Chancen genutztVorbereitung ist auch Kopfsache
Das Fazit von Schwenningens Coach Stefan Mair fällt daher wenig positiv aus: „Ich muss sagen, das war heute vielleicht unser schlechtestes Spiel. Das soll keine Ausrede sein, aber uns haben mit Sascha Goc, Sean O'Connor, Ryan Caldwell und Rob Brown vier Stammspieler gefehlt. Im zweiten Drittel ist dann noch Bernhard Keil ausgefallen. Es war schwer, in der Verteidigung mit praktisch nur fünf Verteidigern, wir mussten Morten Green zurückziehen. Aber nichts desto trotz waren wir heute zu wenig konsequent.“ Im Schwenninger Lager hofft man, dass es sich bei der Keil-Verletzung nur um ein muskuläres Problem handelt. Das hofft der Ex-Straubinger auch, gesteht mit dem Arm in der Schlinge jedoch, dass er selbigen zurzeit nicht ganz strecken kann. Genaueres wird man wohl morgen wissen.
Für die Tigers begann die Begegnung zunächst erfreulich, denn Stammkeeper Jason Bacashihua kam zurück zwischen die Pfosten und bereits nach 26 Sekunden gingen die Hausherren in Führung. Doch das war fast schon der einzige Höhepunkt im Drittel. Schwenningen hatte eigentlich nur eine richtig gute Torchance und Straubing fand oft keine Länge und Präzision in den Pässen. Der neue Franzose und Torschütze des Führungstores im Team der Niederbayern, der einer der Aktivposten war, sah das Spiel etwas positiver und meinte: „Es war ein sehr gutes Spiel. Es war das erste Mal, dass wir gegen ein DEL-Team gespielt haben. Ich denke, das war sehr gut.“ Nicht so gut war, wie schon in den letzten Jahren, das Powerplay, hier fehlt noch eine Menge. Die Schwerpunkte liegen in der Vorbereitung jedoch anderswo. Von einem Problem will Sacha Treille gar nicht erst reden: „Nein, nein. Überzahl ist kein Problem. Es ist noch früh im Jahr, wir haben immer noch viel Zeit daran zu arbeiten.“
Besser wurde die Begegnung auch im Mittelabschnitt nicht. Der Frustfaktor bei dem ein oder anderen Akteur stieg jedoch deutlich an. Blaine Down sah man die Unzufriedenheit am deutlichsten an. Mal knallte der Schläger gegen die Bande, mal flog die Bandentür. Doch auch das Schwenninger Spiel machte nicht großartig Laune. Stefan Mair meint: „Ich glaube, im zweiten Drittel hatten wir keinen Schuss bei fünf gegen fünf.“ Aus Straubinger Sicht konnte man wenigstens ein weiteres Tor beklatschen.
Hoffnung macht Mair das Schlussdrittel: „Da haben wir wenigstes versucht, mehr Druck aufzubauen, aber wir waren müde. Der Dolomitencup letzte Woche hat uns viel Kraft gekostet.“ Mit einem deutlich positiveren Gesichtsausdruck ergänzt er: „Aber es ist noch genug Zeit, sich auf die Meisterschaft vorzubereiten.“ Der Coach erzählt, dass er viel ausprobiert hat, durch den Ausfall von Sascha Goc konnte er jedoch nicht das Überzahlspiel, das trainiert wurde, erproben: „Es läuft vieles noch nicht zusammen. Wenn man zehn neue Spieler hat, dann muss man Geduld haben. Man darf es nicht überbewerten, wenn man gewinnt, und man darf keinen Wind machen, wenn man verliert.“
Tore: 1:0 (1.) Sacha Treille (Harry Reed, Blaine Down); 2:0 (27.) Sebastian Osterloh (Carsen Germyn); 3:0 (52.) Sandro Schönberger (Thomas Gödtel, Carsen Germyn); 4:0 (54.) Peter Flache (Carsen Germyn, Sandro Schönberger); 4:1 (57.) MacGregor Sharp (Kyle Greentree, Jon Matsumoto)
Schiedsrichter: Alfred Hascher, Florian Zehetleitner; Linienrichter: Dominic Erdle, David Tschirner);
Strafen: Straubing 6, Schwenningen 12
Zuschauer: 3.140
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