DEG entführt einen Punkt aus MannheimMannheim - Düsseldorf 2:1 n.V.
Frank Mauer erzielte den Siegtreffer in der Overtime. (Foto: Armin Rohnen - www.stock4press.de)Es war ein von Taktik geprägtes, zähes Spiel, Sonntagnachmittag in der SAP-Arena, das die Special Teams entschieden. Die Adler nutzten oder benötigten, je nach Sichtweise, eine doppelte Überzahlmöglichkeit gegen Ende des ersten Drittels zum Torerfolg, Christoph Ullmann verwertete den Abpraller seines eigenen Torschusses zum 1:0 (18. Minute), assistiert von Adam Mitchell und Yannick Lehoux. Düsseldorf nutzte eine Überzahlsituation in der fünften Minute des zweiten Drittels, Carl Ridderwall, auf Zuspiel von Justin Bostrom und Marc-Anthony Zanetti, ließ Felix Brückmann, der heute für Dennis Endras das Adler-Tor hütete, keine Chance. Die Entscheidung fiel in der dritten Minute der Verlängerung, bei, wie in der Overtime üblich, vier gegen vier Spielern auf dem Eis.
Frank Mauer setzte sich an der Bande durch, zog in die Slot-Zone und schaufelte den Puck per Rückhand hoch ins Tor, Shawn Bell und wiederum Yannick Lehoux assistierten.
„Meine Mannschaft hat ihren vorgegebenen Spielplan eingehalten und auf für ihre Verhältnisse höchst möglichem Level gespielt“, sagte DEG-Trainer Christian Brittig nach dem Spiel, Harold Kreis meinte, „das war heute ein Sieg der gesamten Mannschaft“. Das sah wie folgt aus: Die DEG, defensiv eingestellt, verteidigte mit Mann und Maus, sowohl die neutrale als auch ihre eigene Zone, machte die Räume geschickt eng, kämpferischer Einsatz und hohe Laufintensität inbegriffen. Über Bobby Goepferts Klasse im DEG-Tor braucht man kein Wort zu verlieren, die stellte er auch heute wieder unter Beweis. Das Manko der DEG-Mannschaft ist sicherlich die Chancenverwertung und die fehlende Erfahrung eines großen Teils der Mannschaft, bzw. Kaltschnäuzigkeit, sonst hätte das für die Adler ins Auge gehen können. Die Mannheimer Spieler wiederum taten zu wenig fürs Spiel, sie liefen zu wenig, Beispiel die Angriffsmethode Dump ’n’ Chase bei einem solchen gestaffelten Abwehrverbund, sie funktioniert nur, wenn die angreifenden Spieler auch schnell genug hinter dem Puck her ins gegnerische Drittel eindringen und das sah man zu wenig. Düsseldorf hatte oft keine Mühe den Puck abzuräumen oder den angreifenden Spieler an der Bande in einen Zweikampf zu verwickeln und die Situation zu klären. Weiterer Punkt, die Bewegungsabläufe, die gestern oft nicht passten oder zu langsam in Gang kamen, so war der Puck führende Spieler mehr als einmal gezwungen, einen Risikopass zu spielen, der dann eben nicht ankam. Symptomatisch auch für dieses Mittagsspiel, dass Bobby Goepfert wahrscheinlich selten so viel freie Sicht aufs Spiel hatte wie in diesem Match, die Slot-Zone vor ihm war in aller Regel verwaist. Positiv für die Adler war sicherlich, dass sie in der Lage waren, ein Spiel, in dem einiges nicht passte, nach zu Hause zu arbeiten, ein Mannschaftssieg eben. Dazu gehört dann manchmal wohl auch das Glück, dass man mit dieser Leistung den Platz an der Sonne eroberte, da Augsburg in Hannover „patzte“ und Köln spielfrei war.
Sein Heimdebüt für die Adler gab Dennis Seidenberg und das fiel ordentlich aus. Das ihm noch das „Eisgefühl“ fehlt ist klar, nach dem frühen Saisonende mit Boston in der letzten Spielzeit und damit verbundener fehlender Spielpraxis. Seine Klasse blitzte dennoch auf, die Art und Weise, wie er zum Beispiel zwei Breaks von DEG Spielern unterband, ohne dazu ein Foul zu benötigen, oder seine Ruhe am Puck und Spielübersicht ist sehenswert und macht Lust auf mehr.