DEG entnervt NHL-StarsFantastische Stimmung in Düsseldorf
Düsseldorfs Torhüter Bobby Goepfert entnervte Daniel Briere - Foto: Angelo Bischoff - www.fotopuls.deAus einem aufopferungsvoll kämpfenden Kollektiv ragten Travis Turnbull mit drei Toren und einem verwandelten Penalty sowie Bobby Goepfert heraus. Der Torhüter ließ die beiden Berliner NHL-Profis Briére und Giroux verzweifeln, bevor Daniel Kreutzer der Schuss ins Glück gelang. „Wir haben uns den Sieg mit unglaublicher Leidenschaft verdient“, sagte der Kapitän.
Vor dem ersten Bully war eigentlich klar, dass es ein ungleiches Duell werden würde. Zum einen, weil die DEG mit Drew Paris, Michael Catenacci, Tino Boos, Henry Martens (alle verletzt), Marco Habermann (wurde von Duisburg angefordert) und Marc Zanetti (gesperrt) gleich auf sechs Akteure verzichten und Junioren-Spieler Maik Klingsporn den dezimierten Abwehrverbund auffüllen musste. Zum anderen aber natürlich auch, weil die Eisbären derzeit mit den beiden NHL-Profis Daniel Briére (35) und Claude Giroux (24) über die sicherlich beste Verstärkung aus Nordamerika verfügen. Das Duo von den Philadelphia Flyers verfügt zusammen über die Erfahrung aus 1256 NHL-Partien und hat es für Berlin in bislang sieben Spielen auf acht Treffer und 26 Torvorlagen gebracht. Zum Vergleich: Die beiden besten DEG-Angreifer Calle Ridderwall und Travis Turnbull kommen nach 17 Partien auf zusammen acht Treffer und 16 Torvorlagen.
Doch zunächst war von all den Unterschieden nichts zu merken. Die DEG begann mutig sowie ohne jeden Respekt und wurde in der achten Minute dafür belohnt. Einen herrlichen Rückhand-Pass von Ridderwall beförderte Turnbull zur Führung über die Linie. Das schien der Weckruf für den Meister zu sein. Arniel, TJ Mulock, Giroux und Talbot hatten Chancen im 30-Sekunden-Takt. Die DEG musste sich mit Fouls behelfen und als gleich zwei Düsseldorfer auf der Strafbank saßen, gelang Talbot der Ausgleich (15.). Danach wurde es immer galliger. Die Gäste wirkten genervt von der Gegenwehr des Außenseiters. Es hagelte Strafen auf beiden Seiten und plötzlich war die DEG mit zwei Mann mehr auf dem Eis, was Turnbull unter frenetischem Jubel zum 2:1 nutzte (19.).
Als dann jedoch Ridderwall die Chance zum dritten Treffer ausließ (28.) und Berlin zwei Minuten später durch Tyson Mulock das 2:2 gelang, drohte das Duell doch in die erwarteten Bahnen zu laufen. Inzwischen aber war die DEG derart intensiv im Spiel, dass fast alles gelang. Besonders Turnbull, der in der 39. Minute die DEG mit seinem dritten Treffer erneut in Führung brachte. Zwar retteten die Gäste durch Laurin Braun noch einen Punkt (56.), doch der Frustfaktor beim Favoriten war derart hoch, dass NHL-Routinier Daniel Briére dem 19-jährigen Maik Klingsporn einen Stockstich in den Magen versetzte. Die DEG bündelte ihre Kräfte positiver und zwang Berlin ins Penaltyschießen. Dort traf Kreutzer zum gefeierten Sieg.