Dart-Fan Reid schnell wie ein Pfeil
Unwiderstehlich
zog Brandon Reid auf und davon und legte den Puck gefühlvoll zwischen
die Schoner von Torhüter Lukas Lang. Ein Bull's Eye, wie es im Dart
genannt wird. Ein Treffer mitten ins Zentrum und ein Tor, dass der
Düsseldorfer EG nach acht vergeblichen Anläufen am Sonntag endlich den
ersten Sieg in der neuen Mannheimer Arena brachte. „Das war Glück. Wie
beim Dart. Da werfe ich einfach nur auf die Scheibe und schaue, was
dann dabei herauskommt“, sagte Reid und grinste. Der 28-Jährige ist ein
begeisterter Dart-Spieler und wird häufig in einem Irish Pub in der
Altstadt bei seinem Hobby gesehen. Im Eishockey aber sind seine Treffer
alles andere als Zufall. Der kleine Kanadier beherrscht den Puck so,
wie er es mit einem Wurfpfeil auch gern möchte.
Die
Ruhe, die Brandon Reid beim Siegtor in der Kurpfalz an den Tag legte,
hatte sein Trainer Harold Kreis selbst hinter der Bande nicht. „Ich mag
solche Spiele nicht, auch wenn sie für die Zuschauer sicherlich toll
sind. Wir haben in der Abwehr zur Zeit einfach nicht die Ordnung, die
ich mir wünsche. Aber trotzdem finden wir irgendwie einen Weg, um zu
gewinnen“, sagte der 60-Jährige. Gut, eigentlich ist Harold Kreis erst
50 Jahre alt, aber am Sonntag Abend beendete er seine Analyse mit dem
Satz: „Ich bin bei diesem Spiel um zehn Jahre gealtert.“
Diese
rasante Alterung sollten seine Spieler heute unbedingt aufhalten, wenn
sie ihren Trainer noch länger behalten möchten. Um 19.30 Uhr beginnt
nämlich im Rather Dome das Wiederholungsspiel gegen die Panther
Ingolstadt. Die Partie war am 18. Dezember beim Stande von 3:0 für die
DEG nach 40 Minuten abgebrochen worden, weil der Fahrer der Eismaschine
durch einen Bedienungsfehler des Gerätes die Spielfläche irreparabel
zerstört hatte. „Diese Punkte, die wir eigentlich schon sicher hatten,
müssen wir uns unbedingt zurück holen, denn dann liegen wir nur noch
sieben Zähler hinter Berlin“, sagt Korbinian Holzer. Der Verteidiger
hat im winterlichen Deutschland die Eisbären-Jagd für eröffnet erklärt.
„Wir spielen noch zweimal gegen Berlin und wenn wir unser Potenzial
abrufen, dann können wir jeden Gegner schlagen.“
Von Thomas Schulz - Foto by City-Press