Busch mit Hattrick - Kantersieg – Heile Eisbärenwelt?

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Hans Zach

muss es geahnt haben, dass für seine extrem ersatzgeschwächten Skorpione in

Berlin wenig zu holen sein wird. Erstaunlich gelassen gab sich der

„Alpenvulkan“ nach der 2:8-Klatsche gegen die Eisbären. „Es war ein klares

Spiel, weil die Eisbären schneller und bissiger waren. Sie haben ihre Chancen

genutzt, so dass wir frühzeitig auf die Verliererstraße gerieten.“ Ob der

zahlreichen Ausfälle von Leistungsträgern, mochte Zach mit seinem „letzten Aufgebot“

nicht all zu sehr hadern. Das Bemühen der verbliebenen Skorpione, die immerhin

dreißig Mal das von Youri Ziffzer gehütete Eisbärengehäuse anvisierten, war

allerdings durchaus zu erkennen. Insbesondere bei Kontern waren die

Niedersachsen öfter gefährlich vor Ziffzer aufgetaucht, der aber gerade in 1

gegen 1-Situationen eine sehr gute Figur machte. So auch beim Penaltyschuss von

Adam Mitchell in der 31. Spielminute, den der 21-Jährige souverän parierte.

Die

Tormaschinerie der Eisbären kam ins Rollen, weshalb beide zum Einsatz

gekommenen Scorpions-Keeper Alexander Jung und Martin Morczinietz keinen netten

Abend im einmal mehr vollbesetzten Wellblechpalast verlebten. Insbesondere die

Nationalstürmer Florian Busch und Sven Felski hatten wohl reichlich Zielwasser

getrunken. Beide konnten sich schon im Trikot von Team Germany beim Skoda Cup

in der Schweiz als Torschützen auszeichnen und brachten von diesem Einsatz offenbar

viel Selbstbewusstsein mit. Florian Busch wurde von den Fans für seinen

Hattrick hernach auch ausgiebig gefeiert. Obwohl der lustige Bayer auf dem Eis viel

Spaß verbreitet, liegt ihm der Hype, der inzwischen um ihn betrieben wird gar

nicht so sehr. Gerade aber in der Sturmreihe mit Tyson Mulock und Alexander

Weiß kommen Buschs Fähigkeiten ausgezeichnet zum Tragen. Der Torhunger und die

Spiellust aller drei Angreifer scheint schier unerschöpflich. 

Obwohl

noch grippegeschwächt, wusste auch Stefan Ustorf vollauf zu überzeugen. Ustorfs

Einsatz war noch am Vortag fraglich, doch mit zwei Treffern meldete der sich

eindrucksvoll aus dem Krankenstand zurück. Ebenso wie Kapitän Steve Walker, der

zu drei Berliner Treffern die Vorarbeit leistete.

All das

Positive erfreute auch Chefcoach Don Jackson, der sich bereits mit üppig sprießendem

Play-off-Bart präsentierte. Er legte jedoch auch sogleich den Finger in die

Wunde: „Die Offensive war heute wieder sehr gut. Unser Hauptaugenmerk muss aber

weiter auf der Defensivarbeit liegen.“ Und in der Tat wussten die Scorpions

trotz ihrer zahlreichen Ausfälle dennoch hin und wieder die Schwächen der

Eisbären auf diesem Sektor offen zu legen.

Längst aber

nicht über allem herrscht eitel Sonnenschein in der scheinbar heilen Eisbärenwelt.

So jedenfalls sehen es derzeit die Fans der Eisbären. Die ersten drei Spielminuten

verbrachten die in stillem Protest. Freilich nicht Unzufriedenheit mit der

sportlichen Situation ließ den ansonsten recht lautstarken Stehplatzblock stumm

bleiben; viel mehr äußerte der treue Anhang damit seine Befürchtungen, die sich

aufgrund des bevorstehenden Umzugs in die hochmoderne o2 World unter ihm breit

machen. Man wünscht sich u.a. einen würdigen Abschied aus dem „Welli“, beklagt

die Reduzierung der Stehplätze und das Fehlen einer Fankneipe in der o2 World,

in der nach den Spielen die Siege ihrer Eisbären gefeiert und über Niederlagen

bei einem gemütlichen Bierchen diskutiert werden kann. „Seit Monaten stellen

wir dieselben Fragen“, sagt Axel Hoppe vom Fanbeirat, „was aber nicht kommt,

sind die dazu passenden Antworten vom Management der Eisbären und der Anschutz

Gruppe. Deshalb schweigen auch wir heute für drei Minuten.“ Vor dem Spiel

wurden an den Eingängen Flyer verteilt, die auf die Aktion hinwiesen. Der

Fanbeirat versäumte es nicht, die Mannschaft zu informieren, dass das Schweigen

der Fans nicht ihren Leistungen gilt. Die Rechnung ging trotz geringer

Vorlaufzeit und kleinem organisatorischen Aufwand auf. Nur dem frühen

Führungstreffer ihrer Eisbären mochten die Fans ihre jubelnde Anerkennung nicht

versagen. - Ein nächster Gesprächstermin zwischen Verantwortlichen und

Fanbeirat ist für den 6. März anberaumt. Ausgang offen. (mac/ovk)

Foto by ovk: Eisbären-Fans zeigen einige ihrer Sorgen auf großen Transparenten


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