„Bruderduell in Hamburg“ - Freezers verlieren 1:3 gegen die Eisbären
Hamburg Freezers „frieren Pinguine ein“Die gesamte Woche beherrschte gespannte Erwartung und Vorfreude auf dieses Spiel die Hansestadt. So kamen dann auch zum ersten Mal in dieser Saison 12.803 Zuschauer in die Color Line Arena, ausverkauft.
Die Erwartungen der Fans, zumindest die der Freezers Fans wurden allerdings nicht erfüllt. Es entwickelte sich ein Spiel, in dem die Eisbären jederzeit die dominierende Mannschaft waren. Die Freezers Spieler waren jeweils einen Schritt langsamer, Kombinationen hatten Seltenheitswert, es hatte den Anschein, als wenn sie vor lauter Respekt vor den Gästen das Eishockeyspielen verlernt hätten.
So war es eigentlich verwunderlich, dass die Eisbären erst in der 16. Min. den ersten Treffer erzielten. Vorausgegangen war ein Fehler des Hamburger Torwarts Boris Rousson, der einen eher harmlosen Schuss von Steve Walker abprallen ließ und Barta hatte keine Mühe zum 0:1 zu verwandeln. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich niemand über ein 0:3 beschweren können, zu überlegen waren die Gäste aus Berlin. Die Torschüsse in diesem Drittel: Freezers 9, Eisbären 17.
Das zweite Drittel verlief bis zur 32. Min. ähnlich. Dann spielten die Freezers in Überzahl, Fairchild saß für 2 Min. auf der Strafbank. Plötzlich kombinierten sie auf einmal schnell und präzise, bis Shane Peacock 6 Meter vor dem Tor frei zum Schuss kam und dem starken Oliver Jonas im Tor der Eisbären mit einem Direktschuss keine Chance ließ. Es stand überraschend 1:1 und eine Woge der Begeisterung ging durch die Arena. „Jetzt geht’s los“, skandierten die Fans und hofften auf eine Steigerung ihres Teams.
Diese Euphorie dauerte genau 49 Sekunden, dann hatten die Gäste eine der zahlreichen Unaufmerksamkeiten der Freezers zur erneuten Führung genutzt. Beaufait erzielte in der 33. Min. den Treffer zum 1:2. Wütende Angriffe der Hamburger waren die Folge, die Mannschaft bäumte sich auf und berannte das Tor der Berliner. In der 34. Min. vergab Plachta eine hundertprozentige Gelegenheit, als er mit der Rückhand am Winkel vorbei zielte, drei Minuten später scheiterte Peacock an Oliver Jonas. Insgesamt war dieses zweite Drittel eher ausgeglichen und man hoffte auf eine ähnliche Leistung im letzten Drittel.
Doch das Schlussdrittel ähnelte dem ersten, Berlin kontrollierte das Spielgeschehen und die Hamburger konnten einfach nichts dagegen halten. „Die Freezers kamen an diesem Abend einfach nicht ins Spiel. Solche Tage gibt es, du nimmst dir einiges vor und nichts geht. Wir haben das Spiel jederzeit kontrolliert und haben sicher und souverän gespielt“, so der Kommentar des Berliner Co-Trainers Hartmut Nickel.
Die Eisbären nutzten in der 46. Min. ein Überzahlspiel zur endgültigen Entscheidung. Ustorf war der Torschütze zum 1:3 und sicherte den Eisbären Berlin im vierzehnten Aufeinandertreffen der „Brüderteams“ den zehnten Sieg. Auffällig bei den Freezers ist das miserable Überzahlspiel. Es wird kombiniert und hin und her gespielt, ohne dass es zum Abschluss kommt. „Einfach Schießen, einfach Schießen!“, so versuchten die frustrierten Fans den Spielern aufzuzeigen, wie man zum Erfolg kommen könnte.
Ergebnis: 1:3 (0:1, 1:1, 0:1)
Tore:
0:1 15:13 A. Barta (S. Walker)
1:1 31:46 S. Peacock (B. Reid, J. Dowd)
1:2 32:35 M. Beaufait (S. Walker, S. Felski)
1:3 45:30 S. Ustorf (R. Shearer. M. Beaufait)
Strafzeiten: Hamburg Freezers 8 Min., Eisbären Berlin 14 Min. + 10 Min. F. Keller
HS: Schütz, Richard
Zuschauer: 12.803