DEL: Eisbären marschieren wieder
Nach einem kleinen Zwischentief hat sich Tabellenführer Eisbären Berlin an diesem Wochenende mit sechs Punkten und 8:1 Toren eindrucksvoll zurückgemeldet. Dem 5:1-Sieg vom Freitag gegen Hannover ließen die Pagé-Schützlinge einen 3:0-Erfolg bei den zuletzt stark autrumpfenden Nürnberg Ice Tigers folgen. Gestützt auf einen starken Torhüter Shulmistra stellte Pagé nach den zu vielen Gegentreffern der letzten Wochen auch sein System um. Mit weg vom Torpedo-System, hin zur in der Liga üblichen "neutral zone trap" überraschte er auch Ice Tigers Trainer Mike Schmidt, der sich anfangs nur "verwundert die Augen rieb", als er den Tabellenführer so spielen sah. Pagé hat jedoch eine einfache Erklärung: "Die DEL will die beste Liga Europa's sein, ich habe nichts dagegen, aber es gibt viel zu viele ungeahndete Behinderungen, die den Spielfluss stören und das Spiel unattraktiv machen. Alle Teams spielen zudem das wenig ansehnliche Mittelzonen-Zerstörer-Eishockey. Solange die Regeln und damit auch die Richtlinien für die Schiedsrichter nicht geändert werden, wird die Liga auch nicht die beste in Europa sein." Hier alle Ergebnisse, Kurzspielberichte und Statistiken des 46. Spieltags:
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Krefeld Pinguine - Frankfurt Lions 3 : 1 (1:0 1:0 1:1)
Den dritten Sieg in Folge nach der Länderspielpause sicherten sich die
Krefeld Pinguine. Zudem festigten die Seidenstädter den sechsten Tabellenplatz
und haben eine erneute Playoff-Teilnahme so gut wie sicher. Ein zwar
verspätetes aber gelungenes Saisondebüt feierte Neuzugang Bill Bowler, schon
nach 95 Sekunden assistierte er zur Krefelder Führung. Aller drei Treffer der
Gastgeber erzielten Verteidiger.
Tore: 1:0 (1:35) Ehrhoff (Purdie); 2:0 (25:18) Lambert (Grygiel); 2:1
(51:51) Francz (Girard, Laylin) 4-5; 3:1 (57:28) Lambert (Shuchuk) 5-4
Schiedsrichter: Willi Schimm
Strafminuten: Krefeld Pinguine 6 - Frankfurt Lions 10
Zuschauer: 3001
Nürnberg Ice Tigers - Eisbären Berlin 0 : 3 (0:0 0:1 0:2)
Fast zwei Drittel lang gut gespielt, aber am Ende mit leeren Händen standen
die Nürnberg Ice Tigers gegen Tabellenführer Berlin da. Gästetrainer Pagé
überraschte seinen Gegenüber Schmidt mit einer "neutral zone trap".
Die vielen Gegentreffer der letzten Wochen ließen Pagé von seinem
Offensivsystem abkommen. Mit Erfolg. Gestützt auf einen soliden Torhüter
Shulmistra waren die Gäste letztendlich auch physisch und konditionell den
erneut mit argen Verletzungssorgen kämpfenden Franken überlegen.
Tore: 0:1 (38:26) Gruden (Corriveau, Emmons); 0:2 (42:11) Keller (Barta,
Felski); 0:3 (50:11) Fairchild (Roberts, Shearer)
Schiedsrichter: Michael Langer
Strafminuten: Nürnberg Ice Tigers 12 - Eisbären Berlin 14
Zuschauer: 5639
Hannover Scorpions - SERC Wild Wings 8 : 1 (4:1 1:0 3:0)
Wie befreit spielten die Hannover Scorpions nach der Trainerentlassung vom
Samstagabend keine 24 Stunden später auf. Unter Co-Trainer Siggi Reiss
demontierten sie die Schwarzwälder. Nationalspieler Len Soccio steuerte drei
Treffer zum höchsten Saisonsieg bei. Wie am Rande bekannt wurde, wird Olle Öst
in der kommenden Spielzeit zu den Niedersachsen als Trainer zurückkehren.
