Das wars - Ice Tigers sind raus

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Überhaupt zum ersten Mal in der deutschen
Eishockey-Playoff-Historie ist der Vorrunden-Erste in der ersten Runde
ausgeschieden. Die Sinupret Ice Tigers haben dieses Stück Geschichte mit der
2:3-Heimniederlage gegen die DEG Metro Stars geschrieben. Ohne Frage waren die
Düsseldorfer ein starker Gegner, aber die Art und Weise wie sich der
Vorrunden-Primus von seinen Fans verabschiedete war enttäuschend.
Zwar begannen die Ice Tigers engagiert, aber spätestens nach Reimers 0:1 - 19
Sekunden nach Beginn des zweiten Spielabschnitts - war jegliches in 56
Vorrundenspielen hart erarbeitetes Selbstvertrauen unter der Eisfläche
verschwunden. Pinizzottos 2:0, ebenfalls nach schlechter Verteidigungsarbeit,
setzte dem natürlich noch einen drauf. Bezeichnenderweise war es Nürnbergs
vierte Reihe, die schon in der ganzen Serie die besser bezahlten Akteure in den
Schatten stellte, die für den Anschluss sorgte. Grygiel nutzte einen der
wenigen Fehler von Jamie Sorr.
Gerade als die Ice Tigers im Schlussabschnitt alles auf eine Karte setzten,
sorgte Kathans 3:1 für Stille auf den Rängen. Dennoch rannten die Ice Tigers
weiter an, zumeist jedoch zu plan- und ideenlos. Laut wurde es allerdings noch
einmal als Ahren Spylo im Nachschuss zum 2:3 traf. Doch auch in den
letzten Minuten machten es die Ice Tigers der DEG und Jamie Storr zu einfach.
Entsprechend enttäuscht waren Trainer Benoit
Laporte und Sportdirektor Otto Sykora. "Das war die schwierigste Saison
seitdem ich in Nürnberg bin. Ich war der Blitzableiter zwischen verschiedenen
Gruppen. Ohne den sportlichen Erfolg in der Vorrunde hätte es uns schon viel
früher zerrissen", erklärte Otto Sykora, der auch sein Weitermachen trotz
Vertrag in Frage stellte. "Ohne die Strukturen zu verändern, macht es
keinen Sinn weiterzumachen. Ich werde das sobald wie möglich in einem
hoffentlich ehrlichen Gespräch mit Herrn Hertel besprechen", so Sykora
weiter.
Auch Trainer Benoit Laporte, den Sykora "für den besten hält, der je in
Nürnberg war", hält sich bedeckt was die Zukunft betrifft: "Ich
brauche jetzt eine Pause, um den Kopf freizubekommen. Vielleicht bleibe ich auch
ein Jahr in Kanada", kündigte Laporte an.
Das frühe Playoff-Aus war für beide "sehr enttäuschend". "Wir
hatten einfach nicht die Geschlossenheit und nicht die Leistung gebracht wie in
der Vorrunde. Deshalb haben wir es nicht verdient", ließ Sykora wissen.
"Zwei, drei unserer Topleute haben nicht daran geglaubt. Denen war es egal,
ob wir weiterkommen oder nicht. Das war sehr enttäuschend. Für die Fans und
einige Leute hinter den Kulissen tut es mir sehr leid", analysierte Benoit
Laporte, der aber auch eine klare Linie von Alleingesellschafter Günther Hertel
vermisste: "Der Präsident hat mit unserer Zukunft gespielt."
Tore:
0:1 (20.19) Reimer (Collins) 5:4
0:2 (33.09) Pinizzotto (Reid, Panzer)
1:2 (36.25) Grygiel (Beardsmore)
1:3 (43.42) Kathan (Vikingstad, Holzer)
2:3 (53.41) Spylo (Cespiva)
Strafen: Nürnberg 12 Min. + 10 Min. Spylo - DEG 10 Min.
Schiedsrichter: Kadow/Schütz
Zuschauer: 6553