Böse Klatsche für Straubing TigersIce Tigers verhindern Tabellenführung der Niederbayern
Leonhard Pföderl traf zweimal - und wird mit den Eisbären Berlin in Verbindung gebracht. (Foto: dpa/picture alliance)Straubings Coach Tom Pokel sagte mit enttäuschter Miene: „Wir haben eine sehr gute Serie gehabt, aber alles muss ein Ende haben, das war leider heute der Fall.“ Das Thema Tabellenführung war bei den Spielern der Straubinger im Kopf, das konnte man allen ansehen. Der Wille war eindeutig vorhanden, so hatten die heimischen Tigers einen sehr guten Start erwischt und in den ersten beiden Minuten zwei dicke Chancen. Nürnbergs Interimscoach und Sportdirektor Martin Jiranek erinnert sich: „Wir hatten einen schweren Anfang.“ Die Gäste brauchten tatsächlich ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden, dazu ein Scheibenverlust von Chad Bassen an der Mittellinie und die Straubinger Führung war eingenetzt. Am Ende war es Sven Ziegler, der die Hartgummischeibe unterbrachte. Nach der Werbeunterbrechung waren die Franken endgültig angekommen und hatten eine Reihe guter Chancen, doch die knappe Führung hielt bis in die erste Pause.
In zwei Minuten gekippt
Im Mitteldrittel zeigen die Teams zu großen Teilen Wild-West-Eishockey. Zunächst bauten die Niederbayern ihre Führung im Powerplay aus, doch dann drehte sich die Partie komplett zu Gunsten der Nürnberger. Jiranek meinte: „In Straubing ist es immer schwer zu spielen, vor allen wenn du hinten bist, aber die Jungs haben heute alle zusammengehalten und nie aufgegeben.“ Der unglückliche Anschlusstreffer hat die Straubinger doch mehr als nötig aus der Bahn geworfen. Zwischen der 33. und 35. Minute ging es dann Schlag auf Schlag und ehe die Gäubodenstädter wussten wie ihnen geschah, führten die Ice Tigers mit zwei Toren. Bemerkenswert der Pass von Brandon Buck von hinter der eigenen Torlinie exakt in den Laufweg an die blaue Linie von Leo Pföderl, der einem Bericht der Bild Berlin zur nächsten Saison in der Hauptstadt spielt. Kurz vor der zweiten Pause fiel noch das dritte Straubinger Tor, was für Spannung im Schlussdrittel sorgte sollte. Nicht nur Pokel hatte Hoffnung: „Wir hatten mit dem 3:4 eine gute Antwort, aber dann haben wir das wieder aus der Hand gegeben.“
Hinten dicht und vorne clever
Die neue Hoffnung ist dann aber relativ schnell verflogen. Zwar stellte Tom Pokel seine Reihen um, doch die Gäste spielten den Schlussabschnitt zum Teil ein 4-0-1 und machten damit die blaue Linie dicht. So zwangen die Franken die Straubinger die Scheibe tief zu spielen und konterten diese immer wieder aus. Tom Pokel sagte dazu: „Nürnberg hat das sehr gut und clever gemacht. Wir sind etwas zu leicht in die Konter gelaufen.“ Insgesamt geht der Sieg der Ice Tigers in Ordnung, wenn man aber auf die Zahlen schaut, ist er zu hoch ausgefallen, denn die einzige Statistik die einen klaren Sieger hat, ist die Torstatistik. Am Ende war aber auch zu erkennen, dass der eine oder andere Straubinger Spieler schwere Beine hatte. Das lag unter anderem daran, dass die Heimreise aus Krefeld, wegen einiger widriger Umstände, länger als geplant dauerte. Tom Pokel erzählte: „Im Großen und Ganzen war es heute nicht unser Abend, aber die Jungs haben sehr hart gearbeitet. Man hat aber gesehen, dass die Kraft in den Beinen nach einem sehr harten Spiel in Krefeld etwas gefehlt hat.“
Gefühlslagen
Nach dem Spiel zeigte sich Martin Jiranek sehr zufrieden, nicht nur wegen der Punkte: „Wir sind in der Verteidigung zurzeit etwas kurz, aber die jungen Spieler haben heute ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Die Mannschaft hat alles gegeben. Wir haben die letzten beiden Spiele etwas Pech in der Offensive gehabt. Das Überzahlspiel hat heute gut funktioniert. Am Ende haben wir diesen enorm wichtigen Sieg geholt, jetzt können wir wieder nach vorne schauen.“ Bei den Straubing Tigers überwiegt natürlich die Enttäuschung. Pokel berichtet: „Die Jungs wollten heute unbedingt gewinnen und sind momentan sehr frustriert, sie wollten sich unbedingt die Tabellenführung holen.“
Spielstatistik
Tore: 1:0 (6:50) Sven Ziegler (Dylan Wruck), 2:0 (25:14/PP) Kael Mouillierat (Fredrik Eriksson, Thomas Brandl), 2:1 (26:16) Jason Bast (Chris Brown), 2:2 (32:31/PP) Brandon Buck (Philippe Dupuis, Chris Brown), 2:3 (33:29) Leo Pföderl (Milan Jurcina, Will Acton), 2:4 (34:02) Jason Bast (Brandon Buck, Chris Brown), 3:4 (38:33) Stefan Loibl (Antoine Laganière, T.J. Mulock), 3:5 (44:44/SH) Philippe Dupuis (Patrick Reimer), 3:6 (48:35) Philippe Dupuis (Milan Jurcina, Leo Pföderl), 3:7 (55:52/PP) Leo Pföderl (Will Acton).
Schiedsrichter: Andrew Howard, Marian Rohatsch; Linienrichter: Kilian Hinterdobler, Jakub Klima.
Strafminuten: (2:2, 2:4, 2:2) 6:8.
Zuschauer: 3780.