Das Eishockey-Regelwerk im WandelDie Änderungen zur neuen Saison

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Schauen wir zum Beginn etwas zurück: Wie jeder Club ziehen auch die Schiedsrichter nach der Saison Bilanz und finden Dinge, die gut waren, und Dinge, die weniger gut waren. Die Highlights waren sicher die Olympischen Spiele und die Weltmeisterschaft.  Im WM-Finale fanden sich mit Lars Brüggemann und André Schrader gleich zwei deutsche Schiedsrichter. Wie fällt das Fazit der Schiedsrichter zu deren gezeigten Leistungen der Saison 2013/14 aus?

Holger Gerstberger: Unterm Strich sind wir sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen der Schiedsrichter der letzten Saison. Es sind vereinzelt Spiele dabei gewesen, die nicht  optimal gelaufen sind, diese wurden von uns gemeinsam mit den Aktiven analysiert und aufgearbeitet. Wir sind mächtig stolz, dass Daniel Piechaczek, Lars Brüggemann, Nicole Hertrich  und André Schrader für die Olympischen Spiele in Sotschi  und die drei Herren zudem  für die anschließende WM nominiert wurden. Gekrönt wurde dies auch noch mit dem Einsatz von Lars Brüggemann und André Schrader bei dem Spiel um die Goldmedaille in Minsk. Diese Nominierungen und viele mehr zeigen, dass die Ausbildung der Schiedsrichter durch den DEB mit Unterstützung der DEL auf einem Top-Niveau ist und wir jederzeit mit den namhaften großen Eishockeynationen mithalten können.

Normalerweise richten sich die Schulungsschwerpunkte der neuen Saison, nach den Leistungen der letzten Saison. Diesmal kommen aber einige komplett neue Regeln hinzu. Gibt es deshalb mehr Schulungen und wo lagen die Schulungsschwerpunkte?

Stefan Trainer: Nein, es gibt hierzu nicht mehr Lehrgänge. Allerdings sind die Sommerlehrgänge auf die neuen Regeln konzentriert worden und es wurden die gravierendsten Änderungen intensiv geschult. Hybrid Icing war ein Schwerpunktthema auf den diesjährigen Lehrgängen in Füssen.

Alle vier Jahre wird über Änderungen im Regelwerk beraten und abgestimmt. Diesen Sommer gab es neben einigen kleineren Änderungen, wie zum Beispiel längere Schläger für größere Spieler, auch zwei gravierende Neuerungen. Das Verschieben der blauen Linien dürfte für die Schiedsrichter keinen großen Unterschied machen. Doch eine völlig neue Aufgabe ist das Kontrollieren des Hybrid Icings, welches sicher die einschneidendste Neuerung ist. Doch wie genau funktioniert das?

Holger Gerstberger: Das Regelbuch hat sich komplett geändert - nicht, was das eigentliche Regelwerk betrifft, eher die Struktur. Die Änderungen im Wesentlichen lassen sich kurz wie folgt zusammenfassen: Einführung des Hybrid Icing. Beim Bully muss nunmehr der verteidigende
Spieler den Schläger zuerst in die korrekte Position bringen. Die so genannte Spin-o-rama-Bewegung beim Penaltyschuss ist nicht mehr erlaubt und einiges mehr.

Stefan Trainer: Für die Linienrichter wird das Hybrid Icing eine Herausforderung sein, aber auch für Spieler und Coaches. Die Linienrichter müssen auf Höhe der Bullypunkte in der gegnerischen Zone entscheiden, ob der verteidigende oder angreifende Spieler näher zum Puck ist. Übrigens, sind beide auf gleicher Höhe, wird Icing gepfiffen. Dennoch: Icing bleibt Icing, es gibt nur eine Neuerung – der Linienrichter muss entscheiden, wer den Puck zuerst spielen kann und diese Entscheidung muss spätestens auf Höhe der Bullypunkte getroffen werden. Gleichwohl haben auch die Referees die Vorbereitungsspiele benötigt, um sich genau wie die Teams auf das neue Handling einzustellen.

Schulungsvideo der IIHF (englisch)
http://www.youtube.com/watch?v=nZUH6V70jgk

Auch beim leidigen Thema „Schlittschuhtor“, sprich „Kicking Action“ gibt es Neuerungen. Hier gibt es sogar einen deutschen Alleingang. Wo liegen die Beweggründe, die Regel anzupassen, und wie sieht die neue Regelung aus?

Stefan Trainer: Wir werden in Deutschland die Auslegung Kicken des Pucks dahingehend ändern, dass zukünftig bei einer aktiven Bewegung des Schlittschuhs zum Tor dieses nicht gültig sein wird. Hier haben wir in der Vergangenheit feststellen müssen, dass das vorgebende Regelwerk schwach war. Die Entscheidungen hat niemand mehr verstanden und es gab zu viele Diskussionen nach Entscheidungen. Die Clubs haben sich auf unsere Auslegung verständigt und tragen diese auch mit. Mit der alten Auslegung hatten wir immer das Problem, dass eine der Parteien diese Entscheidung nicht oder nur schwerlich akzeptiert hat.

Viele Fans bedauern, dass „Spin-o-rama“ und „Lacrosse“-Penalties nun grundsätzlich nicht mehr zulässig sind. Wieso wurden diese technischen Feinheiten verboten?

Holger Gerstberger: Bei diesen Aktionen besteht die Gefahr, dass eine mögliche Regelbeugung begangen wird. So ist zum Beispiel beim sogenannten „Spin-o-rama“ das Problem, dass der ausführende Schütze die Drehung zu nah am verteidigenden Torhüter vollzieht und in der Rückwärtsbewegung Kontakt mit dem Torhüter im Torraum hat. Ein dann erzieltes Tor wäre dann aufgrund der Regel „Torhüterbehinderung“ nicht gültig. Es gab diese Fälle in der Vergangenheit, so zum Beispiel der Penaltyschuss von dem Augsburger Andy Reiss. Hier gab es den Kontakt mit dem Torhüter, das Tor hätte nicht anerkannt werden dürfen. Beim „Lacrosse“ besteht die Gefahr  des hohen Stocks, so dass ein Tor dann nicht gültig wäre. Grundsätzlich ist das Regelwerk in seiner Auslegung viel zu komplex. Bestimmte Regeln und daraus resultierende Entscheidungen sind nur schwerlich nachvollziehbar. Wir begrüßen generell die Vereinfachung von Regeln, denn dann ist es auch für die Schiedsrichter einfacher zu entscheiden. Andererseits können wir verstehen, wenn die vorgenannten Änderungen beim Penalty nicht auf Begeisterung stoßen, da wir alle ja spektakuläre und außergewöhnliche Szenen sehen wollen.

Neu ist auch die Einführung der Champions Hockey League. Das gibt natürlich auch für die Schiedsrichter eine Mehrbelastung. Wie sind die deutschen Schiedsrichter in die CHL eingebunden?

Stefan Trainer: Die CHL ist gut und professionell organisiert. Wir konnten acht Hauptschiedsrichter und zehn Linienrichter für die CHL-Spiele melden. Eine wirkliche Mehrbelastung für die Schiedsrichter ist dies nicht, da der positive Aspekt ist, dass unsere Referees dadurch mehr Vorbereitungsspiele erhalten haben und einen sehr guten Erfahrungsaustausch bei den Spielen im Ausland erhalten.

Vielen Dank, Herr Gerstberger und Her Trainer, wie allem Spielern, Trainern, Managern und Mannschaften wünschen wir natürlich auch den Schiedsrichtern: „Gutes Spiel!“


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