Bleibt der Fernseher dunkel?DEL Übertragung vielleicht nur im Internet

Längst machen Gerüchte die Runde, dass Servus TV als Anbieter im frei empfangbaren Fernsehen möglicherweise kein Interesse mehr haben könnte. Wenn das wirklich so sein sollte: Was wäre die Zukunft? Die Eishockey-NEWS haben beispielsweise über die Namen „BeIN SPORTS“ sowie „Perform“ spekuliert. Ginge es in diese Richtung, würde sich das DEL-TV-Angebot in der Hauptsache in Richtung Internet-Fernsehen verlagern – was aber möglicherweise die Chance eröffnet, ausgewählte Spiele oder zusammenfassende Berichterstattungen an andere TV-Sender zu vermitteln, die unter Umständen bekannter sind als Servus TV.
Die Übertragungen bei Servus TV haben den großen Vorteil, dass sie ausgesprochen professionell produziert sind. Die meisten Fans zeigen sich ausgesprochen zufrieden mit der Qualität. Der Nachteil ist: Eishockey-Fans haben Servus TV sicher unter ihren Favoriten, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Sportfan ohne besondere Affinität zum Eishockey die Übertragungen beim Zappen „zufällig“ findet, ist eher gering, da Servus TV abseits des Eishockeys in Deutschland wohl zu wenig Aufmerksamkeit erzeugt.
Dieser Effekt würde sich beim Internet-Fernsehen noch verstärken. Gelänge allerdings ein Deal, der einzelne Übertragungen in bekannteren TV-Sendern ermöglicht, würde dies auch den Bekanntheitsgrad der DEL und damit möglicherweise auch ihren Marktwert steigern. Für Fans könnte sicher auch ein gutes Internet-TV-Angebot attraktiv sein – was die Erfahrungen mit der hohen Qualität des NHL-Gamecenters belegen.
Dieses würde sich jedoch wieder nur auf Fans beschränken. Die Erfahrungen des US-Marktes zeigen jedoch, dass eine umfassende nationale Berichterstattung, vor allem in den Play-offs, immens wichtig ist. In Amerika übernimmt diesen Job NBC, in Kanada überträgt Sportsnet. Auch Großereignisse wie das Winter Classic oder das All Star Game werden national übertragen. Hier kommen wir wieder zurück nach Deutschland. Wie die erfolgreiche Übertragung des Winter Derbys in Dresden trotz aller Kritik („Die Spieler tragen Kriegsbemalung“), zeigt, kann Eishockey in Deutschland auch einem großen Publikum präsentiert werden. Immerhin lag der Zuschauerschnitt bei 1,5 Prozent (0,29 Milionen), der Gesamt-Senderschnitt des MDR lag zuletzt bei ca. 2,0 Prozent (Quelle: Quotenmeter).
Sollte sich das TV-Angebot der DEL hauptsächlich Richtung Internet bewegen, muss die DEL sich frühzeitig darum bemühen, ausgewählte Spiele und vor allem die Play-offs, einem breitem Publikum verfügbar zu machen. Ob diese Spiele dann bei Servus TV, ProSiebenMaxx oder einem öffentlich-rechtlichen Sender laufen, spielt nur bedingt eine Rolle. Viel wichtiger sollte es sein, dass unser Sport nicht in den Tiefen des Internets verschwindet.
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