DEG will nicht hinterherlaufen
Jede Serie reißt einmal, diesmal war das nicht der Fall. Im achten
Aufeinandertreffen in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga kassierten die
DEG Metro Stars die achte Niederlage gegen die Eisbären Berlin. Klaus Kathan
bringt es auf den Punkt. „Wir waren nicht heiß und scharf genug, um in Berlin zu
gewinnen“, sagte der 31-jährige Stürmer nach der 1:4-Niederlage im ersten
Halbfinale. Die Stärken und Schwächen einer Mannschaft in der Endrunde
einzuschätzen, ist sicherlich nicht leicht, zumal die Düsseldorfer EG im
bisherigen Saisonverlauf mehr Licht als Schatten erlebt hat und erst ab dem
Vorrunden-Ende die hohen Erwartungen anknüpfen konnte.
Das war am Dienstag im
ersten Aufeinandertreffen mit den Eisbären nicht der Fall oder vielmehr nicht
möglich. Denn die vom ehemaligen DEG-Trainer Don Jackson betreuten Berliner
zeigten 60 Minuten lang Tempo-Eishockey der Extraklasse. Die Metro Stars besaßen
zwar auch ihre Chancen, waren aber letztlich chancenlos. „Berlin ist von Beginn
an hohes Tempo gegangen. „Wir waren darauf vorbereitet, sind aber aber nicht
damit zurecht gekommen. Wir wussten, dass wir immer eng am Mann bleiben mussten,
um leichte Gegentore zu vermeiden. Diesmal hat es nicht geklappt. Wir haken die
Niederlage ab und geben am Freitag wieder Vollgas“, sagt Verteidiger Korbinian
Holzer.
Die Eisbären diktierten die Partie eindeutig, auch weil Jackson sich
als glänzender Taktiker erwies. Die zuvor verletzten Denis Pederson (32) und
Steve Walker (35) brachte er zunächst nur in den Spezial-Teams in der
Paradereihe mit Mark Beaufait (37). Und die „Alten“ wirbelten die DEG-Abwehr
durcheinander. Diese Explosivität fehlte der DEG. „Bei uns war nach dem
Viertelfinale irgendwie die Luft raus, jetzt müssen wir sie wieder hineinpumpen.
Am Freitag haben wir keine Ausreden mehr. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir
unsere Intensität steigern“, fordert DEG-Trainer Lance Nethery.
An der
lautstarken Unterstützung des Publikums im Rather Dome wird es nicht fehlen.
Fast 9000 Karten wurden im Vorverkauf bereits abgesetzt. Die DEG wird wohl zum
dritten Mal in dieser Saison die 10 000-er-Marke knacken. Um die Chance auf das
Weiterkommen zu erhalten, muss die DEG morgen in der Serie („Modus best of
five“) ausgleichen, sonst droht das schnelle Aus im Halbfinale.
Thomas Schulz - Foto by City-Press