Bullen gegen Eisbären: Von Zaubertränken und GlücksbringernDEL-Finale 2018: Vor dem ultimativen Showdown
Wird Michael Wolf - wie hier vor zwei Jahren - wieder jubeln? Es spricht einiges dafür. (picture alliance / Sven Simon)Eines gleich vorweg: Auch ich sehe mich heute Abend als Glücksbringer! In Anlehnung an den großen Münchner Fußball-Philosophen „Wiggerl“ Kögl – „Entweder gehe ich links vorbei oder ich gehe rechts vorbei“ – jedoch mit der Einschränkung: als Glücksbringer für München – oder eben für Berlin. Das wird erst der heutige Abend zeigen.
Vielleicht kann ein Blick in meine persönliche Finalstatistik helfen. Ich war dreimal im Stadion, als der DEL-Meister gekrönt wurde. 2001, als Mike Stevens die Adler Mannheim – am Oberwiesenfeld gegen die damaligen München Barons – in der Verlängerung zum Titel schoss, dann im Jahr 2015 in Ingolstadt, als wieder die Kurpfälzer sich die Krone aufsetzten. Und im vergangenen Jahr, als die Bullen den Titel gegen Wolfsburg verteidigten. Wir halten fest und rechnen zusammen: Zweimal war ich Glücksbringer für das Auswärtsteam, einmal davon gegen München (zählt doppelt), einmal für das Heimteam aus München – auch das zählt auch doppelt und hebt sich somit auf. Leichter Vorteil Berlin. Und noch etwas spricht für die Eisbären: Bisher ging nur eine Finalserie über sieben Spiele – und diese gewannen 2014 die Panther aus Ingolstadt auswärts bei den Kölner Haien. Andererseits: KEC-Coach war damals Uwe Krupp, bekanntermaßen derzeit (noch?) Coach der Eisbären. Insofern lässt sich auch hieraus keine eindeutige Tendenz einleiten.
Eine weitere Statistik spricht indes eindeutig für den Titelverteidiger: Bisher schafften es nur die Frankfurt Lions anno 2008, nach einem 1:3-Rückstand eine Serie zu gewinnen. Gegner waren damals die Iserlohn Roosters – mit dem aktuellen Bullen-Capitano Michael Wolf, der in jener Serie jedoch das zum damaligen Zeitpunkt 118-Minuten-Rekordpiel mit seinem Tor entschied. Irgendwie scheint das mit der Statistik aber nicht so richtig weiterzuführen
Widmen wir uns vielleicht also lieber dem Thema Zaubertrank, das der Kollege Toplak angeschnitten hat. Da liegt der Fall klar: Der einzig wahre Zaubertrank kommt weder aus Berlin noch aus dem Mateschitz-Imperium im idyllischen Fuschl am See, sondern wird in einem Kloster nördlich von München gebraut, das sich die „Wiege der Wittelsbacher“ nennt, und kann als Lizenzprodukt sogar in Berlin gekauft werden. Insofern klarer Vorteil für den amtierenden Meister – denn wer will schon mit Gummibärchensaft auf eine Meisterschaft anstoßen, die so hart erkämpft wurde wie die diesjährige und die womöglich einen ziemlichen Umbruch in München einläuten wird: Die Herren Wolf, Jaffray und Aucoin sollen mit dem Gedanken spielen, ihre Schlittschuhe an den berühmten Nagel zu hängen, Dominik Kahun steht offenbar vor dem Absprung nach Nordamerika und selbst Final-Monster Jon Matsumoto liebäugelt Gerüchten zufolge mit einem Wechsel zu den Iserlohn Roosters – von der vierten in die erste Reihe sozusagen.
In diesem Sinne: Oana gähd no, Buam! Bringt’s des Ding hoam - mit ohne oder ohne Hilfe der Hockeyweb-Glücksbringer.