Chernomaz befürchtet Bruch in Wolfsburg
Nach dem Spiel der Frankfurt Lions gegen die Sinupret Ice Tigers waren sich die beiden Trainern nur in einem Punkt einig: „Dies war ein Spiel auf Play-off Niveau“, sagten Laporte und Chernomaz. Ansonsten gingen die Analysen in verschiedene Richtungen. Laporte kritisierte zunächst seinen Spieler King, der bei einer 2:1 Führung kurz vor Schluss eine unnötige Strafzeit nahm, die zum Ausgleich der Lions führte. Anschließend richtete sich sein Zorn gegen Schiedsrichter Dahle, weil dieser seinen Spieler Brown 31 Sekunden vor dem Ende umstritten auf die Strafbank schickte. Die folgende numerische Überlegenheit verwerte Taylor zum vielumjubelten Siegtreffer für die Lions. „Wir haben 42 Spieler auf dem Eis und ein Mann entscheidet dieses tolle Spiel. Das ist nicht richtig. Ich bin sauer auf den Schiedsrichter. Dies ist auch ein Grund, warum nur 3000 Zuschauer zu den Spielen kommen. Auch wenn ich vielleicht eine Strafe wegen so einer Aussage erhalte, meine Meinung kommt von Herzen“, so Laporte. Dabei übersah Laporte allerdings, dass bei den Lions am Freitag 6500 Zuschauer das Spiel sehen wollten (im Schnitt 5903), und zudem Schiedsrichte Dahle mit seiner Entscheidung gegen Brown nach dessem eindeutigen Crosscheck von hinten gegen einen Lions-Spieler direkt nach dem Bully im Nürnberger Drittel absolut richtig lag.
Für seinen Kollegen Rich Chernomaz war vor allem die konsequentere Verwertung des Überzahlspiels der Grund, dass die Lions gewannen. „Und Ian Gordon war einen Tick besser als Kotschnew. Ich bin stolz darauf, wie wir zurückgekommen sind, auch wenn die zwei Tore zum Schluss ein bisschen glücklich waren“, so der Kanadier. Die Lions profitierten an dem Spieltag von der überraschenden Niederlage der Kölner Haie in Duisburg und eroberten somit wieder den 2. Tabellenplatz. Diesen gilt es am Sonntag in Wolfsburg zu verteidigen. Davor warnt allerdings Chernomaz: „Nach einem so tollen Spiel wie gegen Nürnberg, das man so hart gewonnen hat, ist es normal, wenn im nächsten Spiel ein Bruch kommt. Ich hoffe, wir können das verhindern“.
Wenig Verständnis zeigte Chernomaz für die Wechsel der beiden Spieler Robert Müller und Richard Mueller nach Duisburg. „Das ist Wettbewerbsverzerrung. So wird Duisburg zu einem Farmteam für die DEL. Theoretisch kann ja jede Mannschaft ein paar Spieler nach Duisburg schicken, damit sie Spielpraxis bekommen. Das Unglückliche ist zudem, dass sie gegen ihren Hauptklub nicht spielen können, dafür aber gegen die direkte Konkurrenz. Das finde ich nicht gut“.
In Wolfsburg werden die Lions vermutlich das letzte Mal auf ihren Verteidiger Richie Regehr verzichten müssen. „Ich denke, gegen Berlin in acht Tagen spielt er wieder“, so Chernomaz.
(Frank Meinhardt)