Braucht Mason doch einen Wintermantel?

Als Mirko Lüdemann von den Kölner Haien am Donnerstag Abend in der
Kölnarena 10 Sekunden vor Ende der Auftaktpartie in der Deutschen
Eishockey Liga (DEL) den Puck ins leere Tor der Gäste aus Hannover zum
4:2 Endstand schoss, dürften seinem neuen Trainer Doug Mason wahre
Gebirgsmassive vom Herzen gefallen sein. Der neue Mann an der Kölner
Bande stand vor dem Spiel unter enormem Druck: „Der braucht sich hier
keinen Wintermantel zu kaufen“, hieß es bei seiner Verpflichtung im
Frühjahr. „Was wollen die Haie mit dem Holland- Kanadier?“.
Als
sei das nicht schon hart genug, fand Mason gleich zu Beginn der Saison
erschwerte Bedingungen vor. Beim ersten Heimspiel – ausgerechnet gegen
die von seinem Vorgänger Hans Zach trainierten Hannoveraner – fehlten
ihm aufgrund von Sperren aus der Vorsaison vier Topstürmer (Ivan
Ciernik, Bill Lindsay, Tino Boos, Philip Gogulla), er musste
Verteidiger Lasse Kopitz in den Sturm stellen und Spieler aus der
Oberliga und dem Nachwuchs kurzfristig einbauen. Eine Niederlage zum
Auftakt schien wahrscheinlich, danach sollten ein Spiel beim
Angstgegner in Ingolstadt folgen, sowie ein Heimspiel gegen den
Titelfavoriten Mannheim – da kann man schnell mal mit drei Niederlagen
in die Saison gehen und dann wird es noch schwieriger für den Neuen an
der Bande. Eingedenk dieser Umstände mag man sich ausmalen, wie groß
die Erleichterung nach dem 4:2 Erfolg am Donnerstag Abend gewesen sein
muss. „Ich werde jetzt zwei Bier trinken und dann gut schlafen“,
grinste Mason nach der Pressekonferenz. Vorher hatte er sich noch bei
seinem neuen Team bedankt, vor allem bei drei Spielern: „Dave McLlwain,
Bryan Adams und Sebastian Furchner waren heute besonders gut, sie waren
unser Motor und der Rest der Mannschaft konnte sich an ihrer Leistung
steigern.“
Am
Sonntag in Ingolstadt kann man nun mit Selbstvertrauen und einem
größeren Kader an den Start gehen. „Lindsay und Ciernik sind dann
wieder dabei, ich kann Kopitz zurück in die Verteidigung holen und mit
drei kompletten Sturmreihen und sechs Verteidigern mehr Tempo machen
als gegen Hannover.“
Vor
zwei Wochen gewannen die Kölner bei einem Vorbereitungsturnier in
Nürnberg mit 2:1 gegen Ingolstadt, doch nur gegen die "Panther" weisen die Kölner eine negative
Gesamtbilanz auf, elf Siegen stehen zwölf Niederlagen gegenüber. Gegen
alle anderen Teams der DEL haben die Kölner eine positive
Gesamtbilanz.
AB