Cory Cross: NHL-Riese für die Freezers
Hamburg Freezers „frieren Pinguine ein“Mit Cory Cross ist den Hamburg
Freezers eine der spektakulärsten Verpflichtung der DEL geglückt. Zumindest auf
dem Papier scheint Cross einer der Stars der kommenden DEL-Saison zu werden.
Über 700 Spiele (inkl. Playoffs) hat Cross in seiner 12-jährigen NHL-Karriere
bestritten. Damit ist der in Lloydminster geborene Kanadier der DEL-Spieler mit
der meisten Erfahrung aus der besten Eishockey-Liga der Welt.
Cross gehört nie zu den
spektakulärsten Akteuren auf dem Eis, trotzdem fällt er immer auf: Mit seinen
fast zwei Metern Körpergröße überragt er so gut wie jeden anderen Spieler auf
dem Eis und ist somit kaum zu übersehen. Trotz seiner Größe und einem
Kampfgewicht von 100 kg gehört Körperspiel wider erwarten nicht zu Cross
Stärken - krachende Checks wird man von dem 35-jährigen nur selten zu sehen
bekommen.
Selbst wenn Cross eher defensiv
ausgerichtet ist, auch offensiv kann der Verteidiger durchaus Akzente setzen.
Dabei überzeugt er vor allem mit seinem harten Schlagschuss, mit dem er
immerhin 36 Tore in der NHL erzielte. Insgesamt kam Cross in seiner langen
NHL-Karriere auf für einen Verteidiger akzeptable 137 Scorerpunkte. Zu seinen
Stärken zählen zudem sein Spielverständnis, die riesige Reichweite und
mittlerweile auch seine Erfahrung.
Ein Publikumsliebling war Cross
in Übersee jedoch nie, Kritik gab es von Seiten der Fans reichlich. Vor allem
in Edmonton hatte es Cross nicht einfach. Vielfach wurde seine mangelnde
physische Präsenz bemängelt, schlechtes Positionsspiel, seine laxe Art und
fehlende Aggressivität auf dem Eis. 700 NHL-Spiele sprechen jedoch eine
eindeutige Sprache. Auch wenn Cross nie der große Star auf dem Eis war,
lieferte er immer solide und ehrliche Arbeit für seine Teams. Und wenn es sein
musste stand Cross auch im Faustkampf seinen Mann. Beispielsweise in der Saison
1997-98, als er Eisbär Denis Pederson verdrosch. Und der steht ja bekanntlich
mit den Freezers auf Kriegsfuß.
Probleme hatte Cross vor allem zu
Beginn der letztjährigen NHL-Saison mit der neuen, scharfen Regelauslegung.
Auch wenn sich Cross im Laufe der Saison mit der „Zero-Tolerance“ arrangierte,
für Spieler wie ihn war diese tief greifende Veränderung nicht einfach, er
musste sein komplettes Spiel umkrempeln. Dies war wohl auch einer der Gründe,
warum Cross für diese Saison noch kein neues Vertragsangebot aus der NHL
bekommen hatte, bevor die Freezers zuschlugen. Inwieweit Cross mit den DEL-Schiedsrichtern
klar kommt, bleibt abzuwarten, einige Strafminuten wird Cross aber sicherlich
allein schon auf Grund seiner Größe kassieren.
Cory Cross wird am 4. August in
Hamburg eintreffen und einen Tag später mit dem Team nach Füssen in das
alljährliche Trainingslager reisen. (dp)