Charakter und Willen gezeigt
Charakter und Willen gezeigt"Vor den Spielen gegen Berlin, in Düsseldorf und Mannheim, sowie heute zuhause gegen Köln hätte man auch mit insgesamt drei Punkten zufrieden sein müssen", offenbarte Ice Tigers Coach Andreas Brockmann nach dem 4:1-Heimsieg gegen die Kölner Haie. Dass es insgesamt aber zwölf Punkte geworden sind, ist schon überraschend. Auch gegen die Haie hat man - trotz sichtbar schwindender Kräfte - wieder gesehen, welchen Willen und Charakter die Mannschaft hat.
Es war aber auch das Spiel der kuriosen Tore. Schon Nürnbergs frühes 1:0 durch Dan Spang im ersten Überzahlspiel der Partie fiel nur durch Mithilfe des Gegners. Mats Trygg fälschte Spangs Schuss unhaltbar für Norm Maracle in den eigenen Torwinkel ab. Es entwickelte sich ein durchaus rasantes und sehenswertes Spiel. Für die Haie hatte Christoph Ullmann in Unterzahl die größte Chance. Sein Sololauf wurde allerdings vom erneut starken Patrick Ehelechner entschärft.
Das zweite Drittel gehörte voll und ganz den Haien. "Köln hat uns da dominiert", gab Brockmann hinterher zu. Vor allem Ehelechner war es mehrmals zu verdanken, dass nach Cierniks Ausgleich nicht noch weitere Treffer fielen. Cierniks Schuss bugsierte allerdings Paul Albers mit dem Schlittschuh ins eigene Tor. Brockmann sah sich kurz danach genötigt, sein Team mit einer Auszeit aufzuwecken. Mit Erfolg, die Ice Tigers konnten sich ein wenig vom Dauerdruck befreien und dann ihrerseits sogar in Führung gehen. Björn Barta war im Nachschuss erfolgreich, allerdings wirkte Maracle ein wenig zu schwerfällig, um rechtzeitig das Eck zuzumachen. Fast wäre Jason Jaspers eine Minute später der erneute Ausgleich gelungen, doch Schiedsrichter Schütz pfiff unmittelbar vor Jaspers Treffer ab, weil er die Scheibe unter Ehelechner begraben glaubte.
Die Partie stand auf des Messers Schneide. Den Ausschlag Richtung Ice Tigers verursachte dann erneut ein "Eigentor". Andre Savage hatte einfach mal vors Tor geschossen, Moritz Müller die Scheibe mit der Schlägerspitze ins eigene Tor gelenkt. Köln versuchte zwar weiter Gas zu geben, aber die Ice Tigers verteidigten clever und leidenschaftlich. Man merkte aber auch beiden Teams deutlich die schwindenden Kräfte nach den letzten zehrenden Partien an. Zudem agierten beide Trainer nur mit drei Reihen. Als Grygiel dann sogar das 4:1 nachlegte war die Frage nach dem Sieger letztendlich früher beantwortet, als es nach dem zweiten Drittel aussah.
"Das Spiel ist ein bisschen unglücklich für uns gelaufen. Vor allem die Gegentreffer eins und drei waren schon seltsam. Meiner Meinung nach war Patrick Ehelechner der beste Spieler auf dem Eis", analysierte Bill Stewart auf der Pressekonferenz.
"Wir haben gut und mit viel Tempo angefangen, waren dann im zweiten Drittel zu passiv, haben aber diese Phase überstanden. Danach hat man wieder einmal den unglaublichen Willen und Charakter unserer Mannschaft gesehen", so das Fazit von Andreas Brockmann, der auf Keller (persönliche Gründe), Fical (Muskelfaserrisss) und Ask ("lower body injury") verzichten musste.
Tore:
1:0 (02.31) Spang (Savage, Schultz) 5:4
1:1 (27.56) Ciernik (Jaspers, Frosch)
2:1 (37.25) Barta (B. Leeb, Albers)
3:1 (41.35) Savage (Spang, Chouinard)5:4
4:1 (55.13) Grygiel (Mosienko, Ancicka)
Strafen: Nürnberg 6 min. - Köln 10 min. + 10 min. Marcel Müller
Schiedsrichter: Schütz
Zuschauer: 3674
(Foto: Norm Maracle ist wieder da. Sein erster Einsatz für die Kölner Haie by www.unser-nuernberg.de)