DEG lässt Haien keine Chance
Aufholjagd mit Happy-End"Köln, was ist denn jetzt mit Play-offs? Kein Bock, oder was?" Schon vor dem 183. Derby mussten sich die Kölner Haie von den Düsseldorfer Fans per Spruchband schmerzlich darauf hinweisen lassen, dass der
Eishockey-Höhepunkt am Rhein diesmal unter derart ungleichen Voraussetzungen stattfinden würde. Am Ende der 60 Minuten stand dann auch der erwartete Sieg der Düsseldorfer EG, die nach dem souveränen 4:1 (1:0/1:0/2:1) vor 12.765 Zuschauern im endlich einmal fast ausverkauften Rather Dome klar Kurs auf
die direkte Play-off-Teilnahme nimmt, während die Haie nun wohl auch keinen Taschenrechner mehr bemühen müssen, um zu wissen, dass für sie die Saison am 1. März beendet sein wird.
Die DEG setzte die Kölner von Anfang an unter Druck. Schon in der dritten Minute hatten die Fans der Rot-Gelben den Torschrei auf den Lippen, doch der Schuss von Martin Hinterstocker krachte mit donnerndem Getöse nur an den Pfosten des von Frank Doyle gehüteten Kastens. Dieser konnte die Scheibe dann kurz darauf nur unerlaubter Weise über die Bande schaufeln, so dass Jerome Flaake für ihn auf die Strafbank musste. Den Düsseldorfern jedoch gelang trotz guter Chancen immer noch nicht die längst fällige Führung,
welche erst in der elften Minute in Überzahl endlich zustande kam. Schiedsrichter Rick Looker hatte erneut den Arm oben und Jochen Reimer sein Tor für einen sechsten Feldspieler geräumt, als Rob Collins hinter dem Gehäuse der Haie den Puck eroberte und Ryan Ramsay bediente. Der passte die Scheibe in die Mitte, wo Verteidiger Andy Hedlund in Manier eines Mittelstürmers zum 1:0 einschob.
Erst danach kamen auch die Kölner durch Jerome Flaake und Christoph Ullmann zu Möglichkeiten und beinahe wäre Mats Trygg in der 21. Minute sogar der Ausgleich gelungen. Sein Pfostentreffer aber weckte die DEG aus ihrer leichten Zurückhaltung und fortan lief die Partie fast ausschließlich in eine Richtung. Als Todd Warriner wieder einmal zuhause, also auf der Strafbank, vorbei schaute, gelang Adam Courchaine in der 25. Minute mit einem schönen Lupfer in den linken oberen Winkel das 2:0. Im Anschluss wurde die Begegnung härter. Köln, teilweise überfordert, konnte sich oft nur mit Fouls helfen und als eines von Todd Warriner an Rob Collins nicht geahndet wurde, schnappte sich Ryan Caldwell den Übeltäter und vermöbelte ihn. Beide durften sich danach für längere Zeit abkühlen.
Die DEG musste sich vorwerfen lassen, dass sie mit ihren zahlreichen Chancen grob fahrlässig umging. Und so wurde es unerwartet noch einmal spannend, als Marcel Müller in der 52. Minute der Anschlusstreffer gelang. Doch just in der Sekunde, als KEC-Urgestein Dave McLlwain von der Strafbank zurück kehrte, fiel die endgültige Entscheidung. Daniel Kreutzer legte zurück auf Patrick Reimer und der traf per Direktabnahme und unhaltbar für Frank Doyle zum 3:1 in der 56. Minute. 62 Sekunden vor der Schlusssirene setzte Daniel Kreuter mit dem 4:1 den Schlusspunkt ins leere Tor der Kölner, die sich von den DEG-Fans ein weiteres Mal verhöhnen lassen mussten: "Seid froh, dass es Duisburg gibt"!
DEG - Köln 4:1 (1:0/1:0/2:1)
Tore:
1:0 (10.45) Hedlund (Collins, Ramsay/6-5)
2:0 (24.25) Courchaine (Joseph, Reid/5-4)
2:1 (51.46) Marcel Müller (Trygg, Rudslätt/5-4)
3:1 (55.08) P. Reimer (Collins, Kreutzer)
4:1 (58.58) Kreutzer (Hedlund/5-6)
Strafzeiten: DEG 12 + 10 (Caldwell) - Köln 24 + 10 (Warriner)
Schiedsrichter: Rick Looker (USA)
Zuschauer: 12 765
Von Thomas Schulz