DEG mit dem Rücken zur Wand
Drama um die Düsseldorfer EG - Drama um Charlie Stephens (Foto by City-Press). Der 26-jährige
Kanadier erlitt nach dem Check von Hannovers Tino Boos nun doch eine schwere Gehirnerschütterung sowie eine Kieferprellung mit Absplitterung eines Zahns
und liegt nach wie vor in einem Krankenhaus der niedersächsischen
Hauptstadt, wo ihn seine Frau Amy abholen wird. So muss das Team von Trainer
und Manager Lance Nethery also heute (19.30 Uhr, Rather Dome) versuchen,
ohne den großgewachsenen Stürmer, der drei bis vier Wochen ausfällt, das
drohende Saison-Ende zu vermeiden und ein entscheidendes drittes Spiel am
Sonntag zu erzwingen.
Dass die DEG nun mit dem Rücken zur Wand steht,
ist so unnötig wie ein Kropf. 3:0 führten die Düsseldorfer nach 20 Minuten
bei den Hannover Scorpions bereits, hatten alles im Griff und nichts deutete
darauf hin, dass die Gastgeber noch einmal zurückkommen würden. Doch dann
spiegelte sich die ganze Saison in nur 40 Minuten wider. Es gab zu viele
Strafzeiten und individuelle Fehler. Der wohl entscheidende unterlief
ausgerechnet Kapitän Daniel Kreutzer, der in Unterzahl einen Konter fast zum
4:1 abgeschlossen
hätte, dann aber nach seinem Pfostenschuss in der
Rückwärtsbewegung einen Gegenspieler vernachlässigte, woraus das 3:2
resultierte. Dass dann auch noch der irreguläre Ausgleich anerkannt wurde
als Torhüter Jamie Storr mitsamt Puck von Mitchell einfach ins Tor geschoben
wurde, passt zu dieser
verkorksten Spielzeit. "Jamie hatte die Scheibe sogar
in der Fanghand. Unglaublich, dass dies zwei Schiedsrichter selbst per
Videobeweis nicht gesehen haben wollen. Egal, wir schaffen das dennoch, denn
wir sind die bessere Mannschaft", hofft Klaus Kathan heute Abend auf eine
Trotzreaktion.
Falls nicht, dann beginnt für die Spieler am Samstag der
unfreiwillige Urlaub und für die Vereinsverantwortlichen die ungemütliche
Generalabrechnung. Dass durch die unbefriedigenden Leistungen und den damit
verbundenen Zuschauerrückgang im Etat für die kommende Saison ungefähr 800
000 Euro fehlen werden, macht sich schon jetzt bei den bereits feststehenden
Zugängen bemerkbar. Ryan Ramsey (Krefeld Pinguine), Shane Joseph (Augsburger
Panther) und Adam Courchaine (Füchse Duisburg) müssen den Nachweis, mehr als
nur DEL-Durchschnitt zu sein, erst noch erbringen.
Thomas Schulz