DEL-Halbfinale: Die Überraschung!
Wer hätte das gedacht! Im heute
beginnenden Play-off Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL)
stehen sich Teams gegenüber, welche mit Sicherheit nicht jeder
Eishockeyfan oder auch Experte auf der Rechnung hatte. Aber auch die
Statistiker dürften erfreut sein, denn ganz gleich welches Team nach
dem Silberpokal greift, für Alle ist es eine Premiere. Noch keine
der vier Mannschaften konnte sich bisher mit dem Titel „Deutscher
Meister “ in Deutschlands höchster Spielklasse schmücken.
Schauen wir auf die einzelnen
Begegnungen:
Gelingt Altmeister Zach sein letztes Meisterstück?
Hannover Scorpions – ERC Ingolstadt
Steht Altmeister Hans Zach (Foto by City-Press) kurz vor dem
„Unruhestand“ noch einmal vor dem Meisterstück? Mit seinen
Scorpions überstand er die Finanzkrise einigermaßen schadlos, die
Hauptrunde souverän. Einzig in den Play-offs schienen sich die
Mannen von der Leine gegen die Ice Tigers aus Nürnberg etwas zu
verheddern. Nach einem 2:0 in der Serie, konnten die Scorpions erst
im fünften und entscheidenden Spiel den dritten Sieg einfahren. Und
den auch noch recht knapp.
Die Ingolstädter dagegen, mit ihrem
Chefcoach Greg Thomson an der Bande (war auch vier Jahre lang
Trainer vom Scorpions-Stadtrivalen Hannover Indians), nahmen den Weg
über die Play-off-Qualifikation ins Viertelfinale. Nach einer
bitteren ersten Schlappe gegen die Kölner Haie in der Qualifikation
konnten sich die Oberbayern in zwei Entscheidungsspielen
durchsetzen. Im Viertelfinale letztendlich besiegten sie
(überraschend) die Frankfurt Lions. Den Grundstein dafür legten die
Panther im dritten Spiel, als sie in Frankfurt gewannen. Im darauf
folgenden Heimspiel ließen sie sich den Einzug ins Halbfinale nicht
mehr nehmen.
Favorit gegen Geheimfavorit
Grizzly Adams Wolfsburg – Augsburger
Panther
Die Wolfsburger gelten nun als so etwas
wie der Favorit. Mit dem dritten Tabellenplatz gestartet, konnten sie
mit einem Sweep (3:0) die eh schon angeschlagenen DEG Metro Stars aus
dem Rennen werfen. Durch die internen Querelen bei den Düsseldorfern
aber auch überzubewerten. Viel interessanter wird die Frage sein,
wie die Grizzlies die doch recht lange Pause zwischen Spiel 3 im
Viertelfinale und Spiel 1 im Halbfinale verkraftet haben!
Denn Gegner Augsburg kommt mit
garantiert viel Schwung in die Autostadt. Und das noch nicht einmal
mit einer langen Anreise, denn die Fuggerstädter kommen direkt aus
Berlin angefahren. Dort haben sie vor zwei Tagen mit viel Moral und
Willen den Titelfavoriten Eisbären Berlin aus dem Rennen gekegelt.
Da braucht man eigentlich keine weitere Motivation. Und spätestens
seit Vorgestern gelten die Augsburger dem entsprechend auch als
Geheimfavorit.
Oliver Koch