DEG: Mannheim "nur" in der Verlängerung geschlagen

Auch Minuten nach dem Spiel war Don Jackson geladen. Der
Trainer der DEG schäumte vor Wut über Heiko Dahle. Der Schiedsrichter hatte 144
Sekunden vor dem Ende eine sehr umstrittene Strafzeit gegen Daniel Kreutzer
verhängt, die die Adler 44 Sekunden vor der Sirene in Person von Francois Methot
zum 3:3 nutzten. „Ich bin stocksauer. Diese Entscheidung war echter Witz, eine
Schwalbe“, schimpfte Jackson, der sich über den 4:3-Triumph seiner DEG nicht
wirklich freuen konnte. „Wir haben ein gutes Team geschlagen, aber leider nur in
der Verlängerung.“
Auch Kreutzer hatte eine Menge Wut in Bauch, die der
Kapitän nach 25 Sekunden in der Overtime abbaute. Der Stürmer schnappte sich im
eigenen Drittel die Scheibe, trat zu einem Solo an und versenkte den Puck zum
umjubelten Sieg. „Die Strafe war natürlich unglaublich. Ich habe die richtige
Antwort darauf gegeben, obwohl das Tor mehr Wille als Wut war“, erklärte
Kreutzer. Auch seine Kollegen waren empört über den Pfiff. „Uns ist ein Punkt
gestohlen worden“, moserte Stürmer Thomas Jörg.
Keiner der Mannschaft hätte sich jedoch beschwert, wenn
Alexander Sulzer das leere Tor getroffen hätte. Der Nationalverteidiger hatte
die große Möglichkeit zum 4:2, als der Tabellenführer Robert Müller für einen
sechsten Feldspieler aus dem Kasten nahm, doch anstatt zu schießen, wartete
Sulzer zu lange und die Mannheimer Abwehr konnte klären. „Ich hatte die Arme zum
Jubeln schon oben“, gab Kreutzer auf der Strafbank
zu.
Zuvor hatten die 7000 Anhänger im ISS Dome eine rasante
Partie erlebt, in der die Metro Stars das bessere Team war, es aber versäumte
frühzeitig die Entscheidung herbei zu führen. Tore Vikingstad und Kreutzer
hatten einen 2:0-Vorsprung herausgearbeitet, die Gäste antworteten durch
Christoph Ullmann und Colin Forbes innerhalb von 219 Sekunden. Sulzer sorgte für
die erneute Düsseldorfer Führung, die die Hausherren aber nicht nach Hause
brachten. „Es war ein spannendes Spiel, in dem wir im ersten Drittel nicht voll
da waren. Nachher haben wir besser gespielt und können mit dem einen Zähler
zufrieden sein“, meinte Adler-Coach Greg Poss.
Ähnlich sah es DEG-Manager Lance Nethery. „Wir waren
besser und haben uns den Sieg verdient. Unser Problem ist aber die
Chancenverwertung. Da läuft es derzeit nicht, uns fehlt das Quäntchen
Glück.“