Bissige Panther bezwingen überhebliche Metro Stars
Das Vorbereitungsprogramm des ERC IngolstadtErstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Nichts charakterisiert besser den überraschenden 5:3-Erfolg der Ingolstädter Panther gegen den haushohen Favoriten aus Düsseldorf.
Bakos, St. Jaques, Ast, Nickulas, Sarault, Ficenec. Dies ist die Aufzählung der Spieler, die am Sonntag auf Seiten der Heimmannschaft wegen Krankheit oder Verletzung nicht einsetzbar waren. Dazu kam noch der Ausfall von Max Brandl, der kurzfristig zu den Portland Winter Hawks in die WHL gewechselt ist. Gerade einmal 15 Feldspieler konnte der bedauernswerte Panther-Coach Greg Thomson aufbieten. Was sollten die schon ausrichten können? Genauso wie viele Zuschauer in der mäßig besuchten Saturn-Arena dachten sicher auch die Cracks der DEG.
Entsprechend locker ließ es die Startruppe vom Rhein angehen. Konzentrierte Abwehrarbeit hielten die Gäste nicht für nötig. Da ließen sich die kampfkräftigen Panther nicht zweimal bitten und gingen durch Greilinger und Higgins bereits nach 11 Minuten mit 2:0 in Führung. Wobei auch der viel gelobte Goalie Reimer nicht gerade glücklich aussah. Nach dem Rückstand legten die Metro Stars dann doch einen Zahn zu und schafften schnell den Ausgleich. Danach fielen sie aber wieder in einen kollektiven Tiefschlaf, was die Gastgeber zur erneuten Zwei-Tore-Führung nützten. Den folgenden Anschlusstreffer der Rheinländer konterte Seidenberg mit einem sehenswerten Solo in Unterzahl zum 5:3-Endstand. Aufgrund der kämpferischen Leistung war dieser Sieg mehr als verdient.
So sah es auch Gäste-Coach Harold Kreis: „Ingolstadt war stark dezimiert und hat dies mit einer klugen und engagierten Leistung ausgeglichen. Die Panther haben einfach ihre Chancen besser ausgenutzt.“
Greg Thomson, der Panther-Dompteur, war die Erleichterung nach dem Sieg anzusehen: „Nach der blamablen 2:6-Niederlage am Freitag mussten wir reagieren, was uns auch bestens gelang. Egal, wie viele Spieler aufgeboten werden. Es müssen immer alle ihr Bestes geben. Dies war heute der Fall.“ Ein besonderes Lob hatte Thompson für diejenigen Spieler, die sonst nicht so im Rampenlicht stehen: „Hinterstocker, Daschner und Martinovic sind heute in die Bresche gesprungen und haben ihr Sache sehr gut gemacht.“
Die Hoffnung auf die Pre-Playoff hat Thomson, trotz sechs Punkten Rückstand, noch lange nicht aufgegeben. „Wir haben noch 13 Spiele. Das ist durchaus zu schaffen.“ Dabei kommt bereits dem nächsten Spiel besondere Bedeutung zu. Am Samstag um 14 Uhr – das Bayerische Fernsehen überträgt in Ausschnitten – treffen die Panther auf den direkten Konkurrenten aus Nürnberg. Da wird die Saturn-Arena, trotz der ungewöhnlichen Anfangszeit, sicher brennen!
Tore:
1:0 (05:14) Greilinger (Keith, Draxinger)
2:0 (11:08) Milroy (Higgins,Rorke)
2:1 (13.06) Kaufmann (Collins)
2:2 (15:30) Ratchuk (Kreutzer, Reimer)
3:2 (16:51) Milroy (Higgins, Daschner)
4:2 (29:52) Waginger (Martinovic, Seidenberg)
4:3 (33:19) Reimer (Collins, Caldwell)
5:3 (51:13) Seidenberg (Holland, Milroy)
Strafen: Ingolstadt 16 - Düsseldorf 22
Schiedsrichter: Richard Schütz
Zuschauer: 2866