Blamage im letzten Heimspiel: 1:4 gegen Hannover - Heimrecht verspielt

Es war schlichtweg eine Frechheit, was die Ingolstädter Panther im letzten Heimspiel ihren Fans vor ausverkauftem Haus boten: Unmotiviert und lustlos schlichen vor allem die sogenannten Stars wie Langenbrunner, Mann, Ast oder Ward über das Eis. Während die Scorpions mit viel Einsatz und einem klaren Konzept ihre Chance suchten, waren die meisten Panther gedanklich wohl schon in den Playoff. Dabei hätten zwei Punkte genügt, um sich gegen Köln in der ersten Runde das Heimrecht zu sichern. Die Zuschauer wollten das, die Spieler und auch die Funktionäre anscheinend nicht unbedingt. Wie sonst ist die milde Beurteilung der grottenschlechten Leistung ihres Teams zu bewerten? Wie gut muss es den Panthern gehen, wenn sie das mögliche zusätzliche Heimspiel anscheinend nicht mehr nötig haben?
Die Scorpions, für die es um den Klassenerhalt ging, ergriffen jedenfalls ihre Chance und konterten die Panther klassisch aus. Sie hatten immer einen Stürmer an der blauen Linie platziert und starteten überfallartige Angriffe, bei denen die Pantherabwehr meist staunend zusah. Kein Wunder, dass dann auch die Tore fielen: 1:0 durch Augusta im Powerplay. Der Hoffnungsschimmer für Ingolstadt, das 1:1 (Marco Sturm) wurde umgehend von Len Soccio wieder zunichte gemacht. Erneut Soccio und Cipolla hatten dann leichtes Spiel, auf 4:1 für die Gäste zu erhöhen. Die Ingolstädter Fans waren über diese unerwartete Niederlage ziemlich erbost und pfiffen ihre Lieblinge gnadenlos aus.
Hannovers Trainer Kevin Gaudet strahlte verständlicherweise über das ganze Gesicht: „Ich bin heute überglücklich. Was meine Jungs gezeigt haben, war einfach unglaublich. Es gibt also doch noch eine Gerechtigkeit im Eishockey, wenn ich an den überraschenden Sieg von Wolfsburg in Nürnberg denke.“
Panther-Coach Kennedy nahm die Niederlage nicht allzu tragisch: „ Hannover war heute mehr motiviert als wir. Bezeichnenderweise hat der vierte Sturm die beste Leistung geboten. Trotz der Niederlage bin ich mit der Vorrunde zufrieden. Sie war praktisch der Marathon, während jetzt der Sprint in Form der Playoff kommt. Frankfurt ist für mich der Favorit, aber alle anderen fünf Erstplatzierten haben wohl eine Chance Meister zu werden. Wie Frankfurt letzte Saison gezeigt hat, zählt in den Playoff das Heimrecht ziemlich wenig.“
Die Panther treten nun am Freitag zum ersten Playoff-Spiel in Köln an. Sie werden sich mächtig steigern müssen, damit für sie nicht schon nach der ersten Runde Endstation ist.