Bouchard-Verletzung trübt Lions-Sieg am Seilersee
Lions weiter mit Bouchard und KohmannVor 3250 Zuschauern unterlagen die Iserlohn Roosters am Sonntagabend mit 1:2 gegen die Frankfurt Lions. Das Team vom Main zeigte in der über weite Strecken zerfahrenen und von vielen Strafen geprägten Partie das cleverere Spiel und nahm keineswegs unverdient die drei Punkte mit nach Hessen.
Die Roosters begannen konzentriert und schlugen gleich ein hohes Tempo an. Allerdings waren sie nicht mit Fortuna im Bunde, denn als in der sechsten Spielminute die Scheibe nach einem Pass in die Tiefe ungewohnt vor das Tor von Mike Fountain zurück sprang, nutzte Oldie Dwayne Noris die Lücke und schoss zur 0:1 Führung der Gäste ein.
Einem weiteren Treffer der Lions versagte Schiedsrichter Müller nach Ansicht des Videobeweises zu Recht die Anerkennung wegen Torraumabseits. Die Erleichterung über diese Entscheidung beim Rosters-Anhang dauerte aber nicht lange, denn in der achten Minute erhöhte Bouchard per Schlagschuss auf 0:2 für die Gäste. Cooper hatte sich zuvor einen kapitalen Schnitzer erlaubt, so dass die Lions zum zweiten Mal die Einladung annahmen und "Danke" sagten.
Im weiteren Spielverlauf wirkten die Roosters durch die zwei schnellen Treffer gehemmt. Hauptschiedsrichter Müller, der jede Kleinigkeit ahndete und so dem Match den Spielfluss raubte, rückte mehr und mehr in den Mittelpunkt. Frankfurt versäumte es gegen die unkonzentrierten Roosters weitere Tore zu erzielen.
Aufregung nach 29 gespielten Sekunden im zweiten Drittel: Frankfurts Bouchard hatte sich in einem Zweikampf so unglücklich vor seinen Gegenspieler Bryan Adams in Position gebracht, dass er nach dessen Check gegen die Bande mit einer schweren Nackenverletzung vom Eis getragen werden musste. Adams wurde mit einer Spieldauerstrafe von Schiedsrichter Müller bedacht und muss im nächsten Spiel folglich pausieren. Der Check war zwar hart, aber es bestand sicherlich keinerlei Verletzungsabsicht. Iserlohns Coach Doug Mason wünschte nach dem Match, auch im Namen von Adams, Bouchard eine schnelle Genesung.
Großzügig verteilte Referee Müller im weiteren Verlauf seine Strafen an beide Teams. Das Team von Rich Chernomaz zeigte dabei das gefälligere Überzahlspiel. Bei den Roosters gelang im Powerplay herzlich wenig. Selbst bei 5:3 wurden kaum gute Torchancen erspielt. Erst in der 30. Minute konnte Scott King unter den Augen seiner Mutter und seiner Schwester zum 1:2 im Powerplay treffen. Spielfluss wollte durch die vielen Strafen allerdings kaum aufkommen. Zu ruppig gingen beide Teams zu Werke. Die hochkarätigen Torchancen der Hessen waren eine sichere Beute von Roosters-Goalie Mike Fountain, der sein Team mit tollen Reflexen im Spiel hielt.
Erst im letzten Abschnitt kehrte wieder Disziplin ein. Mit zunehmender Spielzeit steigerten sich die Roosters. Der Wille und die Leidenschaft kehrten plötzlich ins Spiel der Sauerländer zurück. Higgins, King, Cipolla und Black hatten den Ausgleich auf dem Schläger, verpassten aber knapp das Tor oder scheiterten am gut aufgelegten Ian Gordon im Lions-Tor. Frankfurt hatte sich immer weiter zurück gezogen und lauerte auf Konter.
Iserlohns Coach Mason versuchte alles und nahm kurz vor Ende des Spiels Keeper Fountain zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Aber auch hierbei gab es kein Durchkommen. Zu vielbeinig war die Abwehr der Lions. Diese hatten das 1:3 mehrfach auf dem Schläger, verpassten aber knapp das leere Tor oder scheiterten am ansonsten schwachen Bartolone, der gegen gleich drei heranstürmende Lions im Stile eines Torhüters auf der Linie rettete. Die Lions bleiben durch den Erfolg den Eisbären weiter auf den Fersen. Iserlohn schaut nach der Niederlage und dem gleichzeitigen Erfolg der Hannover Scorpions gegen Ingolstadt wieder verstärkt auf Rang Dreizehn. Coach Doug Mason hofft, dass sein Team schnell die Lehren aus diesem Spiel zieht und bereits am Dienstag bei den Augsburger Panthern wieder besser spielt. Erstes Bully im Augsburger Curt Frenzel Stadion ist am Dienstag um 19:30 Uhr. (MK) (Foto: eurosportpress.org)
Tore:
0:1 (5:07) Norris (Ratchuk, Stanton) 5-4 PP
0:2 (7:30) Bouchard (Young, Norris)
1:2 (29:11) King (Cooper, Bartolone) 5-4 PP
Schiedsrichter: Gerhard Müller
Strafminuten: Iserlohn Roosters 51 - Frankfurt Lions 34
Zuschauer: 3250