Das Wochenende der Wahrheit Teil Eins
In
einem hart umkämpften Spiel konnten die Adler auch das zweite Derby der
Saison für sich entscheiden. Beide Mannschaften zeigten ein gutes, fair
geführtes Match, dessen Spielfluss auch die Schiedsrichter nicht stören
konnten.
Frankfurt
begann relativ defensiv, diese Spielweise liegt ihnen jedoch nicht und
so konnten die Adler von Beginn an Druck aufbauen,. Sie zeigten vier,
fünf sehenswerte Kombinationen mit dem nötigen Zug zum Tor und brachten Ian Gordon ein ums andere Mal in Bedrängnis.
Ian
Gordon, ein Meister seines Fachs, wie er es auch heute wieder unter
Beweis stellte, hielt seinen Kasten sauber. In der 10. Minute war er
jedoch machtlos, denn die Adler brauchten genau 17 Sekunden im Power
Play, bis der wieder genesene Jame Pollock, Gordon mit einem
Distanzschuss überwand. Die Lions taten nun sehr viel mehr für die
Offensive, machten mächtig Druck und zeigten, was die Adlern das ein
oder andere Mal noch vermissen lassen - sie
schossen aufs Tor, sobald sich dazu eine Gelegenheit bot und suchten
konsequent den Nachschuss. So entstanden einige brisante Situationen
vor dem Tor der Adler, die der souveräne Freddy Brathwaite in gewohnter
Manier entschärfte.
Das zweite Drittel begann, wie das Erste aufhörte, mit druckvollem Spiel auf beiden Seiten.
Bis
etwa zur sechsundzwanzigsten Minute. Etwa ab diesem Zeitpunkt verloren die Adler
ohne ersichtlichen Grund etwas den Faden. Die Lions spielten ein gutes
Pressing, das schon im Drittel der Adler begann. Man hatte den Eindruck die Adler ließen sich in dieser Phase das Heft
aus der Hand nehmen. Das Ergebnis war in der 31. Minute der verdiente
Ausgleichstreffer durch den frisch gebackenen
Vater Eric Schneider, dem Kapitän der Lions. Er umtanzte mit einer
sehenswerten Aktion Freddy Brathwaite und ließ ihm keine Chance der
Abwehr. In der Folgezeit fingen sich die Adler wieder und die Zuschauer
sahen ein Spiel mit viel Kampf in der neutralen Zone, verbissen
geführten Zweikämpfen, rassigen Torraumszenen und hervorragenden Saves
der Torhüter. Ein Tor fiel jedoch nicht mehr.
Im
letzten Drittel blieb es das aufregende Spiel, dessen Spannung bei
weitem nicht nur aus dem knappen Spielstand resultierte. Es war
jederzeit offen, wer das bessere Ende für sich verbuchen konnte. Auf beiden Seiten gab es dazu reichlich Gelegenheit.
Frank
Mauer war es schließlich, der die Adler und den gewohnt sangesfreudigen
Anhang in der SAP Arena in Freudentaumel versetzte. Er hat seine von
Doug Mason verordnete Denkpause aus dem letzten Spiel wohl gut verdaut
und gab die Antwort auf dem Eis. Mit einem Rückhandschlenzer - Marke, haben wir in Hamburg schon gesehen - schoss er in der 57. Minute seine Mannschaft zum Sieg und die Adler an die Tabellenspitze.
Es war ein klasse Spiel, Berlin kann kommen.
Tops :
Das Spiel.
Die Unterstützung der Adlerfans für ihre Mannschaft.
Das Tor von Frank Mauer (Foto by City-Press).
Flops :
Der Trailer im Vorspann über den weiblichen Lions, bzw. männlichen Adlerfan.
Über
Geschmack lässt sich bekanntlich vortrefflich streiten, vorausgesetzt
es ist etwas davon zu erkennen. In Zeiten, in denen sich viele
Sportarten mit Gewalt der Fangruppen beschäftigen müssen, sollte man
diese dargestellte Art des Anheizens lassen. Gerade das Eishockey ist
doch bekannt für das gemeinsame Feiern der Fans vor und nach dem Spiel - das wäre doch mal einen Trailer wert, oder ?
Gerd Kositzki