Tore: 1:0 (0:35) Soccio (Hellkvist, Lööf); 2:0 (2:59) Hawkins (Dionne,
Simon) 5-4; 3:0 (11:34) Öberg (Murphy, Schreiber) 5-4; 4:0 (12:09) Simon
(Dionne, Hawkins); 4:1 (14:58) Bullard (Fortier, Chyzowski); 5:1 (33:46)
Karlsson (Lööf, Soccio); 6:1 (42:07) Soccio (Hawkins, Öberg); 7:1 (44:02)
Soccio (Karlsson, Hellkvist); 8:1 (55:36) Klenner (Simon, Hawkins) 5-4
Schiedsrichter: Frank Awizus
Strafminuten: Hannover Scorpions 6 - SERC Wild Wings 12
Zuschauer: 4523
Adler Mannheim - ERC Ingolstadt 1 : 2 (1:1 0:1 0:0)
Stinksauer war Adler-Trainer Bill Stewart nach der Heimniederlage gegen
Aufsteiger Ingolstadt. In der Tat zeigte sich seine Truppe von einer schlechten
Seite. Nicht nur, dass sie den Ingolstädter Siegtreffer selbst erzielten (Ustorf),
sondern die ganze Spielweise war pomadig und zu sehr auf Einzelaktionen bedacht.
Ganz anders die Gäste, sie präsentierten sich als Team und schaukelten
gestützt auf einen starken Bales mit Glück und Geschick die drei Punkte nach
Hause.
Tore: 1:0 (1:54) Kennedy (Ustorf, Joseph) 5-3; 1:1 (5:36) Toporowski (Tallaire,
Goodall) 5-4; 1:2 (26:00) Campbell
Schiedsrichter: Harald Deubert
Strafminuten: Adler Mannheim 14 - ERC Ingolstadt 12
Zuschauer: 5200
Augsburger Panther - Iserlohn Roosters 3 : 2 n.P. (0:0 2:2 0:0 1:0)
Während die Hamburg Freezers ihr Penaltyschießen in Köln gewinnen konnten,
mussten die Roosters auf den Extrapunkt in Augsburg verzichten. Dennoch zeigten
die Roosters erneut was Moral und Kampfkraft sind: Nach einer Auszeit von Greg
Poss egalisierten sie innerhalb von 87 Sekunden im Mitteldrittel einen
0:2-Rückstand. Kurios auch das Penaltyschießen, Schiedsrichter Chvatal ließ
einen Penalty von Philippe Audet zweimal wiederholen. Sehr zum Unmut von
AEV-Trainer Chernomaz und Kapitän Moeser, die vehement protestierten. Nach dem
Spiel gab Chernomaz seinen Abschied aus Augsburg zum Saisonende bekannt.
Tore: 1:0 (23:21) Lukes (Fendt, Barta); 2:0 (30:44) Audet (Galanov,
Armstrong); 2:1 (34:29) Cipolla (Lipsett, Bartolone) 5-4; 2:2 (35:56) Podkonicky
(Washburn, Alexandrov); 3:2 (60:00) Vostrikov Pen
Schiedsrichter: Petr Chvatal
Strafminuten: Augsburger Panther 34 - Iserlohn Roosters 24
Zuschauer: 3156
Kölner Haie - Hamburg Freezers 2 : 3 n.P. (1:1 1:1 0:0 0:1)
In einem über weite Strecken überharten und unfairen Spiel verloren die
Haie mal wieder ein Penaltyschießen. Wie groß der Druck kurz vor den Playoffs
speziell auf den Hamburg Freezers lastet, war deutlich zu sehen. Mit allen
erlaubten und unerlaubten Mitteln kamen sie zum Erfolg, was Haietrainer Zach wie
üblich mit einer heftigen Schiedsrichterschelte beantwortete. Auch an
Freezers-Trainer Simpson's extrovertierter Freude über den doppelten
Punktgewinn war leicht die Anspannung im Lager der Hanseaten abzulesen.
Tore: 1:0 (5:04) Werenka (Nilsson); 1:1 (6:54) House (Tory, Belanger)
5-4; 1:2 (23:29) Drury (Crowley, Schneider); 2:2 (38:59) Boos (Lewandowski,
Furchner); 2:3 (60:00) Schneider Pen
Schiedsrichter: Richard Schütz
Strafminuten: Kölner Haie 32 - Hamburg Freezers 80
Zuschauer: 13110
Kassel Huskies - DEG Metro Stars 2 : 3 n.P. (1:1 1:0 0:1 0:1)
Im Penaltyduell der beiden Toptorhüter Parent und Trefilov machte ein
einziger Treffer den Unterschied. Tommy Jakobsen sicherte den Metro Stars zwei
weitere wichtige Punkte im Kampf um Platz vier. Für die Huskies war es
notwendig nicht mit gänzlich leeren Händen vom Eis zu gehen, um den Abstand
auf Platz neun nicht schrumpfen zu lassen.
Tore: 1:0 (2:25) Loth (Wahlberg, Retzer); 1:1 (7:22) Eisenhut (Stefan, Pöttinger);
2:1 (20:18) Valenti (Daffner, Abstreiter); 2:2 (54:35) Magnussen (Ficenec,
Christian); 2:3 (60:00) Jakobsen Pen
Schiedsrichter: Gerhard Lichtnecker
Strafminuten: Kassel Huskies 10 - DEG Metro Stars 10
Zuschauer: 4463