Daniel Kreutzer macht die Tausend vollSein Bruder begleitete ihn von Anfang an
Daniel Kreutzer mit seinen beiden Töchtern - ab Sonntag gehört er dem "Tausender-Club" der DEL an. (Foto: Imago)Christof Kreutzer hält kurz inne. Ob der Trainer Christof Kreutzer oder doch der Bruder Christof Kreutzer stolzer ist, dass Daniel Kreutzer, Stürmer der Düsseldorfer EG, am Sonntag das 1000. DEL-Spiel bestreitet und dafür geehrt wird? Der DEG-Coach schmunzelt kurz und sagt: „Beide. Aber vielleicht der Bruder Christof Kreutzer doch ein wenig mehr.“
Selten dürfte es einen Trainer gegeben haben, der eine derart lange und erfolgreiche Spielerkarriere so intensiv verfolgt hat. Zwölf Jahre trennen den DEG-Trainer und den DEG-Stürmer. „Als Daniel mit drei Jahren zum ersten Mal auf dem Eis stand, war ich dabei“, erinnert sich Christof Kreutzer noch gut an die ersten Kufenkratzer des kleinen Daniel. „Und als Daniel seinen erste DEL-Einsatz hatte, habe ich noch selbst gespielt. In seinem zweiten Spiel haben wir beide ein Tor geschossen.“ Kreutzer – das ist eine Familie, die zur DEG gehört. Der Name Kreutzer wurde an der alten Brehmstraße durch das Restaurant und das Geschäft Kreutzer bekannt. „Mein Vater ist noch im Krieg geboren und hat nie selbst richtig Eishockey gespielt. Ab und zu auf einem zugefrorenen Weiher. Er war aber ein wirklich guter Schlittschuhläufer“, sagt der ältere der beiden Kreutzer-Brüder. „Daniel war also von Beginn an mit dem Virus Eishockey verseucht“, lacht der DEG-Coach im Gespräch mit Hockeyweb. Sein Bruder formulierte es gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Rhein Zeitung so: „Die DEG ist mein Leben, meine Leidenschaft, da gibt es für mich eigentlich keinen anderen Verein.“
Das liest sich auch an den Zahlen ab. Denn der 35-jährige Daniel Kreutzer, der in Düsseldorf geboren worden ist, hat von den bislang 999 DEL-Spielen nur 280 für anderen Clubs – nämlich für die Revier Löwen Oberhausen und die Kassel Huskies – bestritten. Zuvor hatte er noch einige Spiele für den EV Duisburg per Förderlizenz absolviert. Ansonsten trug er nur das DEG-Trikot. „Das sind schon beeindruckende Zahlen“, so Christof Kreutzer. In der DEL kam Daniel Kreutzer bis zu dem aktuellen Wochenende auf 259 Tore und 504 Vorlagen, also auf 763 Scorerpunkte. „In seiner Altersklasse hat Daniel immer zu den besten gehört; schon mit 15 oder 16 Jahren hat Hans Zach ihn in der ersten Mannschaft mittrainieren lassen.“ Kein Wunder also, dass ein Großteil der Familie Kreutzer am morgigen Sonntag im ISS-Dome dabei sein wird, wenn Daniel im Spiel gegen Augsburg die 1000 Spiele vollmacht. Er ist damit erst der dritte Spieler nach Mirko Lüdemann und Niki Mondt, dem das gelingt. Und bald könnte es die nächste Ehrung geben: Bislang ist Robert Hock mit 785 Punkten der Topscorer der DEL-Geschichte. Dieser Wert dürfte also bald geknackt sein. Bei so viel Eishockey in der Familie – wird da noch über etwas anderes gesprochen? „Natürlich“, sagt Christof Kreutzer, „aber Eishockey ist immer am Tisch.“ Beide Kreutzer-Brüder haben übrigens Töchter – keine von ihnen hat sich für Eishockey entschieden. „Aber eine meiner Töchter hat Feldhockey beim Düsseldorfer HC gespielt, die andere macht eine Tänzerausbildung. Sport spielt also eine große Rolle“, berichtet Christof Kreutzer.
Rein sportlich ist der DEG-Coach mit dem bislang achten Platz und neun Punkten aus sieben Spielen nicht unzufrieden. „Wir sind im Soll. Wir erspielen uns unsere Chancen und die meisten Spiele, die wir verloren haben, hätten wir auch gewinnen können“, sagt Christof Kreutzer. Am Dienstag steht zudem das Rückspiel im Sechzehntelfinale der Champions League an. Das Hinspiel daheim gegen Kärpät Oulu ging mit 0:2 verloren. „Wir brauchen also einen Sieg mit zwei Toren, um zumindest die Verlängerung zu erreichen. Das wird schwer – aber ich traue es meiner Mannschaft zu.“