DEG stürzt Eisbären von Tabellenspitze Berlin – Düsseldorf 2:5

So ist zu allererst die mangelhafte Chancenverwertung des Deutschen Meisters anzuführen, geht es um das Finden von Gründen für diese schmerzliche Niederlage. Hinzu kam erschwerend ein ineffizientes Powerplay-Spiel. Dabei hatte Eisbären-Chefcoach Don Jackson jüngst deutlich mehr Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor von seiner Mannschaft gefordert. Zu viel hängt bei den Berlinern seit geraumer Zeit von der Produktivität der ersten Angriffsformation mit Darin Olver, Barry Tallackson und Florian Busch ab, was das Spiel der Eisbären im Gegensatz zur Vergangenheit für ihre Gegner zunehmend berechenbar macht. „Diese Reihe hat die meisten Chancen, und erzielt die meisten Tore. Von den anderen Reihen muss da einfach mehr kommen“, sprach Jackson nach dem Spiel gegen die DEG einen Aspekt der momentanen Misere offen an. Und auch wenn in der Hauptstadt keiner die Flut an langwierigen Verletzungen als Alibi gelten lassen will, so ist sie dennoch ein weiterer Gesichtspunkt. Denn letztlich ist es auch die Olver-Reihe, die bis auf wenige Spiele über die gesamte Vorrunde einigermaßen konstant beisammen blieb. Und dennoch, was Chefcoach Don Jackson gerade unter diesen Umständen von seiner Mannschaft erwartet, ist noch mehr „verzweifelte Hingabe“, um zum Erfolg zu kommen.
Los legten die Berliner aber schon wie die Feuerwehr. Bereits nach 13 Sekunden hätte Julian Talbot die Hausherren in Führung bringen können, doch brachte er den Puck freistehend nicht im Netz unter. Und wieder war es nur wenig später die Parade-Reihe der Eisbären, die es den Kollegen vormachte: Barry Tallackson schickte seinen kongenialen Partner Darin Olver auf Reisen, welcher dem starken Goepfert im Tor der DEG keine Abwehrchance ließ - 1:0 (2.). Die DEG tat sich im ersten Abschnitt noch schwer, wie auch ihr Chefcoach Jeff Tomlinson einräumte: „Wir hatten da noch Probleme, mit dem starken Forechecking der Eisbären zurecht zu kommen. Es hatte Glück zu tun, dass es nach dem ersten Drittel nur 1:1 stand.“ Den Ausgleich für die DEG erzielte Ben Gordon in der achten Spielminute in Überzahl.
Davon beflügelt, starteten die Gäste besser ins zweite Drittel. Adam Courchaine nahm kurz nach Wiederbeginn gleich zweimal Maß, scheiterte jedoch genauso an Eisbären-Torsteher Rob Zepp. wie Marian Bazany nach einem Fehler von Tyson Mulock. Dass bei den Eisbären nicht aller Tage Abend ist, bewiesen die in zwei aufeinanderfolgenden Unterzahlsequenzen, in denen sie durch blitzsaubere Konter die Gäste beinahe düpierten. Allein es fehlte einmal mehr am konsequenten Abschluss. Den demonstrierte stattdessen Tyler Beechey in der 32. Spielminute, als er tief im Berliner Drittel die Scheibe eroberte und zur 2:1-Führung für die DEG einnetzte.
In der 55. Spielminute ließ Tyson Mulock mit seinem Treffer zum 2:2 die Hoffnung der Berliner auf eine Wende des Spiels noch einmal aufflammen. Diese währte indessen nur kurz: Patrick Reimer (57.) leitete deren Ende mit einer feinen Einzelleistung ein, indem er seinen Slalomlauf vor das Eisbärentor mit der erneuten Düsseldorfer Führung abschloss. Was dann folgte, bezeichnete Jackson nach dem Match als peinlich: Binnen dreizehn Sekunden zogen die Gäste durch Andy Hedlund und Connor James (Empty Net) uneinholbar auf 5:2 davon. DEG-Coach Tomlinson brachte es in seinem Resümee nüchtern auf den Punkt: „Der Unterschied war, dass wir unsere Chancen nutzten und die Eisbären nicht. Die bessere Mannschaft waren wir nur in den letzten fünf Minuten.“