Bob Manno: „Wer hart arbeitet, bekommt seine Siege“
Die Straubing Tigers gehen mit Bob Manno als Coach
in ihre dritte DEL-Saison. Im letzten Jahr auf dem 14. und damit vorletzten
Platz geht es nun darum, sich am kleinsten Liga-Standort einer großen
Herausforderung von neuem zu stellen. Hockeyweb sprach mit dem Italo-Kanadier an
der Bande über die aktuelle Lage und die anstehende Saison der
Niederbayern.
Bob Manno, am Wochenende sprang beim Mercure-Cup
ein zweiter Platz heraus. Wie bewerten Sie das Abschneiden dort und die
bisherige Vorbereitung?
Wir haben hart gearbeitet. Im letzten
Spiel gegen Nürnberg (Anm. 1:1) hatten wir auch die Chancen, um das Spiel und
damit das Turnier zu gewinnen. Wir haben jetzt sechs Vorbereitungsspiele hinter
uns und uns in jedem Spiel verbessert. Der Anspruch ist auch gestiegen, Nürnberg
war zuletzt ein DEL-Team, gegen das wir gespielt haben. Ich bin happy mit der
Mannschaft im Moment. Mit unseren Special Teams war ich sehr zufrieden, ganz
besonders mit dem Penalty Killing.
Welchen Eindruck haben Sie insgesamt von Ihren
Neuzugängen gewonnen?
Ich bin ziemlich glücklich mit ihnen.
Wir haben jetzt auch mehr Spielermaterial, das macht einen Unterschied und das
sieht man auch daran, wie wir auf dem Eis auftreten.
Welche Rolle kann diese Tiefe im Kader
spielen?Das macht schon einen großen
Unterschied. Das ist etwas, das wir wollten. Ich war am Anfang der letzten
Saison noch nicht in Straubing, aber gegen Ende der Spielzeit hatten wir nicht
mehr genug Spieler. Mir ist wichtig, das wir mindestens drei ausgeglichene
Reihen aufbieten können.
Verteidiger Andy Canzanello ist im Try-Out. Wie
bewerten Sie seine Leistungen bislang?Ich bin zufrieden mit ihm. Er hat
seine Sache ordentlich gemacht. Er ist ein guter, mannschaftsdienlicher
Spieler.
Wade Skolney hat zuletzt zwei Spieldauerstrafen
kassiert. Wird er noch mehr in eine Rolle schlüpfen, in der er für Respekt auf
dem Eis sorgen soll?Wade ist für seine
Mannschaftskollegen da, so jemand ist ein Teil eines guten Teams. Wenn ein
Spieler verletzt, von hinten oder schmutzig angegangen wird, ohne dass er sich
verteidigen kann, dann ist es gut einen Spielertyp wie Wade zu haben. Das ist
auch etwas, was die Mannschaft enger zusammenrücken lässt.
Man kann im Tigers-Team nun zwei besondere Leader
ausmachen. Da ist Eric Chouinard als Topscorer der letzten Saison und das ist
nun auch Jon Klemm mit seiner NHL-Vita. Sehen Sie Jon Klemm schon in dieser
Rolle?Jon Klemm ist natürlich der
Erfahrenste von allen. Ich möchte aber am liebsten zwanzig Leader haben. Wenn
jeder seine Sache macht, wenn jemand einen Schuss blockt, dann ist das auch ein
Teil von Leaderqualität.
Es ist bekannt, dass man nach der Negativ-Erfahrung
der letzten Saison in Straubing das Saisonziel nicht mehr unbedingt an einem
Platz festmachen will, aber wie würden Sie es umschreiben?Wir wollen uns verbessern und uns im
Vergleich zur letzten Saison steigern. Wir gehen ein Spiel nach dem nächsten an.
Natürlich ist der zehnte Rang der Platz, auf den alle DEL-Teams aus der unteren
Region blicken, weil man damit die Pre-PlayOffs erreicht. Aber das machen wir
als Team nicht zu unserem ausdrücklichen Ziel. Im letzten Jahr hatten wir zehn
Spieltage vor Schluss schon keine Chance mehr, vielleicht haben wir in der neuen
Saison zu diesem Zeitpunkt noch eine.
Wie sehen Ihre Erwartungen aus, die sie an das Team
haben?Ich will sehen, dass sich das Team
steigert, dass es seine Sache gut macht. Und ich denke, das ist auch das, was
die Fans in Straubing erwarten: Eine Mannschaft, die hart arbeitet und das
machen wir bereits jetzt. Wer hart arbeitet, der bekommt auch seine
Siege.
Der Hauptteil der Vorbereitung ist bereits
abgeschlossen, jetzt kommen nur noch zwei Pokalspiele gegen
Zweitligisten…Ich habe nichts gegen diese
Pokalspiele, ich hätte mir nur gewünscht, dass es nicht die letzten beiden
Spiele vor dem DEL-Start sind. Es wird nicht so einfach sein, dann wieder auf
das nötige Niveau zurückzukommen. Aber es ist nun einmal so, dass diese
Pokalspiele Teil des Spielplans sind.
Zum Abschluss: Bis in den Oktober gibt es in
Straubing kein Eis. Wie sind die Tage in Ihrem Exil in Regensburg
angelaufen?
Es ist insgesamt okay, wenn auch
nicht die beste Situation, jeden Tag dorthin und wieder zurück zu fahren. In
Straubing wäre es natürlich besser. Aber für alle von unseren Spielern, die
schon Profis in Nordamerika waren, ist das eine ganz normale Sache. Auch dort
fährt man 45 Kilometer zur Arbeit
Foto by City-Press