DEL: Schiedsrichter entscheidet über Halbfinaleinzug
DEL: Eisbären bleiben spitze - Ingolstadt gewinnt in Mannheim
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Es gab schon viele strittige, falsch
eingeschätzte Spielsituationen, unkorrekte Pfiffe oder gar Phantomtore, die über Sieg und Niederlage eines Eishockeyspiels entschieden haben.
Kein Wunder, solange Menschen am Werk sind, wird es allerorts zu Fehlern kommen.
So ist ein Eishockey-Schiedsrichter um seine Aufgabe nicht zu beneiden, schon
gar nicht in den Playoffs.
Wenn dann allerdings eine
Schiedsrichter-Entscheidung derart Einfluss auf ein eminent wichtiges Spiel oder
sogar auf den Ausgang einer Playoff-Serie nimmt, muss man sich schon fragen,
warum häufen sich derartige für den Sport schädliche Fehler? Was war
geschehen? In Spiel 6 der DEL-Playoffviertelfinalserie zwischen Ingolstadt und
Nürnberg stand die Partie beim Spielstand von 0:0 fünf Minuten vor Spielende
auf des Messers Schneide. Jeder wusste, das nächste Tor wird über Wohl und
Wehe, auch finanzieller Art, beider Klubs entscheiden.
Der einzige DEL-Profireferee Petr Chvatal, der
bis dahin die Partie genauso wie die vorherige gut im Griff hatte, erkannte in
der 56. Minute den irregulären Siegtreffer der Ingolstädter an, ohne dabei
auch nur den Anflug von Zweifel zu haben. "Dumm und arrogant", wie von
Nürnberger Seite beschimpft, kann man das Verhalten Chvatals sicher
berechtigterweise auch nennen, aber vielmehr überfordert und der Lage nicht
gewachsen wären zutreffendere Vergleiche gewesen. Mike Stevens hatte Nürnbergs
Keeper Alfie Michaud mit einem Würgegriff daran gehindert ins Tor
zurückzukehren, um den Schuss von Sean Tallaire abzuwehren. Chvatal hatte
nichts gesehen. Nur schwer nachvollziehbar, warum ein Schiedsrichter beim
entscheidenden Treffer aus der Kurzdistanz nicht ein Auge auf den Torhüter
gerichtet hatte.
Noch unverständlicher, mit welcher
Überheblichkeit der Tscheche jeden Zweifel an seiner für ihn richtigen
Entscheidung abwehrte und auch den Blick auf die Übertorkamera verweigerte, die
ihm neben dem Foul auch ein Torraumabseits von Stevens offenbart hätte. Aber
Chvatal ist kein Einzelfall, die gesamte Saison über standen die Schiedsrichter
der DEL im Brennpunkt. Sicher wurde manche Kritik überzogen und war auch
unsachlich, aber im Großen und Ganzen bleibt die Schiedsrichtergilde das
Sorgenkind im boomenden deutschen Eishockey.
Das Fehlentscheidungen Spiele entscheiden, kommt
in jeder Sportart vor, aber das regelmäßig zu Tage tretende Auftreten der
DEL-Referees macht Sorge, wenn jetzt auch der Ausgang einer Playoff-Serie vom
eigentlich Unparteiischen entschieden wird. Vielleicht sollte man ähnlich wie
im American Football auch in der DEL, zumindest in den Playoffs, den Teams die
Möglichkeit des "instant replays" zubilligen. Dabei haben die Trainer
beider Teams einmal pro Spiel die Möglichkeit eine strittige Entscheidung
überprüfen zu lassen. Noch sinnvoller wäre natürlich endgültig wie in der
NHL üblich einen sogenannten "video judge" zu installieren oder
zumindest in den Playoffs alle vorhandenen Fernsehbilder zu Rate zu ziehen, um
Fehlentscheidungen wie die gestrige zu vermeiden. Aber was würde das nützen,
wenn der Schiedsrichter aus "Arroganz" deren Ansicht ohnehin
verweigert?