DEG-Coach Jackson spricht von „peinlicher Niederlage“
Euphorisiert vom
Halbfinal-Erfolg über den rheinischen Rivalen Köln kamen die DEG Metro Stars
zum ersten Finalspiel der DEL-Playoff in die Hauptstadt, und hatten sich nicht
zu Unrecht leise Hoffnungen auf einen Sieg bei den Eisbären gemacht. Um so
ernüchternder wirkte die deutliche 1:6-Klatsche auf Verantwortliche wie auch
die Akteure des wiedererstarkten Altmeisters, die ihnen der aktuelle
Titelinhaber im vollbesetzten Wellblechpalast verpasst hatte. „Das war eine
peinliche Niederlage!“, bekannte ein sichtlich geknickter Don Jackson, „Die
gute Nachricht ist, dass das meine Spieler genauso sehen.“
Zu Beginn sah es sogar danach
aus, dass sich die Mutmaßungen bestätigen und sich die neuntägige Pause für die
Eisbären als zu lang erweisen könnte. Wacher und agiler gingen zunächst die
DEG-Cracks zu Werke, währenddessen die Hausherren ihren Rhythmus noch zu suchen
schienen. Allerdings ließen die Berliner auch kaum klare Möglichkeiten der Gäste
zu. Mit Fortgang des Spiels wurden die Hauptstädter in ihren Aktionen immer
sicherer, die Torchancen häuften sich. Knapp fünf Minuten vor Ende des ersten
Abschnitts zappelte der Puck dann auch folgerichtig im Tor von DEG-Keeper Andrei Trefilov: Derrick Walser, der, wie sich noch
erweisen sollte, einen Sahnetag erwischt hatte, traf zur 1:0-Pausenführung für
die Pagé-Truppe.
In der 33. Spielminute war es
erneut Walser, der zum 2:0 für die Eisbären traf. Die Gäste mühten sich weiter,
jedoch zunehmend mit untauglichen Mitteln, das Spiel offen zu halten. War das
Powerplay der Hohenschönhausener in den ersten zwanzig Minuten noch nicht von
Erfolg gekrönt, so änderte sich das nur wenig später, als Micki DuPont per
Schlagschuss von der blauen Linie auf 3:0 erhöhte (35.). Nachdem Jeff Tory in
gleicher Weise aus Düsseldorfer Sicht auf 1:3 verkürzen konnte (37.),
schnupperten die Gäste noch mal Morgenluft. Und hätte der Schuss eines
Rheinländers statt den Weg an die Latte den ins Netz gefunden, wäre ein anderer
Ausgang des Spiels durchaus möglich gewesen. Doch der junge und gut haltende
Eisbären-Goalie Tomás Pöpperle hatte hier verdientermaßen das Glück des
Tüchtigen auf seiner Seite.
Im Schlussabschnitt brachen
dann alle Dämme, da die Düsseldorfer ihre Linie immer mehr verloren, sich die
Strafzeiten häuften und das beste Powerplay der Liga eindrucksvoll nachwies,
warum es das Beste ist. Eisbären-Verteidiger Micki DuPont sagte nach dem Spiel:
„ Ich denke, das wichtigste Tor heute war das vierte. Damit nahmen wir der DEG
endgültig die Luft.“ Erzielt hatte es Denis Pederson in der 43. Spielminute,
als Tommy Jacobsen für die DEG auf der Strafbank saß. Ein Doppelschlag der
Eisbären innerhalb von nur 15 Sekunden besiegelte die deutliche Niederlage der
Düsseldorfer. Kelly Fairchild, der mit seinem Treffer zum 5:1 eine Serie von
sieben torlosen Spielen beenden konnte, sowie der einmal mehr äußerst präsente
Berliner Youngster Christoph Gawlik stellten den 6:1-Endstand her.
Wenig intelligent zeigte sich
Düsseldorfs Peter Ferraro, der sich kurz vor Schluss noch die zweite
zehnminütige Disziplinarstrafe einfing und seiner Mannschaft somit am Samstag
bei Spiel 2 an der Brehmstraße fehlen wird.
Für EHC-Coach Pierre Pagé lag
eben im Thema Disziplin der größte Unterschied, welcher letzlich den Ausschlag
zugunsten seiner Mannschaft gab: „Unsere Disziplin war gegenüber dem Halbfinale
um 50% besser, das war gut. Zwar ließen wir immer noch zu viele Gegenchancen
zu, doch spielte meine Mannschaft nach den schwierigen Anfangsminuten Klasse.
Am Samstag aber beginnt ein neues Spiel und Düsseldorf wird dort um einiges
besser sein als heute. Darauf müssen wir vorbereitet sein!“
DEG-Coach Don Jackson sah es
nicht anders: „Die dritte Reihe der Eisbären hat keine Strafen gegen sich
gezogen. Wir hatten heute unser schlechtestes Spiel in dieser Saison. Für uns
kann es nun nur heißen, zurück zu kommen!“
Matthias Eckart / Oliver Koch
Foto by City-Press: Jubel
nach seinem zweiten Treffer – Derrick Walser
EHC
Eisbären Berlin – DEG Metro Stars 6:1 (1:0; 2:1; 3:0)
Tore:
1:0
(14:54) Walser – Jarrett/ Mueller
2:0
(32:33) Walser – Jarrett/ Baxmann
3:0
(34:21) DuPont – Quint/ Pederson PP1
3:1
(36:06) Tory – Vikingstad/ Kreutzer
4:1
(42:11) Pederson – Ustorf/ Quint PP1
5:1
(44:14) Fairchild – Pöpperle PP1
6:1
(44:29) Gawlik – Rankel/ Busch
Schiedsrichter:
Looker
Strafen:
10/ 48 (Spieldauerdisziplinar P. Ferraro)
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