DEG freut sich mit Fortuna und fürchtet sie
Aufholjagd mit Happy-EndElmar Schmellenkamp hält die Stellung. Während in den Büros der Düsseldorfer EG fast alle Mitarbeiter in die Sommerpause entschwunden sind, sitzt der Geschäftsführer hinter seinem Schreibtisch an der Brehmstraße und regelt notwendige Dinge. Bevor er in den ersten zwei Juni-Wochen entspannen wird, stand er noch für ein Gespräch zur Verfügung.
Herr Schmellenkamp, was gibt es rund sechs Wochen nach dem letzten
Saisonspiel denn noch zu tun?
Schmellenkamp: Bei uns gilt zu dieser Zeit das abgewandelte Sprichwort "Nach
der Saison ist nach der Saison". Das bedeutet zum Beispiel, dass wir die
Wohnungen der Spieler, die uns verlassen haben, fristgerecht kündigen.
Also unter anderen die von Jochen Reimer und Jamie Storr. Welcher
Torhüter wird neben dem gerade verpflichteten Mathias Lange eine neue
Wohnung in Düsseldorf beziehen?
Das weiß ich im Moment nicht. Unser Manager Lance Nethery
weilt aber zur Zeit in Nordamerika und ich bin mir sicher, wenn er
zurückkehrt, dann haben wir auch wieder eine Nummer Eins zwischen den
Pfosten.
Bringt er auch den verlorenen Sohn Robert Dietrich mit?
Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber ich habe die Hoffnung
noch nicht ganz aufgegeben. Zwar hat Robert drüben zuletzt im Farmteam der
Nashville Predators, den Milwaukee Admirals, regelmäßig gespielt und ist in den Play-offs mit einem Tor und drei Vorlagen sogar zum besten Verteidiger gewählt worden. Aber er mag eigentlich nicht bleiben, weil sich seine Freundin dort nicht wohl fühlt.
Fühlen Sie sich denn wohl, jetzt wo mit der HSG und Fortuna zwei
Konkurrenten im Kampf um die Gunst der Düsseldorfer Zuschauer aufgestiegen
sind?
Also mit den Handballern gibt es meiner Meinung nach keine
Publikumsschnittmenge. Und was die Fortuna angeht, da habe ich mich durchaus
gefreut, dass ihr der Sprung in die Zweite Liga nach zehn Jahren endlich
gelungen ist. Nun kommen sie hoffentlich aus ihrer sportlichen und vor allem
wirtschaftlichen Verzweiflung heraus.
Aber in der Zweiten Liga ist die Kernanstoßzeit mit Freitag und
Sonntag an den beiden Wochentagen, an denen auch die DEG spielt...
Es gab auch früher schon Überschneidungen. Aber sie haben
Recht, der Fußball ist heutzutage wohl bedeutungsvoller geworden, so dass
uns die Fortuna jetzt in den Schatten stellen könnte. Wir müssen abwarten,
wie sich das entwickelt.
Aber Sie haben sich doch sicher schon Gedanken gemacht, um
Parallel-Ansetzungen zu entzerren, oder?
Wir müssen erst einmal die Spielpläne abwarten. Dann können
wir sehen, wo genau zeitgleiche Ansetzungen auftreten. An Freitagen gäbe es
wohl keine Ausweich-Alternative. An unseren Heimspiel-Sonntagen bis Ende
Oktober planen wir derzeit unabhängig davon, erst um 18.30 Uhr zu beginnen.
So können die Besucher zunächst noch das schöne Wetter ausnutzen, bevor sie
in den Dome kommen. Bei entsprechenden Fortuna-Ansetzungen wäre es eine
Möglichkeit, diese Uhrzeit auch darüber hinaus beizubehalten.
Das Gespräch führte Thomas Schulz