DEL-Finale 2015: Ingolstadt dominiert Mannheim in Spiel 2ERC Ingolstadt - Adler Mannheim 5:2
„Der Pokal bleibt hier!“ heißt das Motto der Ingolstädter in den diesjährigen Play Offs. Und im zweiten Spiel der Finalserie zeigten die Panther vor ausverkauftem Haus und bei finalwürdiger Stimmung eindrucksvoll, dass sie das sehr ernst meinen. Die Schanzer dominierten die Adler Mannheim direkt vom Anpfiff weg. Nach 60 Sekunden hatte Laliberte die erste gute Chance für die Panther, nach drei Minuten liefen Gawlik und Köppchen im 2 gegen 1 auf das Adler-Tor, scheiterten aber ebenso wie nur wenige Sekunden später Boucher mit seinem Schlagschuss. Mannheim meldete sich erst mit dem ersten Powerplay nach etwa fünfeinhalb Minuten so richtig zu Wort, als Brooks draußen saß, und je zweimal Hospelt und Foster gute Möglichkeiten hatten. Kurz zuvor mussten die Linienrichter den Videobeweis nach einem Lattentreffer der Panther konsultieren, entschieden aber gegen Ingolstadt, genauso wie kurz darauf, als sich der Ingolstädter Schlüsselspieler Christoph Gawlik in eigener Unterzahl in der gegnerischen Zone energisch durchsetzte und Hager zur vermeintlichen Führung für Panther einschoss. Doch die Schiedsrichter hatten das Spiel bereits unterbrochen und erkannten den Treffer folgerichtig nicht an – sehr zum Unwillen der Heimfans. Mit der Leistung ihres Teams konnten sie aber sehr zufrieden sein: Die Panther waren schneller, beweglicher, giftiger und zeigten deutlich mehr Zug zum Tor als Kurpfälzer, die erst 90 Sekunden vor Ende des ersten Abschnitts ihre erste richtig gute Chance bei einem schnellen Konter von Plachta und Rheault hatten.
Buck erlöst die Panther – Mannheim hält dagegen, aber nur ein bisschen
Nach 25 Sekunden im Mitteldrittel war es dann aus Sicht der Ingolstädter endlich so weit: In Überzahl lief Topscorer Buck auf halbrechter Position alleine auf Mannheims Torwart Dennis Endras zu, wartete lange, umkurvte ihn um und schloss ganz überlegt ab zur Führung des amtierenden Meisters. Kurze Zeit später ließen die Mannheimer wieder einmal ein Überzahlspiel ungenützt – was Trainer Huras auch als einen Grund für den Sieg der Ingolstädter wertete – und versuchten es dann bei 5 gegen 5 zu richten. Mit einem Mal spielten sie aggressiver, waren läuferisch besser und brachten die Scheiben zum Tor – und erarbeiteten sich so einige gute Gelegenheiten, unter anderem durch Ullmann und je zweimal Plachta und Metropolit. In dieser Phase konnte sich Ingolstadt dem Druck der Mannheimer kaum entziehen, hatte aber mit dem schon wieder in Meister-Form befindlichen Goalie Timo Pielmeier einen sicheren Rückhalt, der dafür sorgte, dass die Panther mit einer knappen Führung in den Schlussabschnitt gehen konnten. Das Schussverhältnis von 15:5, verursacht auch durch einige Strafen gegen die Ingolstädter, im zweiten Drittel zugunsten der Mannheimer zeugte vom Aufbäumen der Adler.
Mannheim zu kompliziert, Ingolstadt effizient
Im Schlussdrittel ließen die Panther keinen Zweifel aufkommen, wer hier das Spiel gewinnen würde: Nach fünfeinhalb Minuten erhöhten sie auf 2:0. Die Mannheimer hatten ein bisschen zu offensiv versucht, die Scheibe in der gegnerischen Zone zu halten. Durch das Aufrücken der Verteidiger liefen Taticek und Buck 2 gegen 1 auf das Mannheimer Tor und spielten diesen Angriff perfekt zu Ende: Nach einem Querpass des Tschechen vollendete erneut Torjäger Buck sicher mit seinem neunten Treffer in diesen Play Offs. Doch nur eine Minute später durfte der Mannheimer Anhang das erste Mal jubeln, als Arendt – nach sehenswertem Querpass von Ullmann mit der Rückhand – aus kurzer Distanz einschoss. Doch nur 120 Sekunden später zeigten die Panther, dass auch dieses Jahr wieder mit ihnen zu rechnen ist: Ross ließ sich von einem Foul der Mannheimer nicht aufhalten und erzielte das dritte Tor. Mannheim wirkte danach angeschlagen und so dauerte es wieder nur 146 Sekunden, bis es erneut klingelte: In Überzahl kombinierten die Panther sicher und brachten Laliberte in eine gute Schussposition. Seinen Versuch aus dem Slot konnte Endras noch abwehren, aber Hahn reagierte am schnellsten und staubte zum vierten Tor ab. Nachdem Panther-Agitator Gawlik und Richmond aneinandergeraten waren und der Mannheimer eine 2+2-Strafe aufgebrummt bekam, waren die Oberbayern jedoch im Powerplay ein wenig zu sorglos und ließen Raymond relativ unbedrängt auf das eigene Tor zulaufen, der die Gelegenheit nutzte und mit einem harten Diagonalschuss aus halblinker Position die Mannheimer noch einmal heranbrachte. So richtig druckvoll waren die Adler in der Folge aber nicht, auch nicht, als Trainer Ward seinen Torwart Endras 80 Sekunden vor Ende – vielleicht ein bisschen zu spät – vom Eis nahm für einen zusätzlichen Angreifer. Und so machte Taticek mit seinem Empty Net-Goal schließlich alles klar.
Torschützen
1:0 Buck (Taticek, Pielmeier / 5-4), 20:25
2:0 Buck (Taticek, Greilinger), 45:35
2:1 Arendt (Ullmann) 46:34
3:1 Ross (Brooks, Hager) 48:29
4:1 Hahn (Brooks, Laliberte / 5:4) 50:55
4:2 Raymond (Rheault, Hospelt / 4:5) 54:44
5:2 Taticek (Greilinger, Hahn / 5:6) 59:40
Strafzeiten: Ingolstadt 18, Mannheim 20
Zuschauer: 4.815