Das Wochenende der Wahrheit Teil Eins

Lesedauer: ca. 2 Minuten

In

einem hart umkämpften Spiel konnten die Adler auch das zweite Derby der

Saison für sich entscheiden. Beide Mannschaften zeigten ein gutes, fair

geführtes Match, dessen Spielfluss auch die Schiedsrichter nicht stören

konnten.

Frankfurt

begann relativ defensiv, diese Spielweise liegt ihnen jedoch nicht und

so konnten die Adler von Beginn an Druck aufbauen,. Sie zeigten vier,

fünf sehenswerte Kombinationen mit dem nötigen Zug zum Tor und brachten Ian Gordon ein ums andere Mal in Bedrängnis.

Ian

Gordon, ein Meister seines Fachs, wie er es auch heute wieder unter

Beweis stellte, hielt seinen Kasten sauber. In der 10. Minute war er

jedoch machtlos, denn die Adler brauchten genau 17 Sekunden im Power

Play, bis der wieder genesene Jame Pollock, Gordon mit einem

Distanzschuss überwand. Die Lions taten nun sehr viel mehr für die

Offensive, machten mächtig Druck und zeigten, was die Adlern das ein

oder andere Mal noch vermissen lassen - sie

schossen aufs Tor, sobald sich dazu eine Gelegenheit bot und suchten

konsequent den Nachschuss. So entstanden einige brisante Situationen

vor dem Tor der Adler, die der souveräne Freddy Brathwaite in gewohnter

Manier entschärfte.

Das zweite Drittel begann, wie das Erste aufhörte, mit druckvollem Spiel auf beiden Seiten.

Bis

etwa zur sechsundzwanzigsten Minute. Etwa ab diesem Zeitpunkt verloren die Adler

ohne ersichtlichen Grund etwas den Faden. Die Lions spielten ein gutes

Pressing, das schon im Drittel der Adler begann. Man hatte den Eindruck die Adler ließen sich in dieser Phase das Heft

aus der Hand nehmen. Das Ergebnis war in der 31. Minute der verdiente

Ausgleichstreffer durch den frisch gebackenen

Vater Eric Schneider, dem Kapitän der Lions. Er umtanzte mit einer

sehenswerten Aktion Freddy Brathwaite und ließ ihm keine Chance der

Abwehr. In der Folgezeit fingen sich die Adler wieder und die Zuschauer

sahen ein Spiel mit viel Kampf in der neutralen Zone, verbissen

geführten Zweikämpfen, rassigen Torraumszenen und hervorragenden Saves

der Torhüter. Ein Tor fiel jedoch nicht mehr.

Im

letzten Drittel blieb es das aufregende Spiel, dessen Spannung bei

weitem nicht nur aus dem knappen Spielstand resultierte. Es war

jederzeit offen, wer das bessere Ende für sich verbuchen konnte. Auf beiden Seiten gab es dazu reichlich Gelegenheit.

Frank

Mauer war es schließlich, der die Adler und den gewohnt sangesfreudigen

Anhang in der SAP Arena in Freudentaumel versetzte. Er hat seine von

Doug Mason verordnete Denkpause aus dem letzten Spiel wohl gut verdaut

und gab die Antwort auf dem Eis. Mit einem Rückhandschlenzer - Marke, haben wir in Hamburg schon gesehen - schoss er in der 57. Minute seine Mannschaft zum Sieg und die Adler an die Tabellenspitze.

Es war ein klasse Spiel,  Berlin kann kommen.

Tops :

Das Spiel.

Die Unterstützung der Adlerfans für ihre Mannschaft.

Das Tor von Frank Mauer (Foto by City-Press).

Flops :

Der Trailer im Vorspann über den weiblichen Lions, bzw. männlichen Adlerfan.

Über

Geschmack lässt sich bekanntlich vortrefflich streiten, vorausgesetzt

es ist etwas davon zu erkennen. In Zeiten, in denen sich viele

Sportarten mit Gewalt der Fangruppen beschäftigen müssen, sollte man

diese dargestellte Art des Anheizens lassen. Gerade das Eishockey ist

doch bekannt für das gemeinsame Feiern der Fans vor und nach dem Spiel - das wäre doch mal einen Trailer wert, oder ?

Gerd Kositzki


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