DEL: Reichel kommt glimpflich davon - In den Playoffs wieder dabei
Der Disziplinarausschuss der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hat am Mittwochabend den Spieler Martin Reichel von den Frankfurt Lions bis zum Ende der Meisterschaftssaison 2004 / 2005 gesperrt. Die Strafe wird nach dem Ende der Hauptrunde, d.h. ab dem 14. März, zur Bewährung ausgesetzt. Darüber hinaus wurde Reichel eine Geldstrafe in Höhe von 4.500 Euro auferlegt. Reichel hatte im Spiel Nürnberg Ice Tigers – Frankfurt Lions am 21.01.05 eine Matchstrafe wegen Tätlichkeit gegen den Hauptschiedsrichter bzw. Linienrichter erhalten.
Aufgrund der Schwere der Tat ein sehr glimpfliches Urteil, ging man in Fachkreisen doch davon aus, dass der Nationalstürmer mindestens bis Ende des Kalenderjahres 2005 nicht mehr zum Schläger greifen darf. Mit dem heutigen Urteil erlaubt die DEL sogar einen Einsatz Reichels in den Playoffs der laufenden Saison. Vergleicht man das Urteil mit ähnlich gelagerten Fällen, muss man zu dem Schluss kommen, dass die unbescholtene Vergangenheit des Deutsch-Tschechen mit in die Urteilsbegründung einfloss. Andererseits legt man damit die Messlatte sehr niedrig für ähnliche Fälle in der Zukunft, war doch von mehreren Augenzeugen ein absichtlicher Schlag gegen den Linienrichter gesehen worden, auch wenn Reichel selbst dies im nachhinein leugnet.
„Ein faires Urteil“, lautete der erste Kommentar von Lions Manager Lance Nethery nach der Urteilsverkündung. „Es gab viele Aussagen von mehreren Zeugen, die aber allesamt unterschiedliches gesehen hatten. Leider gab es auch keine Fernsehbilder. Daher geht das Strafmaß so absolut in Ordnung“, so Nethery weiter. Der Manager geht nicht davon aus, dass die Lions weitere interne Strafen gegen Reichel verhängen werden. „Die 4.500 EUR Strafe zahlt Reichel natürlich selbst. Das ist schon viel Geld für einen Eishockeyspieler. Damit ist Reichel genug bestraft“, ergänzte Nethery, der erleichtert wirkte, dass Reichel ab Beginn der Play-off wieder mitwirken kann. Die Lions akzeptierten logischerweise das Urteil und werden kein Widerspruch einlegen. (Foto: City-Press)