Das Eishockeyglück ist zu Gast in Mannheim
Klare Worte bei den Adlern
Nach
fünf siegreichen Partien, die letzten drei gegen Tabellennachbarn
bzw. schlechterplatzierte Teams, kam mit den Grizzlies aus Wolfsburg
der aktuell Tabellenzweite nach Mannheim. Gegen die von Charly
Fliegauf, dem Daueranwärter für den Titel Manager des Jahres,
zusammengestellten und von Toni Krinner und Ex-Adler-Ikone Pavel Gross
trainierten Wolfsburger wollten die Adler beweisen, dass ihre
Siegesserie Bestand hat.
Verzichten
mussten die Adler auf den gesperrten Dan McGillis, den verletzten
Jamie Pollock und Frank Mauer, der sich - warum auch immer - in Heilbronn
bei den Falken Spielpraxis holen sollte. Mit von der Partie waren
wieder Freddy Brathwaite, Tomas Martinec und Mario Scalzo - häufiger
Zuschauer in der letzten Zeit wegen mangelnden Defensivverhaltens
laut Teal Fowler, was den werten Betrachter der Adlerspiele ob der
Leistung einiger Verteidiger-Kollegen
doch in Erstaunen versetzen darf.
Zum
Spiel :
Die
schon im Augsburg-Spiel sichtbar defensivere Ausrichtung der Adler war
auch heute taktisches Mittel. Die Aufgabe war, die Wolfsburger,
bekannt für ihr schnelles, offensives und direktes Eishockey, nicht
ins Spiel kommen zu lassen und um das zu erreichen, standen die Adler
sehr tief, beschränkten sich darauf das Spiel der Grizzlies durch
kämpferische Härte und gute Deckungsarbeit zu zerstören und
lauerten auf Konter. Ein probates Mittel.
Mitten hinein in einen im
Hurra Stil vorgetragenen Angriff der Wolfsburger fing Mario Scalzo
die Scheibe ab, passte zu Nathan Robinson und der schickte Francois
Methot auf die Reise, der in der dritten Minute das 1:0 erzielte. Ein Tor, das ihn für den Rest des Spiels sichtlich beflügelte.
Die
Grizzlies verstärkten jetzt ihre Bemühungen, Freddy Brathwaite stand
ein ums andere Mal im Brennpunkt. Die Adler befreiten sich ab und an
durch gut aufgebaute Angriffe, Daniar Dshunussow im Tor der Grizzlies
konnte sich über Mangel an Arbeit auch nicht beschweren. Nach und
nach war zu erkennen, dass die Wolfsburger mit der Spielweise der
Adler nicht zurecht kamen. Ihre Spielzüge verpufften, das Spiel
wurde nickliger, ohne jedoch irgendwann unfair zu werden. So brachte
trotz angegebener Assistenten eigentlich eine zugegeben feine
Einzelleistung von Wolfsburgs Ken Magowan den Ausgleich für die
Grizzlys in der 12. Minute. Er täuschte einen Bauerntrick an, zog
jedoch an der kurzen Ecke vor das Tor und Colin Beardsmore schaute
fasziniert zu, wie Magowan die Scheibe irgendwie an dem in dieser
Situation unglücklich agierenden Brathwaite vorbei in das Tor
bugsierte. Dieser Ausgleich war das Signal für die Wolfsburger, die
das Tor der Adler ab diesem Zeitpunkt berannten, Entlastungsangriffe
der Adler blieben Stückwerk und dank Brathwaite und Glück Teil I
ging es mit 1:1 in die Kabine.
Glück
Teil II und Freddy Brathwaite trifft das zweite Drittel recht gut.
Wolfsburg mit überlegenem Spiel, berannte das Adlertor und stellte
die Defensive der Mannheimer während der ganzen 20 Minuten vor
größte Probleme. Die Unterschiede zum Augsburgspiel waren die, dass
Wolfsburg besser war als Augsburg, aber eben kein Tor erzielte, das
Scheibenglück völlig fehlte, ja und da war dann noch Freddy
Brathwaite, der die Wolfsburger zum Verzweifeln brachte. Das
Positivste in diesem zerfahrenen Drittel war, dass die Adler die
durch den plötzlich kleinlich pfeifenden Referee entstandenen
Unterzahlsituationen überstanden und das Unentschieden über die
Zeit brachten.
Im letzten Drittel ließen
die Wolfsburger wohl ob ihres erfolglosen Anrennens nach. Dadurch
kamen die Mannheimer wieder besser ins Spiel als im zweiten Drittel
und es entwickelte sich ein enges Match mit Chancen auf beiden
Seiten. Nun kann man getrost ein „Phrasenschwein“ aufstellen und
füllen – nutzt man seine Chancen nicht....
Es blieb Ronny Arendt
vorbehalten in der 53. Minute den Siegtreffer zu erzielen und den
sechsten Sieg für die Adler unter Dach und Fach zu bringen, denn
alle weiteren Versuche der Wolfsburger in den verbleibenden Minuten
waren erfolglos.
Bleibt zu
sagen, dass die aktuelle Spielweise der Adler vielleicht nicht
attraktiv, aber dafür erfolgreich ist. Wenn Teal Fowler hier spielen
lässt, was seine Spieler können und das zur weiteren nötigen
Stabilisierung der Mannschaft beiträgt und in die Play Offs führt,
dann heiligt der Zweck die Mittel. In Nürnberg bestreiten die Adler
ihr nächstes Spiel, in Play-off Nähe eigentlich ein Lieblingsgegner
der Mannheimer. Drei Punkte sind es nur noch bis Platz 6. Wir sind
gespannt.
Gerd
Kositzki
Tore:
1.
Drittel
02:17,
1 : 0, François Methot (Nathan Robinson, Mario Scalzo ) EQ
11:37,
1 : 1, Ken Magowan ( Jason Ulmer / Christopher Fischer ) EQ
2.
Drittel
Keine
Tore
3.
Drittel
52:20,
2 : 1, Ronny Arendt ( François Methot / Sven Butenschön) EQ
Torschüsse:
Mannheim: 31
Wolfsburg:
27
Strafminuten:
Mannheim:
36 Minuten ( 2 x 10, 8 x 2 )
Wolfsburg:
24 Minuten ( 1 x 10, 7 x 2 )
Zuschauer:
10.442
Schiedsrichter
:
Daniel
Piechaczek