen von qualifizierten Trainern betreut werden. Hierfür muss jeder
Stammverein ab der Saison 2008/2009 mindestens sechs Honorartrainer davon
mindestens drei mit C-Lizenz nachweisen, ab der Saison 2010/2011 mindestens
sechs Honorartrainer davon mindestens einen mit B-Lizenz und mindestens fünf
mit C-Lizenz nachweisen, ab der Saison 2012/2013 mindestens sechs
Honorartrainer davon einen Trainer mit A-Lizenz in Vollzeit sowie mindestens fünf
Trainer mit C-Lizenz nachweisen.
2. ESBG und DEB verpflichten sich, entsprechende Regularien
auch für die Stammvereine der Mannschaften, die am Spielbetrieb der 2. Bundesliga
teilnehmen, verbindlich festzulegen.
3. Leistungen des DEB
a) Der DEB bietet regelmäßige Workshops für die
Nachwuchskoordinatoren der Stammvereine an.
b) Der DEB kontrolliert die Erfüllung der Vorgaben und berät
die Stammvereine durch regelmäßige Besuche Vorort.
c) Der DEB bietet regelmäßige Sondertrainingsveranstaltungen
bei den Stammvereinen an, zum Beispiel für Torhüter oder Power skating.
d) Der DEB entwickelt ein tragfähiges Konzept zur
Integration von Kindergartenkindern und Schulanfängern in Laufschulen und
Bambinimannschaften sowie die Einbindung von neuen Förderprogrammen (z. B. „Fit
statt Fett“) in diese Konzepte. Er informiert die Stammvereine regelmäßig über
die Fördermöglichkeiten.
e) Der DEB vermittelt und leistet aktive Lobbyarbeit zur kostengünstigen
Akquisition von Eiszeiten, bei der Förderung von Neubauten sowie der Zurverfügungstellung
von Ausrüstungsgegenständen insbesondere für Anfänger.
4. Teilnahme an der DNL
Unter Bezugnahme auf die Regelung im Kooperationsvertrag wird
der DEB nochmals wohlwollend die Möglichkeit überprüfen, die DNL bei
sportlicher Eignung des Bewerbers um weitere Stammvereine der DEL-Clubs zu
erweitern.
5. Teilnahme an der Oberliga
DEB und ESBG werden dafür Sorge tragen, dass ab der Saison 2008/2009
bis zu drei sportlich geeignete (nicht unbedingt sportlich qualifizierte) „Farmteams“ der DEL-Clubs
am Spielbetrieb der Oberliga teilnehmen können. Gegebenenfalls erfolgt diese
Teilnahme unter Verzicht auf die Aufstiegsmöglichkeit in die zweite Bundesliga.
6. Ausländische Spieler in der Oberliga
DEB und ESBG werden dafür Sorge tragen, dass die Anzahl der ausländischen
Spieler in der Oberliga kontinuierlich reduziert wird und zur Saison 2010/2011
keine Ausländer mehr in der Oberliga eingesetzt werden dürfen.
7. Ausländische Spieler in der 2. Bundesliga
DEB und ESBG tragen dafür Sorge, dass die Anzahl der ausländischen
Spieler in der zweiten Bundesliga nicht erhöht wird. Zur besonderen Förderung
deutscher Torhüter sollen ab der Saison 2008/2009 in der zweiten Bundesliga ausländische
Torhüter mit zwei „Ausländerlizenzen“ bewertet werden.