Das ging noch einmal gut

Durchschnaufen ist bei den Pinguinen angesagt, denn die Schwarz-Gelben
hatten es mehr oder weniger Lynn Loyns zu verdanken, der seinen ganzen Frust in
einen Alleingang legte, auf das von Adam Hauser nicht besonders überragend
gehütete Tor zusteuerte und die Scheibe unter dem Jubel der meisten Fans
versenkte. Zuvor hatten die unbequemen Kasseler ein 5:3-Powerplay ausgenutzt
und anschließend durch einen abgefälschten Schlagschuss für den Ausgleich
gesorgt. Bis dato hatten die Krefelder das Match mehr oder weniger
kontrolliert. Doch zwei Strafzeiten, von denen eine zweifelhaft war, ließen die
Nordhessen von einer doppelten Überzahlsituation profitieren.
Pinguin-Chefcoach konnte mit Ausnahme des gesperrten Verteidigers Jim
Fahey auf den kompletten Kader zurückgreifen. Erst beim Auswärtsmatch am
kommenden Sonntag in Augsburg werden ihm mit dem Youngster-Duo Sinan Akdag und
André Huebscher, die beide an einem U20-Turnier in Kanada teilnehmen, zwei
weitere wichtige Kräfte fehlen. Übrigens, die Pinguine sind der einzige
DEL-Verein, bei welchem sogar zwei U20-Cracks regelmäßig Eiszeiten bekommen.
Dazu kommt als weiterer Spieler lediglich noch der Kölner Angreifer Jerome
Flaake, der Rest spielt unterklassig. Auf der anderen Seite verpflichtete der
Gast aus Nordhessen, der auf eine ganze Reihe von Akteuren verzichten muss, mit
Angreifer Robert Francz einen Akteur, der erst vor wenigen Tagen in Nürnberg
geschasst wurde. Das Raubein führte sich auch direkt gut ein und machte seinem
Namen alle Ehre. Nach 26 Minuten kassierte der DEL-Wandervogel zwölf
Strafminuten. Sein Kollege Drew Bannister, der beste Gasteakteur, machte es
Francz gegen Ende des zweiten Drittels nach. Auch der Kanadier durfte ein
Dutzend Minuten die Strafbank drücken.
“Was ihr könnt, können wir schon länger”, schienen sich die
Kasseler zu denken, als sie lediglich fünf Sekunden Powerplay brauchten, um den
1:1-Ausgleich herzustellen. Vorangegangen war die Führung der zunächst optisch
klar überlegenen Gastgeber, die ihrerseits immerhin acht Sekunden Überzahlspiel
benötigten, um das von Adam Hauser gehütete Huskies-Gehäuse zu treffen. Fast
akrobatisch der Schuss von Charlie Stephens, der von Kapitän Herberts Vasiljevs
in der 12. Minute in Szene gesetzt wurde, aber an Hauser scheiterte. Letztlich
hatten die Krefelder gegen Ende des Anfangsdrittels Glück, dass es nur 1:1 bei
Ertönen der ersten Sirene hieß. Sowohl Thorsten Saggau als auch Drew Bannister
tauchten gefährlich vor Pinguin-Goalie Scott Langkow auf.
Das Mitteldrittel stand im Zeichen einer Überlegenheit der Gastgeber.
Bereits zu Anfang verwerteten Daniel Pietta und Roland Verwey ihre Alleingänge,
wobei Letzterer aus spitzem Winkel erfolgreich war und Hauser gar nicht gut
aussehen ließ. Doch vor allen Dingen durch Leichtsinn wurden den Nordhessen,
die immer wieder gefährliche “Überzahlangriffe” starteten, ständig
Konterchancen ermöglicht. Die Huskies waren jedoch teils im Abschluss zu
harmlos, teils scheiterten sie am recht gut aufgelegten Scott Langkow, der
allerdings auch in einigen Situationen vom Leichtsinnsteufel geritten wurde.
Tore: 1:0 (2;55) Blank (Pavlikovsky, Stephens), 1:1 (12;09) Bannister
(Boisvert, Leavitt), 2:1 (22;21) Pietta (Huebscher, Milo), 3:1 (23;19) Verwey
(Pietta), 3:2 (44;27) Tallaire (McNeil), 3:3 (52;14) Saggau (Bartek, Gaucher),
4:3 (52;48) Loyns (Riefers, Payer). – Zuschauer: 3.760. - Strafminuten: Krefeld 16, Kassel 16 + 10 je
Francz und Bannister. – Schiedsrichter: Aumüller (Planegg)