DEG siegt im Spitzenspiel
Aufholjagd mit Happy-EndRückschlag für die Adler Mannheim. Nach einer 0:2 (0:1/0:0/0:1)-Niederlage im Spitzenspiel bei der Düsseldorfer EG muss das Team von Trainer Dave King weiter um das Heimrecht im Play-off-Viertelfinale
bangen, hatte aber noch Glück im Unglück, da Verfolger Krefeld gegen Hamburg eine Heimpleite hinnehmen musste. Beide Gegentreffer vor 6542 Zuschauern im Rather Dome durch Daniel Kreutzer (13.) und Shane Joseph (44.) fielen, als die Kurpfälzer mit einem Spieler weniger auf dem Eis waren. "Es war ein sehr gutes Eishockey-Spiel. In einer engen Partie spielen die Torhüter immer eine große Rolle. Und da wir besonders im Überzahlspiel zur Zeit nicht das größte Selbstvertrauen besitzen, geht der Sieg für Düsseldorf in Ordnung", sagte Assistenztrainer Teal Fowler nach dem vierten Shut-Out von Düsseldorfs Torhüter Jamie Storr.
"Wenn ich in der Mannheimer Arena den Wimpel mit der Nummer "Drei" unter dem Hallendach sehe, dann ist das schon ein schönes Gefühl. Schließlich erinnert er mich daran, dass ich ein Stück Adler-Geschichte mit schreiben durfte." Harold Kreis hat seine Vergangenheit nicht vergessen. Doch nun steht er als Trainer hinter der Bande der Düsseldorfer EG. "Unabhängig von mir ist Düsseldorf gegen Mannheim immer ein tolles Spiel, denn beide Klubs sind Traditionsvereine. Ich würde diese Begegnung mit einem Spiel zwischen zwei
Teams der "Original Six" in der NHL vergleichen", so der 50-Jährige vor der gestrigen Partie. Diese versprach trotz der Probleme, die Harold Kreis und seinen Kollegen Dave King plagen, gutklassig zu werden. "Wir tun uns gegen die Kellerkinder schwer und Mannheim scheint einen Heimkompex zu haben, aber nun haben wir einen Gegner vor der Brust, der das Potenzial zur Meisterschaft hat und die Adler können auswärts antreten", sah Kreis alles angerichtet für ein echtes Spitzenspiel.
In dem mussten die Adler am Karnevalsfreitag auf ein Stürmer-Dreigestirn verzichten. Rick Girard leidet immer noch an seiner äußerst hartnäckigen Rippenprellung, René Corbet hatte sich am vergangenen Wochenende eine Kapseldehnung im rechten Knie zugezogen und Jason King blieb als überzähliger Ausländer unfreiwillig in der Kurpfalz-Metropole zurück. Bei der DEG fehlte lediglich Angreifer Evan Kaufmann mit einer Fußgelenkprellung. Die Partie begann zerfahren, weil kleine Nickligkeiten, die zu Strafzeiten führten, keinen rechten Rhythmus aufkommen ließen. Aber eine eben solche Strafzeit war es, die das Spiel in der 13. Minute dann öffnete. Adler Tomas Martinec schmorte auf der Sünderbank und DEG-Kapitän
Daniel Kreutzer schlenzte den Puck vom Bully weg am verdutzten Freddie Brathwaite vorbei in den rechten Torwinkel zur Führung für die Gastgeber. Nun nahm die Begegnung Fahrt auf. Erst hatten die Adler Pech, dass Pascal Trepanier in der 14. Minute einen Schuss von Andy Schneider nur an den Pfosten lenken konnte, dann im direkten Gegenzug Glück, dass Torhüter Freddie Brathwaite gegen Adam Corchaine gerade noch das 0:2 verhindern konnte.
Es deutete sich an, dass es das erwartet torarme Spiel werden würde. Die Teams verfügen mit Freddie Brathwaite und Jamie Storr über Torhüter der Extraklasse. Beide kennen sich übrigens seit ihrer Jugend und sind gut befreundet. Die Abwehrreihen stehen sicher und die Unterzahlstatistik der DEL führen daher auch nicht zufällig eben der MERC und die DEG an. Und wenn dann doch einmal ein Puck das Tor zu treffen drohte, dann half beiden Mannschaften das Glück des Tüchtigen. So Freddie Brathwaite, der zu Beginn
des zweiten Drittels nach einer Spielverzögerung zwei Minuten kassierte, die Marcus Kink für ihn absaß und der sich während dieser Unterzahl nach einem Schuss von Patrick Reimer ebenso beim Pfosten bedanken konnte wie sein Gegenüber Jamie Storr nach einem Knaller von Colin Forbes in der 39. Minute.
Dazwischen zeigte Brathwaite bei zwei Unterzahlkontern der DEG durch Patrick Reimer und Brandon Reid seine Qualitäten. Diese verschafften der DEG allerdings die nötige Luft, um das knappe 1:0 auch in die zweite Pause retten zu können.
Nicht retten konnte sich zu Beginn des Schlussabschnitts Blake Sloan vor der Strafbank. Das Schiedsrichter-Duo Heiko Dahle und Alfred Hascher hatte ein Foul gesehen. Ein Foul, dass den Genickbruch für die Adler nach sich ziehen sollte. Denn Sloan hatte in der 44. Minute noch nicht einmal Platz genommen, da passte Adam Courchaine zu Shane Joseph. Den ersten Schuss des ehemaligen Augsburgers konnte Freddie Brathwaite noch abwehren, doch Joseph stocherte nach und den Puck durch die Beine des Torwarts, der diesmal seinem Freund Jamie Storr den Vortritt lassen musste. "Im Moment läuft es einfach nicht. Unsere Stürmer arbeiten zwar hart, aber sie werden leider nicht belohnt", sagte ein sichtlich enttäuschter Sven Butenschön.
Thomas Schulz
DEG - Mannheim 2:0 (1:0/0:0/1:0)
Aufstellung DEG
Tor: Storr (Jochen Reimer)
Abwehr: Hedlund, Ratchuk - Harrington, Caldwell - Bazany, Holzer
Angriff: Patrick Reimer, Collins, Kreutzer - Joseph, Reid, Courchaine - Carciola, Ramsay, Tutschek - Hinterstocker, Boon
Aufstellung Mannheim
Tor: Brathwaite (Aus den Birken)
Abwehr: Butenschön, Sloan - Schneider, Bouchard - Ryan, McGillis - Petermann
Angriff: Hackert, Forbes, Martinec - Jaspers, Methot, Trepanier - Arendt, Beardsmore, Kink - Flache, Mauer
Schiedsrichter: Heiko Dahle (Berlin-Charlottenburg) und Alfred Hascher
(Miesbach)
Zuschauer: 6542
Tore: 1:0 (12.27) Kreutzer (P. Reimer, Collins/5-4); 2:0 (43.12) Joseph (Courchaine/5-4)