Busch-Sperre auch für DEL gültig?
Eisbären-Stürmer Florian Busch wurde, wie gestern bekannt wurde, vom internationalen Sportgerichtshof (CAS) wegen seiner nicht abgegebenen Dopingprobe bis zum 21.Februar 2011 gesperrt. Zumindest auf internationaler Ebene. Ob es zu einer Sperre in der deutschen Eliteliga DEL kommt, ist dagegen noch fraglich und kann zu einer weiteren Hängepartie werden.
Sagen möchte Florian Busch zum Urteil der CAS noch nichts. Vielleicht in zwei oder drei Tagen, wie der Eisbären-Stürmer heute Vormittag verkündete. Zwischenzeitlich schafft er sich ein wenig Abwechslung, indem er in zwei Berliner Kitas die Aktion einer Krankenkasse sowie dem Landessportbund Berlin unterstützt und mit den Kindern bastelt und malt. Sein fast pausenlos klingelndes Handy versucht er dabei weitestgehend zu ignorieren.
Dabei gibt es viele Fragen.
Die wichtigste Frage dabei ist, ob Busch nun auch national, also für die Deutsche Eishockeyliga (DEL) -genauer gesagt für seinen Arbeitgeber Eisbären Berlin, noch spielen darf. Die Sichtweise von Buschs Anwalt Georg Engelbrecht (ist selber Richter bei der CAS) sowie der Berliner nach dem ersten studieren des Urteils ist, dass Busch nur international, respektive für die Nationalmannschaft gesperrt sein könne. Busch wurde damals in seiner Funktion als Nationalspieler für den Deutschen Eishockeybund (DEB) von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) getestet.
Die DEL, welche autonom vom DEB agiert, hält sich diesbezüglich aber noch bedeckt. Sie wollen erst einmal das Urteil prüfen und eventuell mit weiterem Rechtsbeistand schauen, ob es Punkte für eine eventuelle Sperre gäbe, wie Geschäftsführer Gernot Tripcke in einer Stellungnahme sagte. Weitere Informationen über den Verlauf werden für Anfang der kommenden Woche erwartet. Außerdem könne man erst entscheiden, wenn der Spieler zur Lizenzierung angemeldet wurde. Dies geschieht meist immer erst kurz vor Saisonbeginn, Ende August.
Sollte die DEL Busch sperren, könnte es zum Prozess beim zuständigen Zivilgericht führen, wie es Anwalt Engelbrecht in Agenturmeldungen darlegte. „Dieser internationale Schiedsspruch kann erst dann in Deutschland vollstreckt werden, wenn ihn ein nationales Gericht bestätigt.“ Die CAS-Richter hatten aber betont, dass Busch auch national nicht Spielen dürfe.
Die Sperre im internationalen Bereich bleibt dagegen unbestritten. Zudem hatte Busch als DEB-Spieler bei der WM 2008 in Halifax/Kanada eine Athletenvereinbarung unterschrieben, welche sich der Dopingbestimmungen sowie der CAS-Gerichtsbarkeit unterwirft.
Unterdessen positionieren sich die Eisbären Berlin und wollen trotzdem am Vertrag mit dem Angreifer festhalten. Manager Peter John Lee: „Eine Kündigung ist kein Thema!“. (ovk)