Clarke Wilm: Freezers-Kapitän auf Zeit
Noch hat er nicht ein einziges Mal auf Hamburger Eis
gestanden, aber seine Rolle im Team steht bereits fest: Neben Francois Fortier
und Brad Smyth wird Clarke Wilm als Center die erste Sturmreihe der Hanseaten
anführen. Aber auch darüber hinaus soll der 31-jährige eine Führungsrolle bei
den Freezers übernehmen. Sportdirektor Bob Lesley: „Er ist ein echter
Leadertyp.“ Zum Beweis für den Vertrauensvorschuss, den Wilm bei den
Verantwortlichen genießt, hat Coach Bill Stewart den Kanadier zum Kapitän
bestimmt, zumindest bis der etatmäßige „C“-Träger der Freezers, Alexander Barta,
wieder ins Team zurückkehrt.
Barta, der sich bekanntlich im März im Playoff-Spiel gegen
die Eisbären Berlin den Oberschenkel brach, hat seine ersten Trainingseinheiten
auf dem Eis bereits erfolgreich absolviert, musste am Dienstag aber noch einmal
unters Messer, soll aber bereits in der kommenden Woche wieder ins Training
einsteigen. Bill Stewart: „Ich denke, dass Alex vielleicht Ende Oktober wieder
dabei ist. Ich setze ihn aber nicht unter Druck. Seine Gesundheit ist
wichtiger.“
„Dass ich bis dahin Kapitän sein darf, ist eine Ehre für
mich“, freute sich Clarke Wilm nach seiner Ankunft am Dienstag, „Ich werde
versuchen, Alex so gut wie möglich zu vertreten.“ An Anpassungsprobleme mit
seinen neuen Kollegen glaubt der Center ohnehin nicht. „Mit John Tripp, Andy
Delmore und Jere Karalahti habe ich bereits zusammen gespielt, auch Travis
Brigley kenne ich sehr gut. Darüber hinaus kenne ich Bill Stewart und seine
Philosophie.“
Die nötige Erfahrung hat der 1,80 m große und 90 kg schwere
Stürmer allemal. 460 Mal hat Clarke Wilms für die Calgary Flames, die Nashville
Predators und die Toronto Maple Leafs auf NHL-Eis gestanden und dabei 42 Tore
und 61 Assists erzielt. Die beiden letzten Spielzeiten verbrachte der
Linksschütze in Finnland bei Jokerit Helsinki und konnte in 105 Spielen 24 Tore
und 46 Assists verbuchen.
„Deutschland war für mich schon immer eine Option“, erklärt
der Kanadier seinen Wechsel nach Hamburg und hat von seiner ersten Saison in der
DEL klare Vorstellungen: „Die Freezers sind ein Team mit toller Perspektive. Ich
will hier Meister werden.“ Sprach’s und machte sich mit Ehefrau Andrea, den
Kindern Brody, Tristyn und Ryder sowie Mutter Joanne auf den Weg in den
Hamburger Norden, wo er als Nachbar von Jere Karalahti und einigen anderen
Freezerscracks sein neues Heim für zunächst ein Jahr bezog. (JP)
Foto: Screenshot von www.hamburg-freezers.de