Daniel Kreutzer auf dem Weg zu alter Stärke
Pfeiffersches Drüsenfieber, Ärger mit der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), verpasste Testspiele in der Saison-Vorbereitung, Abstieg in diedritte Angriffsreihe. Lange Zeit konnte Daniel Kreutzer keine positiven Schlagzeilen machen. Doch am vergangenen Wochenende meldete sich der Kapitän der Düsseldorfer EG eindrucksvoll zurück. Zunächst gelang ihm am Freitag beim 3:1 in Iserlohn der vorentscheidende Treffer zum 2:0. Ein typischesKreutzer-Tor. Entschlossen stocherte er den zwischen den Schonern von Torhüter Norm Maracle liegenden Puck durch dessen Beine hindurch über die Linie. Am Sonntag gegen Ingolstadt erzielte er das 1:0 und bereitete 21 Sekunden vor Ende der Verlängerung den Siegtreffer zum 3:2 vor, als er von der Strafbank kommend die Scheibe von Rob Collins erhielt und
gedankenschnell und hochkonzentriert für Marian Bazany auflegte. Daniel Kreutzer ist wieder da.
"Die Tore sind natürlich gut für mein Selbstvertrauen. Dadurch gewinne ich meine alte Sicherheit wieder", sagt Kreutzer, der seine Leistungssteigerung nicht auf die Beförderung in die zweite Sturmreihe zurückführt, in der durch die Verletzung von Ryan Ramsay ein Platz frei geworden ist. "Ich habe auch mit Brad Tutschek und Evan Kaufmann gut harmoniert. Das entscheidende ist, dass ich mich nach meiner Krankheit und der langen Erholungsphase jetzt endlich wieder topfit und im Vollbesitz meiner Kräfte fühle." Was umso wichtiger für die DEG ist, um in dieser Saison eine erfolgreiche Rolle zu spielen. Denn das Team ist jung und benötigt dringend die Erfahrung des 28-Jährigen, der mit seinen 172 Länderspielen nicht nur Routine verkörpert, sondern der auch seit seiner Rückkehr aus Kassel 2002 nun schon im siebten Jahr das Düsseldorfer Umfeld bestens kennt. "Wir haben eine technisch und läuferisch bessere Mannschaft als im Vorjahr. Vielleicht sind wir in manchen Situationen noch zu unerfahren, aber ich traue uns trotzdem eine gute Saison zu."
Aus den Fehlern der Spiele gegen Straubing und Wolfsburg scheint das Team jedenfalls seine Lehren gezogen zu haben. Zuletzt war die Leistung deutlich konzentrierter und taktisch disziplinierter, was sich sogleich in Siegen und Punkten niederschlug. Und jetzt ist auch noch der "Aggressiv Leader", der explosive Anführer zurück. Mit Daniel Kreutzer zur ersten Meisterschaft seit 1996? "So machen wir es", grinst Kreutzer mit einem Augenzwinkern. Seine gute Laune ist wieder da. Die trüben Tage sind Vergangenheit. Die Fans haben ihren Daniel zurück.
Thomas Schulz - Foto by City-Press