Das könnte länger werdenIngolstadt - Iserlohn 4:3

Die Ingolstädter sind definitiv im Play-off-Modus. Sie spielten im Eröffnungsspiel der Viertelfinalserie gegen die Iserlohn Roosters diszipliniert, effizient – und bissen im richtigen Moment zu. Iserlohn hingegen ließ sich durch die Treffer der Panther nicht einschüchtern und kämpften sich jeweils zurück in die Begegnung. Vor allem die beiden Treffer kurz vor Ende des ersten und zweiten Drittels dürften den Sauerländern sehr wehgetan haben, aber sie fanden fast immer eine Antwort.
Wie gleich zu Beginn des Spiels: Ein schnelles Tor der Panther durch Jared Ross glichen die Roosters schnell und zeigten, warum die vier Begegnungen der Hauptrunde jeweils sehr knapp waren. Danach gab es Chancen auf beiden Seiten, bevor Jared Ross mit seinem zweiten Tor die erneute Führung besorgte. Im zweiten Drittel ließ Ingolstadt die Roosters kommen, wurde dabei aber zu passiv. Konsequenz: Die Roosters schaffen den Ausgleich durch Derek Whitmore, der wie Ross doppelt traf. Dann dreht aber dreht der Deutsche Meister Ingolstadt wieder auf: John Laliberte hat drei gute Chancen innerhalb von zwölf Sekunden.
Kurz darauf stellen sich die Roosters selbst ein Bein: Nach einem Fehler im Aufbau der Sauerländer erzielt Brendan Brooks auf Zuspiel von Jean-Francois Boucher die 3:2-Führung für Ingolstadt. Die Iserlohner lassen sich aber wieder nicht erschüttern und erzwingen in den 12 Sekunden nach der Führung zwei Bullys in der Ingolstädter Zone. Sie bleiben auch in der Folge aggressiv, aber wieder kurz vor Ende des Drittels beißen die Panther zu: In Überzahl erzielt Patrick Hager nach einer Unaufmerksamkeit hinter dem Tor der Roosters das 4:2 für den Meister. Iserlohn drückt danach auf den Anschlusstreffer, schafft diesen aber erst 94 Sekunden vor Ende, als Goalie Matthias Lange sein Tor verlassen hat.
Mehr ging nicht, auch weil die Oberbayern sehr diszipliniert verteidigten und Timo Pielmeier mehr als solide hielt.
Es scheint also so, als wären die Weichen für eine lange Serie gestellt: Beide Mannschaften sind effizient im Powerplay (jeweils zwei von drei Überzahlspielen genutzt in Spiel 1), die Torhüter sind ein sicherer Rückhalt, die Einstellung stimmt. Es werden, wie immer in den Play-offs, die Kleinigkeiten sein, die den Unterschied ausmachen, wie etwa der Abspielfehler im Spielaufbau der Roosters, der zum Tor von Brooks führte. Wenn die Roosters ein bisschen konsequenter zu Werke, sollten sie zumindest ihre Heimspiele im Hexenkessel am Seilersee gewinnen.
Das erste Spiel, das sicher spannend, aber noch nicht dramatisch war, hat jedenfalls Lust auf mehr gemacht – und bis zu sechs Fortsetzungen können ja noch folgen.
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