DEL-Finale: Schiedsrichter im Brennpunkt - Regelbeugung von Schütz

Weder die spielerischen und technischen Finessen der Mannheimer Adler
noch die kämpferischen Qualitäten der Sinupret Ice Tigers stehen
derzeit im Mittelpunkt der Berichterstattung über das DEL-Finale 2007.
Auch nicht die Doppelpacks von Jason Jaspers, Rene Corbet und Jeff
Shantz, die mit ihren Treffern den Mannheimer Adlern die Tür zur
fünften DEL-Meisterschaft weit aufgestoßen haben.
Leider ist einmal mehr derzeit eine leidige Schiedsrichter-Diskussion
im Fokus des Medieninteresses. Noch leidiger als diese Diskussionen für
den Eishockey-Sport ohnehin schon sind, ist die Tatsache, dass diese
Kritik an den Referees völlig berechtigt ist.
Eine derartige Fehlentscheidung wie sie Richard Schütz im ersten
Finalspiel in der Verlängerung getroffen hat, würde in der um Welten
professionelleren Fußball-Bundesliga wohl das Ende aller Karriere-Träume
bedeuten.
Man muss sich vor Augen führen, dass Schütz nicht nur als
internationaler Austauschschiedsrichter des Weltverbandes (IIHF)
fungiert, sondern auch regelmäßig bei Weltmeisterschaften zu Einsätzen
in wichtigen Spielen kommt. Damit sollte nun allerdings ein Ende sein,
nachdem Schütz am Freitagabend seine Regelunkenntnis via Premiere in
alle eishockeyinteressierten Haushalte verbreitete.
Es kann nicht sein, dass ein im Finale eingesetzter Schiedsrichter
nicht weiß, mit wievielen Spielern bei Strafen gegen beide Mannschaften
in der Verlängerung weitergespielt wird. Sein zögerliches "4 gegen 4"
in Richtung des Mannheimer Zeitnehmers war deutlich zu vernehmen und
wäre auch die richtige Entscheidung gewesen. Auf die Antwort, dass es
mit 3 gegen 3 weiterginge, reagierte Schütz mit einem unwissenden
"sicher?" und folgte tatsächlich dem Ratschlag des Mannheimer (!)
Zeitnehmers.
In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, warum ein
zusätzlicher vierter Offizieller überhaupt eingesetzt wird und nicht
interveniert, wenn der Unparteiische derart regelunkundig ist. Dass
die Strafe gegen den Nürnberger Mapletoft noch dazu an den Haaren
herbeigezogen war, kommt immer wieder mal vor, sollte aber eben nicht
unbedingt ein Finalspiel entscheiden.
Auch Rick Looker zog im zweiten Finale viel Zorn auf sich, dabei hat
der US-Amerikaner - im Vergleich zu Schütz - gar nicht mal so viel
falsch gemacht. Lediglich seine etwas einseitige Regelauslegung
zugunsten der Mannheimer Adler stieß etwas auf. Bei vergleichbaren
Vergehen traf er unterschiedliche Entscheidungen.
Es ist einfach schade, dass nicht die Leistungen der beiden Teams und
ihrer Spieler im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen, sondern
wieder einmal die Leistungen der Schiedsrichter. Schon im Vorjahr war
vor allem bei der Halbfinal-Serie zwischen Düsseldorf und Köln
ähnliches zu beobachten. Damals im Brennpunkt: Rick Looker!
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