Das ging gerade noch einmal gut
Die "Alex Hicks Initiative"Das ging gerade noch einmal gut mit der Aufholjagd der Domstädter.
Gegen eine im Verlauf des zerfahrenen Spiels immer engagierter auftretende
Ingolstädter Truppe gelang den Kölner Haien ein hauchdünner Sieg. Im
Schlussdrittel sorgte Bryan Adams aus einem Gewühl heraus für den wichtigen
dritten Treffer. Pech für die Oberbayern, dass ihr bester Mann, der zuvor
vielgescholtene Yves Sarrault an Haie-Goalie Frank Doyle scheiterte. Wer weiß,
wie das Match ausgegangen wäre, hätten sich die Gäste eher auf ihre Stärken
besonnen.
Beide Mannschaften traten nicht in Bestbesetzung an. Bei Köln fehlten
nach wie vor Natonaltorhüter Robert Müller sowie Kapitän Dave McLlwain. Todd
Warriner musste wegen seiner dritten „Diszi“, die eine automatische
Sperre nach sich zieht, passen. Die Oberbayern hatten auf die Stürmer Michael
Waginger und Matt Keith zu verzichten. Während der (Ex)-Nationalspieler eine
Rückenverletzung auskuriert (der Verdacht auf Bandscheibenvorfall hatte sich
nicht bestätigt), erlitt Letzterer einen Fingerbruch.
Kurios, dass das recht ereignislose Anfangsdrittel mit zwei Toren
begann. Denn nach einem Riesendefensiv-Fehler der Gäste, der von Youngster
Alexej Dmitrijew ausgenutzt wurde, und einem kurzen, trockenen Schuss von René
Röthke, der von Yves Sarrault mustergültig bedient wurde, passierte eigentlich
nichts. Weder Moritz Müller, der hervorragend angespielt wurde, noch Harlan
Pratt machten aus ihren Torchancen Zählbares. Und als Christoph Ullmann wenige
Sekunden vor Ertönen der ersten Pausensirene meterweit am Tor vorbeischoss, war
das Staunen auf den Rängen groß. Zwischenzeitlich schafften es die Gastgeber
nicht einmal, aus einer 5:3-Überzahl von 76 Sekunden eine klare Möglichkeit
herauszuarbeiten. Gästetorwart Jimmy Waite hatte mehr oder weniger lediglich in
der 17. Minute bei Mirko Lüdemanns Knaller und dem Nachschuss von Christoph
Ullmann Gelegenheit, sich auszuzeichnen.
Im Mitteldrittel erlebte die Partie keine Steigerung. Köln konnte ein
Bemühen nicht aberkannt werden, doch gab es einfach zu viele Akteure, die von
ihrer Hochform meilenweit entfernt waren. Man denke dabei nur an Christoph
Ullmann, dem gar nichts gelang, an Daniel Rudslätt, der jeden Zweikampf verlor
oder an Mike Johnson, der in der 31. Minute allein auf das von Jimmy Waite gut
gehütete Tor zulief und regelrecht versagte. Auch der eigensinnige Kamil Piros
machte sich keine neuen Freunde. Dass der Führungstreffer nach einem
haarsträubenden Rudslätt-Fehler fiel, passte so richtig in das allgemeine Bild.
Positiv aus Kölner Sicht, dass Harlan Pratts Schlagschuss in Überzahl noch
abgefälscht wurde.
Tore: 1:0 (1;44) Dmitrijew (Johnson, Piros), 1:1 (2;40) Röthke
(Sarrault), 1:2 (23;41) Sarrault (Ast), 2:2 (31;52) Pratt (Gogulla, Ullmann),
3:2 (52;00) Adams (Melischko). – Zuschauer: 12.428. – Strafminuten:
Köln 12, Ingolstadt 12. – Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn).