Chernomaz lädt DEB ein und bittet um Verstärkungen
Neun der letzten elf Spiele haben die Frankfurt Lions gewonnen und sich dadurch auf den 2.Tabellenplatz hochgespielt. Am vergangenen Wochenende wurden die beiden Topmannschaften Mannheim und Krefeld besiegt, was gibt es da noch zu meckern. „Nichts“, sagte Trainer Chernomaz nach dem knappen aber verdienten Heimerfolg gegen starke Krefeld Pinguine. Zwei Punkte lagen dem Kanadier aber noch auf der Zunge, ehe er zufrieden aus der Eissporthalle ging. „Ich hoffe die Verantwortlichen vom Deutschen Eishockey Bund (DEB) kommen endlich mal nach Frankfurt und schauen meine jungen Deutschen an. Wörle, Danner, Oppenheimer und Gawlik haben es derzeit mehr verdient in der Deutschen Nationalmannschaft zu spielen als andere“, sagte Chernomaz und keiner widersprach.
In der Tat waren es gegen Duisburg, Mannheim und Krefeld die jungen Deutschen, die für das spielentscheidende Tor verantwortlich waren. Zweimal Wörle, je nach Zuspiel Danner und einmal Gawlik hießen Torschützen. Zudem glänzte Danner mit mehreren tollen Alleingängen. Der jüngste im Bunde, Thomas Oppenheimer, steht den dreien in nichts nach und erfüllt die Aufgaben für sein junges Alter glänzend. Nur gut, dass Wörle, Danner und Gawlik noch länger an Frankfurt vertraglich gebunden sind. Bei Oppenheimer, dessen Vertrag ausläuft, ist Manager Norris weiter optimistisch, dass Oppenheimer das Lions Angebot annimmt.
Der zweite Punkt von Chernomaz ist die Bitte an die Geschäftsleitung der Frankfurt Lions grünes Licht für neue Spieler zu erteilen. Bekanntermaßen fallen Osterloh und Vorobjew langfristig aus, wobei bei letzterem die Rückkehr auf das Eis in weiter Ferne liegt. Zudem wird Jamie Wright dieses Jahr wohl kein Spiel mehr absolvieren können wegen seiner Knöchelverletzung. Bleiben 10 Stürmer und sechs Verteidiger. Bisher konnten die Hessen diese Unterbesetzung gut kompensieren, weil meist nur zwei Spiele pro Woche anstanden. In den nächsten 14 Tagen sieht der Spielplan auch lediglich nur vier Spiele vor, danach kommt es aber knüppeldick. Acht Spiele binnen 16 Tagen müssen die Lions zum Jahresausklang absolvieren. „Spätestens bis dahin benötigen wir Ergänzungen“, fordert Chernomaz und ergänzte: „Die Mannschaft ist in Vorkasse getreten und hat super gespielt. Sie hat sich die Unterstützung von neuen Spielern verdient. Ich bin mir sicher, dass wir mit richtigen Neuzugängen noch besser spielen werden. Dies sind dann Investitionen für die Zukunft“.
Manager Norris scheinen derzeit die Hände gebunden zu sein. Der loyale und sympathische Manager der Lions gibt das nicht zu, aber zwischen den Zeilen konnte man heraushören, dass er in der Luft hängt was den Handlungsspielraum von neuen Spielern betrifft. Kontakte hat Norris dennoch schon einmal geknüpft und sich länger mit Spieleragent Trefilov ausgetauscht. Weil Trainer Chernomaz aber eher auf die kanadische Linie setzt ist es fraglich, ob ein Spieler aus dem östlichen Bereich in Frage kommt. Diese Woche testen die Lions Sven Gerbig vom EC Bad Nauheim. Der 27-jährige Stürmer, der für Iserlohn und Kassel auch schon in der DEL gespielt hat, erzielte in der laufenden Oberligasaison 31 Scorerpunkte in 19 Partien. „Wir werden ihn diese Woche genau beobachten und dann Gespräche führen, da er einen gültigen Vertrag mit Bad Nauheim hat“, sagte Manager Norris. Möglich, dass sich die Vereine bis zum nächsten Heimspiel der Lions am kommenden Freitag gegen Straubing schon geeinigt haben, und Gerbig das Trikot der Lions trägt. (Frank Meinhardt)