DEG geht auf Großkatzenjagd

Die Düsseldorfer EG biegt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf
die Zielgerade ein. Noch 15 Spiele sind zu absolvieren und das Team von
Harold Kreis hat gute Karten, sich ohne den 2008 nötigen Umweg der
Vor-Qualifikation die Teilnahme an den Play-offs zu sichern. Mehr noch -
nach dem 1:3 der Krefeld Pinguine gegen die Eisbären Berlin am Dienstag
winkt nun sogar Platz Vier, der in einem eventuellen Entscheidungsspiel zum
Erreichen des Halbfinales das Heimrecht bedeutet. "Das haben wir jetzt in
der eigenen Hand, denn die härteste Phase der Saison liegt sicherlich hinter
uns. Immerhin bestreiten wir von den 15 Spielen neun zuhause", sagt Manager
Lance Nethery. Eines davon ist am Freitag (19.30 Uhr, Rather Dome) die
Begegnung mit den Augsburger Panthern. "Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel, denn
der AEV liegt dicht hinter uns und mit einem Sieg würden wir einen großen
Schritt Richtung Play-offs machen", sagt Trainer Harold Kreis. Der kann
dabei erstmals seit dem 25. November wieder auf Stürmer Adam Courchaine
zurückgreifen, dessen Bänderdehnung im Fußgelenk endlich auskuriert ist.
Dafür fehlt Angriffskollege Ryan Ramsay, der seine (diesmal) nicht
gerechtfertigte Sperre aus dem Wolfsburg-Spiel abbrummen muss.
Das gesamte Wochenende steht für die Düsseldorfer EG unter dem Motto
der Großkatzenjagd. Sowohl gegen Augsburg als auch am Sonntag in Ingolstadt
(18.30 Uhr, Arena an der südlichen Ringstraße) stellen sich dem Team von
Trainer Harold Kreis jeweils Panther in den Weg.
Besonders gefährlich sind in dieser Saison die Augsburger. Die
Schwaben greifen ernsthaft in den Kampf um die direkte Teilnahme an den
Play-offs ein, was so selten der Fall ist, wie ein schwarzer Panther. Der
ist nämlich entgegen irrtümlicher Meinungen keine eigene Art, sondern
lediglich ein durch eine Laune der Natur schwarzgefärbter Leopard oder
Jaguar. Auf dem Vereinswappen der Augsburger sieht er recht gefährlich aus,
doch übertrug sich dies in den vergangenen Jahren nur selten auf die
Mannschaft. Das ist in dieser Spielzeit anders. Mit einem Sieg heute in
Düsseldorf können die Fuggerstädter nach Punkten mit der DEG gleichziehen.
"Wir haben eine geschlossene Mannschaft. Unsere Spieler sind jung und
ehrgeizig. Sie haben einfach Spaß am Spiel", sagt Manager Duanne Moeser. Der
45-jährige kann dieses Erfolgsrezept hervorragend beurteilen, denn
schließlich schnürte er selber von 1994 bis 2005 in 553 DEL-Partien die
Schlittschuhe für die Augsburger.
Das Team vom Lech ist bereits am Donnerstag nach Düsseldorf gereist.
Dabei saßen zwei alte Bekannte mit im Bus. Stürmer Thomas Jörg hat seinen
Muskelfaserriss auskuriert und steht Trainer Larry Mitchell wieder zur
Verfügung. Der 27-Jährige Jörg fühlt sich in Augsburg so wohl, dass er
seinen Vertrag am Mittwoch um ein weiteres Jahr verlängert hat. Worum sich
seit Montag auch Verteidiger Eric Werner bemüht. Die Panther vergaben ihre
letzte Lizenz an den 25-Jährigen deutschstämmigen US-Amerikaner, der in der
Vorsaison in Düsseldorf nicht überzeugen konnte.
Dass DEG-Trainer Harold Kreis den Gegner sehr ernst nimmt, belegt die
Tatsache, dass er sich mit dem Sonntag-Spiel in Ingolstadt erst ab Samstag
beschäftigen will. Dabei haben seine Spieler besonders an der Donau etwas
gut zu machen, denn dort setzte es am 7. Dezember ein in seiner Art
peinliches 3:6. "Die Jungs erinnern sich besonders an den Tag danach nicht
gerne", sagt Kreis. Es setzte eine Moralpredigt sowie ein Straftraining und
siehe da - seitdem befindet sich das Team in einem beständigen
Aufwärtstrend. "Wir sind nun viel konzentrierter und stets darauf
fokussiert, aus jedem Spiel die maximale Ausbeute zu holen", so Kreis
weiter. Und diese Ausbeute soll am Wochenende erneut sechs Punkte betragen,
auch wenn die Gegner Panther sind. Die DEG ist nämlich auf Großkatzenjagd.
Von Thomas Schulz