DEG sieht Licht am Ende des Tunnels
Aufholjagd mit Happy-EndWer wie die Düsseldorfer EG quasi seit dem ersten Spiel
der Vorbereitung mit wenigen Ausnahmen nur Negativ-Schlagzeilen schreibt,
der feiert einen Sieg nach Penaltyschießen, auch wenn dabei zuvor eine
3:0-Führung verspielt worden ist. "Ich bin mit diesen zwei Punkten
zufrieden. Klar wären mir drei lieber gewesen, aber wir haben gewusst, dass
Hannover nochmal kommen würde", sagte Verteidiger Korbinian Holzer nach dem
4:3-Erfolg vom Donnerstag.
Der 21-jährige Verteidiger spielte trotz einer leichten Gehirnerschütterung,
weil mit Patrick Traverse (Innenbandanriss im linken Knie) und Chris
Harrington (Todesfall in der Familie) bereits zwei Abwehrspieler ausfielen.
Der dünnen Personaldecke in der Defensive musste die DEG im Schlussdrittel
dann auch Tribut zollen. "Besonders das Unterzahlspiel hat enorm an den
Kräften gezehrt", so Holzer und Torhüter Jean-Sebastien Aubin ergänzte: "Am
Ende waren wir müde. Das ist schade, denn aufgrund unseres Einsatzes hatten
wir alle drei Punkte verdient."
Viel wichtiger als der mögliche dritte Zähler war in der Tat die
Bereitschaft zur Leistung. "Vielleicht brauchten wir die Moralpredigt von
Manager Lance Nethery nach dem Straubing-Spiel als Wachrüttler", sagte
Aubin. Die Mannschaft hat sich danach schließlich zusammen gesetzt. "Wir
haben lange und viel über unsere Nicht-Leistung vom vergangenen Sonntag
geredet", sagte Stürmer Craig MacDonald, dem in Hannover das Tor zum 2:0
gelang.
Das Manko, dass die Mannschaft noch nicht richtig zusammen gewachsen
scheint, ist sicher auch auf die Vorbereitung zurückzuführen. Das späte
Treffen, dazu erneut kein Trainingslager, um Automatismen einzustudieren
sowie fehlende Mannschaftsabende, bei denen sich die Spieler auch privat
kennenlernen und so einen Teamgeist entwickeln können. Vieles wird von ganz
oben immer wieder mit finanziellen Zwängen begründet. Doch wer nur wenig
pflanzt, der wird auch nur wenig ernten.
In der Pflicht stehen vordergründig immer nur die Spieler und die haben am
Donnerstag einen Anfang gemacht. "Wir nehmen die zwei Punkte als einen
Neustart", sagte Aubin und MacDonald ergänzte: "Jetzt kommen mit Mannheim
und Berlin zwei ganz dicke Brocken. Da können und wollen wir es allen
beweisen."
(von Thomas Schulz)