Christoph Brandner: Der Freezers-Torjäger ist wieder oben angekommen!
Nein, lachen konnte er darüber nicht. Nicht einmal lächeln.
Dass er sich gerade wieder auf Platz 1 der Torjägerliste der Deutschen
Eishockey-Liga geschossen hatte, war dem langen Österreicher in Diensten der
Hamburg Freezers kurz nach dem 1:5 in Krefeld ziemlich schnuppe. Dabei schloss
sich für Christoph Brandner am Sonntag ein Kreis.
Als Top-Torjäger der Liga (37 Tore in 75 Spielen) hatte er
die Krefeld Pinguine und Deutschland 2003 verlassen um in der NHL sein Glück zu
versuchen. Gefunden hat er es dort nicht. Weder in Minnesota bei den Wilds, für
die er in 35 NHL-Spielen vier Tore erzielte, noch in der AHL bei den Houston
Aeros. Rückenprobleme, eine Bandscheiben-Operation warfen ihn zurück und
brachten ihn schließlich um alle Chancen. 2005 Rückkehr nach Europa. In die
schwedische „Eliteserien“ zu Södertälje. Wieder war’s das Kreuz mit dem Kreuz.
Erneute Operation, nur 25 Spiele und für einen wie ihn lediglich drei mickrige
Tore.
Jetzt nach drei Jahren Leidensweg ist Christoph Brandner
wieder da! Ausgerechnet in Krefeld, der Stadt seines bisher größten Erfolges,
schoss sich der 31jährige wieder an die Spitze der DEL-Torjäger. Dass er jetzt
das Trikot mit der großen Maske trägt, hat einen besonderen Grund.
„Freezers-Manager Boris Capla war der einzige, der immer Kontakt zu mir
gehalten“, erzählt Brandner. Capla ging auch das Risiko einer Verpflichtung ein,
und Brandner versucht ihm das Vertrauen zurückzuzahlen. So, wie es der 1,95 m
große Goalgetter am besten kann: Mit Toren. 12 Treffer in den bisherigen 12
Spielen, davon 9 in Überzahl. DEL-Spitze! Und der Beweis, dass Brandner ganz
wieder der alte ist? „Im Januar werde ich diese Frage beantworten können. Zwei
Spielzeiten hintereinander habe ich keine volle Serie bestritten. Ab dem 30.
Spiel werde ich wissen, ob mein Körper die Belastung wieder aushält.“
Bis dahin wird sich der stets freundliche und zuvorkommende
Österreicher weiter mit seinen täglichen speziellen Rückenübungen fit halten:
„Das gehört jetzt zu meinem Leben, daran habe ich mich gewöhnt“. (jp - Foto by city-press)